• Tanguy Nianzou gilt als großes Verteidiger-Talent, erlebte zuletzt gegen den VfB Stuttgart allerdings einen desaströsen Tag.
  • Trainer Julian Nagelsmann hält dennoch zu dem jungen Franzosen und hebt seine positive Entwicklung hervor.
  • Aufgrund des Abgangs von Niklas Süle könnte Nianzou in der kommenden Saison eine größere Rolle einnehmen.

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Werbung in eigener Sache konnte Tanguy Nianzou am Sonntag gegen den VfB Stuttgart nicht betreiben. Der 19-Jährige bekam in der Innenverteidigung den Vorzug gegenüber Lucas Hernández, erwies sich allerdings beim eher enttäuschenden 2:2 als Unsicherheitsfaktor.

Beim Gegentreffer zum 0:1 war er nicht nahe genug am Vorlagengeber Omar Marmoush dran und ließ sich überlaufen. Der ehemalige Bayern-Spieler und heutige DAZN-Experte Sandro Wagner fand klare Worte: "Absolute Amateuraktion. Gerade als Innenverteidiger musst du da direkt draufgehen.“

Auch beim zweiten Treffer des VfB konnte er seinen Gegenspieler Sasa Kalajdzic nicht am Kopfball-Tor hindern, weil er gar nicht richtig hochsprang. Kurzum: Der junge Franzose erlebte einen Auftritt zum Vergessen. Laut Wagner hätte die Saison von Nianzou ohnehin Licht und Schatten gehabt. Am vergangenen Sonntag allerdings "passt nur Schatten".

Auch Trainer Julian Nagelsmann sprach offen über die schwache Leistung des jungen Innenverteidigers: "Dass Tanguy das in den ersten 25 (Minuten, Anm.d.Red.) nicht berauschend gemacht hat, da brauchen wir nicht großartig drüber zu sprechen."

Trotz schwacher Leistung: Nagelsmann lobt Entwicklung von Nianzou

Dennoch war er bemüht, die positiven Aspekte hervorzuheben: "Was mich trotzdem gefreut hat, war, dass er sich gefangen hat. Er hat sich sehr stabilisiert und hat ab da noch viele gute Bälle ins Mittelfeld gespielt. Das war ganz anders als in der ersten Hälfte der Saison oder auch bei einigen Einwechslungen in der Rückrunde, wo er ein bisschen nervös gewirkt hat."

Daher könne das Spiel gegen Stuttgart trotz der Fehler eine wichtige Lehre für Nianzou gewesen sein. "Das ist auch wichtig für einen jungen Spieler, mal einen Fehler zu machen, aber dann trotzdem zurück ins Spiel zu kommen", erklärt der Trainer.

Nagelsmann sei zwar bewusst, dass der Abwehrspieler in den Zeitungen keine guten Noten für solch einen Auftritt bekommen würde. Aber: "Aus Trainersicht war es trotzdem wertvoll, dass er sich gefangen hat. Da kann ich dann mal über die Note hinwegschauen."

Der französische U-20 Nationalspieler wechselte im Sommer 2020 ablösefrei von Paris Saint-Germain nach München und galt als eines der weltweit größten Innenverteidiger-Talente. Seine erste Spielzeit beim FC Bayern war allerdings verletzungsgeplagt. Aufgrund einer Oberschenkelverletzung und eines Muskelbündelrisses kam er unter dem ehemaligen Bayern-Trainer Hansi Flick lediglich zu sechs Bundesliga-Einsätzen.

Nagelsmann plant fest mit Nianzou

In der laufenden Spielzeit blieb er weitestgehend verletzungsfrei und wurde von Nagelsmann häufiger eingesetzt. So kam er auf 22 Pflichtspiel-Einsätze und stand neunmal in der Startelf. Nicht zuletzt aufgrund des Abgangs von Niklas Süle zu Borussia Dortmund könnte Nianzou in der kommenden Spielzeit eine noch größere Rolle einnehmen.

Daher sei es für Nagelsmann auch keine Option, Nianzou zu verleihen. "Der wird bei uns bleiben", sagt Nagelsmann. "Er ist ein großes Talent, mit viel Aggressivität im Zweikampf. Er ist in meinem Kopf fest eingeplant und keiner, den ich verleihen wollen würde."

Allzu viele Auftritte wie gegen Stuttgart sollte er sich allerdings nicht mehr erlauben.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz nach dem Spiel FC Bayern München – VfB Stuttgart (08.05.2022)
  • Pressekonferenz des FC Bayern München mit Julian Nagelsmann (29.04.2022)
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