• Marcel Sabitzer erlebt als Späteinkauf des FC Bayern München bislang eine enttäuschende Saison.
  • Die vielfach schwachen Leistungen von Sabitzer haben verschiedene Ursachen.
  • Wegen der Ausfälle von Corentin Tolisso und Thomas Müller könnte er nun die große Chance auf seiner Wunschposition bekommen.

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Bislang spielte Marcel Sabitzer beim FC Bayern München lediglich eine Nebenrolle. Ende August wurde der Mittelfeldspieler für eine Ablöse von rund 15 Millionen Euro von RB Leipzig verpflichtet, kam bislang allerdings meist nur als Reservist zum Einsatz. Lediglich in fünf Bundesligaspielen stand er in der Startelf und konnte dabei kaum überzeugen.

Dass er am vergangenen Sonntag beim 4:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth einen gegnerischen Freistoß unglücklich in das eigene Tor abfälschte, ist ihm zwar nicht anzulasten, passt aber dennoch in den bislang enttäuschenden Saisonverlauf des Österreichers.

Trainer Julian Nagelsmann attestierte ihm dennoch eine gute Leistung: "Sabi hatte es mal wieder verdient, zu spielen. Er hat es ordentlich gemacht, vor allem in der zweiten Halbzeit."

Nagelsmann lobt Entwicklung von Sabitzer: "Wir sind absolut zufrieden"

Nagelsmann lobte vor allem jene Aspekte am Spiel von Sabitzer, "die man nicht so offensichtlich sieht. Er hat gegen Nielsen (Havard Nielsen, Anm.d.Red.) die langen Bälle alle verteidigt, sodass dort keine Standardsituationen oder zweite Bälle entstehen. Er hat das sehr clever gemacht mit dem Körper. Das war unglaublich wichtig. Er hat auch sonst ein gutes Spiel gemacht und war aggressiv. Er kommt auch im Training immer besser in die Spur. Da sind wir absolut zufrieden."

Die Meinungen über die Leistung von Sabitzer gehen auseinander. Der "kicker" gab ihm für seinen Auftritt gegen Greuther Fürth zum Beispiel die Note 5. Schaut man allerdings lediglich auf die Statistiken, stützt das eher die Aussage von Nagelsmann. Sabitzer gewann laut der Datenerhebung von "opta" 83 Prozent seiner Zweikämpfe, brachte 91 Prozent seiner Pässe erfolgreich an und verbuchte vier Torschüsse.

Dass Nagelsmann sich seit Monaten schützend vor Sabitzer stellt, hat gleich mehrere Gründe. Zunächst einmal war er sein persönlicher Wunschspieler, nachdem er vergangene Saison bereits bei RB Leipzig mit ihm zusammengearbeitet hat.

Sabitzer erlebte schwierige Saisonvorbereitung

Zudem weiß der Trainer, dass die Grundvoraussetzungen für Sabitzer bislang unglücklich waren. Weil er kurz vor Transferschluss verpflichtet wurde, fehlte ihm die Saisonvorbereitung beim FC Bayern. Auch bei seinem Ex-Verein in Leipzig konnte er sich nicht in Top-Form bringen.

"Er hat in der Vorbereitung in Leipzig kaum trainiert, weil er Probleme im Adduktorenbereich hatte. Dadurch hatte er einen Rückstand", sagte Nagelsmann bereits im November: "Er muss sich erst einmal zurechtfinden beim neuen Club, in einer neuen Stadt und mit neuen Mitspielern."

Erschwerend kam hinzu, dass Sabitzer aufgrund der personellen Engpässe zuletzt von Position zu Position hin- und hergeschoben wurde. Anfang des Jahres musste er auf der ungewohnten Position des Linksverteidigers agieren. Gegen Greuther Fürth hingegen lief er zunächst als rechter Flügelspieler auf.

Nun allerdings könnte Sabitzer seine große Chance bekommen. Im zentralen und offensiven Mittelfeld, wo seine Stammpositionen liegen, ist beim FC Bayern plötzlich Not am Mann. Thomas Müller wird das Spiel am Samstag bei Eintracht Frankfurt aufgrund einer Corona-Infektion verpassen. Corentin Tolisso zog sich einen Muskelfaserriss zu und fällt ebenfalls auf. Leon Goretzka ist weiterhin verletzt.

Sabitzer dürfte also nahezu sicher eine der beiden Positionen einnehmen. Allerdings wäre dann auch der Zeitpunkt gekommen, an dem Sabitzer an seine frühere Form aus Leipzig anknüpfen müsste. Zur Erinnerung: Bei seinem Ex-Verein gelangen ihm in 229 Pflichtspielen 52 Tore und 42 Vorlagen.

Im Trikot der Bayern hingegen wartet er nach 20 Einsätzen noch immer auf seine erste Torbeteiligung.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz nach dem Spiel FC Bayern München – SpVgg Greuther Fürth am 20.02.2022
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