• Frühere Profis des FC Bayern München sind nach ihrer aktiven Zeit in unterschiedlichen Geschäftsfeldern zu finden.
  • Einige sind dem Fußball verbunden geblieben, andere haben ihren Fokus auf die Rinderzucht, auf Bier, Döner oder Immobilien gelegt.
  • Was die ehemaligen Stars des FC Bayern später beruflich gemacht haben.

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Wer heute mehrere Jahre Profi beim FC Bayern München ist, hat finanziell meist ausgesorgt. Früher war das allerdings noch anders. Ende der 1960er Jahren bekamen die Bundesligaspieler ein Grundgehalt von etwa 1200 Mark. Spitzenspieler kamen auf insgesamt rund 3000 Mark.

Verglichen mit den 900 Mark, die damals ein normaler Angestellter durchschnittlich verdiente, war das zwar viel Geld. Aber eben nicht so viel, dass man nach dem Fußball nie wieder hätte arbeiten müssen. Daher waren ehemalige Spieler des FC Bayern München später in sehr unterschiedlichen Berufsfeldern zu finden - und sind es noch.

Uli Hoeneß gründete eine Wurstfabrik

Uli Hoeneß wandte sich, neben seiner Manager-Tätigkeit beim FC Bayern München, der Lebensmittelbranche zu. Im Jahre 1985 gründete er die HoWe Wurstwaren KG. Heute ist sein Sohn Florian Hoeneß Geschäftsführer des Unternehmens, welches laut Firmenangaben rund 4 Millionen Nürnberger Rostbratwürste pro Tag produziert.

Dieter Brenninger, der von 1962 bis 1971 für die Bayern aktiv war und 1967 gemeinsam mit Franz Beckenbauer den Europapokal der Pokalsieger gewann, wandte sich hingegen dem Bier zu. Von 1979 bis 2007 war er Repräsentant und Verkaufsleiter bei der Brauerei Erdinger Weißbräu.

Manfred Müller, der von 1979 bis 1984 Torwart beim FC Bayern München war, wechselte wiederum in die Medienbrache. Er gründete die MM FILM & VIDEO GmbH in Nürnberg sowie Köln. Dem Fußball blieb er weiter verbunden. Von 1992 bis 2006 war er verantwortlicher Produzent bei den Fernseh-Übertragungen der Bundesliga.

Ludwig Kögl wurde Spielerberater und vertritt Thomas Müller

Ludwig Kögl, der von 1984 bis 1990 dem Rekordmeister angehörte und auch zwei Länderspiele für Deutschland absolvierte, blieb dem Fußball ebenfalls treu. Vor 21 Jahren gründete er die Kögl & Partner GmbH und wurde als Spielerberater aktiv. Sein prominentester Klient ist Thomas Müller, der seinen Vertrag beim FC Bayern München erst im Mai bis zum Sommer 2024 verlängert hat. Andere Bundesligaspieler wie Benno Schmitz vom 1. FC Köln oder Renato Steffen vom VfL Wolfsburg werden ebenfalls von ihm vertreten.

Auch ehemalige Bayern-Spieler aus der jüngeren Vergangenheit, die hochdotierte Verträge unterzeichnet und somit ausgesorgt haben dürften, sind heute in verschiedenen Branchen zu finden. Samuel Kuffour spielte von 1994 bis 2005 für den Rekordmeister und gewann sogar die Champions League. Nach seiner aktiven Laufbahn zog er in Ghanas Hauptstadt Accra und ist im Immobilienbereich tätig.

Giovane Elber züchtet Rinder

Auch den früheren Stürmer Giovane Elber, der von 1997 bis 2003 für Bayern spielte, zog es beruflich zurück in die Heimat. In Brasilien betreibt er seit über 20 Jahren eine Rinderfarm. Auf einer Fläche von 10.000 Hektar leben rund 4500 Rinder. Gegenüber "fcbayern.com" erklärte er: "Ein Cowboy steht um vier Uhr auf, um 10 Uhr isst er schon zu Mittag und um 19 Uhr geht er ins Bett. Das ist unser Leben hier draußen."

Michael Ballack, der von 2002 bis 2006 für den FC Bayern spielte, ist heute als TV-Experte und auch als Unternehmer aktiv. Der frühere Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hat das Unternehmen Lucky Plant mitgegründet, welches Rasen- und Pflanzenpflegemittel produziert. Er trat sogar bei der auf Vox ausgestrahlten Gründershow "Die Höhle der Löwen" auf und gewann Ralf Dümmel als Investor.

Lukas Podolski eröffnete Eisdielen und Döner-Buden

Lukas Podolski, der von 2006 bis 2009 beim Rekordmeister unter Vertrag stand und heute in Polen für Gornik Zabrze aktiv ist, kümmert sich gleich um mehrere Geschäftsfelder. Der Stürmer eröffnete in seiner Heimatstadt Köln unter dem Namen "Ice Cream United" zwei Eisdielen und mit "Mangal Döner" eine Döner-Imbissbude. Im Jahre 2020 kam auch noch eine Sporthalle in Köln hinzu. "Eine eigene Fußballhalle ist schon lange mein Traum", sagte Podolski.

Auch Philipp Lahm, der mit Ausnahme einer Spielzeit beim VfB Stuttgart seine gesamte Karriere in München verbracht hat, ist unternehmerisch aktiv. Seit Januar 2018 ist er Mehrheitseigentümer bei dem Lebensmittelunternehmen Schneekoppe. Er besaß auch über acht Jahre die Sixtus GmbH, die sich auf Pflegeprodukte spezialisiert hat, verkaufte diese allerdings im Dezember 2021. Der Fußball spielt in seinem Leben weiterhin eine große Rolle: Lahm ist Chef des Organisationskomitees für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland.

Verwendete Quellen:

  • kicker.de: Die ewige Debatte um Geld und Gehälter: "Stirbt der Fußball?"
  • tz.de: Kuffour kümmert sich jetzt um Immobilien
  • fcbayern.com: Der rote Rinderbaron
  • mmfilm.de: Wir über uns
  • lucky-plant.de: Wir über uns
  • merkur.de: Nach jahrelangem Ärger: Philipp Lahm verkauft Pflegemittelhersteller Sixtus - "lachendes und weinendes Auge"
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