Der entscheidende Elfmeter für den FC Bayern im Spiel gegen Werder Bremen sorgt weiter für Diskussionen. Und für den Videoschiedsrichter hat die Entscheidung Konsequenzen: Er darf am Samstag im Bundesligaspiel Düsseldorf gegen Bremen nicht ran.

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In der Elfmeter-Aufregung nach dem Pokalspiel von Werder Bremen gegen den FC Bayern (2:3) bemühen sich Spieler, Trainer und Verband um Beruhigung.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat nun Robert Kampka als vierten Offiziellen für die Partie zwischen Düsseldorf und Werder am Samstag ausgetauscht. Er darf nach seinem Nicht-Eingreifen als Video-Referee im DFB-Pokal nicht erneut bei einem Werder-Spiel ran.

Der Arzt aus Görlitz wird kurzfristig durch Florian Heft (Neuenkirchen) ersetzt. "Die geänderte Schiedsrichteransetzung steht in Zusammenhang mit dem DFB-Pokalhalbfinale", teilte der DFB auf SID-Nachfrage mit. Hauptschiedsrichter bleibt Benjamin Cortus.

Der Verband hatte bereits am Donnerstag über Video-Schiedsrichter-Chef Jochen Drees mitgeteilt, "die Strafstoßentscheidung für nicht korrekt" zu halten.

Bayerns Stürmer Kingsley Coman war im Pokal-Halbfinale kurz vor Schluss nach einer Berührung mit Werder-Verteidiger Theodor Gebre Selassie im Strafraum zu Boden gegangen. Es gab Elfmeter, den Robert Lewandowski zum 3:2-Siegtreffer für die Münchner verwandelte.

Nach Elfer-Debatte: Bremen-Coach lobt Statement

Bremen-Coach Florian Kohfeldt lobte das Statement des Verbands. "Grundsätzlich finde ich das gut", sagte er am Freitag. "Sie haben klargemacht, dass es ein Fehler war. Es ist besser, als irgendetwas zu konstruieren. Es ist eine ehrliche Aussage."

"Wir können uns davon aber auch nichts mehr kaufen", sagte er noch. "Für uns ist das dann aber auch abgehakt. Der Pokal ist vorbei."

Niko Kovac will Thema vor Nürnberg-Spiel ausblenden

Ex-Weltmeister Thomas Müller revidierte indes seine Meinung. Hatte er noch am Abend des Spiels von einer "richtigen" Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Siebert gesprochen, teilte er nun in einem Facebook-Video mit: "Aus dem Spiel heraus sah es für mich ganz klar wie ein Elfmeter aus, wie ein klarer Schubser von hinten. Ich denke, der Schubser ist auch da. Es ist auch ein Foulspiel - allerdings kein Foulspiel, das in dieser Situation für einen Elfmeter ausreicht."

Bayern-Trainer Niko Kovac wollte das Thema vor dem Spiel in Nürnberg am Sonntag ausblenden. "Wir leben in einer Demokratie. Da kann jeder seine Meinung äußern", sagte er. "Ich will mich in die Diskussion gar nicht mehr einlassen, das ist vorüber." Auf eine Nachfrage zum Videobeweis meinte er: "Ich würde vorschlagen, wir stampfen Fußball ein, wir spielen kein Fußball mehr. Wir können die Zeit zurückdrehen, dann brauchen wir kein Instagram, kein Facebook, nichts mehr."

(pak/dpa/AFP)

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