• Manuel Akanji will weg, der BVB plant eigentlich auch nicht mehr mit dem Schweizer - aber es findet sich kein Abnehmer.
  • Die Folge sind ein mögliches Transferminus und ein strukturelles Problem für Edin Terzic.
  • Vielleicht kann aber ausgerechnet der FC Bayern die verzwickte Lage lösen.
Eine Analyse

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Borussia Dortmund und sein neuer Sportchef Sebastian Kehl werden zu Recht für ihr umtriebiges Treiben auf dem Transfermarkt gelobt, so früh wie nur wenige andere Klubs hatte der BVB seine Transferziele erreicht und konnte dem neuen Trainer Edin Terzic genug Vorlauf und Planungssicherheit verschaffen für die Vorbereitung auf die Saison.

Die Transfers der künftigen Stützen Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Salih Özcan, Karim Adeyemi und auch Sebastien Haller wurden rechtzeitig eingetütet, Terzic konnte alle Spieler zu ihrem jeweilig anvisierten Trainingsauftakt begrüßen und muss sich keine Gedanken darüber machen, dass noch Lücken im Kader zu stopfen sind und er bis dahin improvisieren muss.

Zumal die Vorbereitung auf die neue Spielzeit spezieller wird als gewohnt: Durch die lange WM- und Winterpause ist der Spielplan davor gedrängt wie nie, eine lange Anlauf- oder Eingewöhnungszeit kann sich der BVB nicht erlauben. Und die ersten Pflichtspiel-Gegner haben es mit dem Auswärtsspiel beim TSV 1860 im Pokal, sowie Leverkusen und Freiburg in der Liga auch in sich.

Bisher steht ein sattes Transferminus

Was aber auf der Einkaufsseite ganz hervorragend funktioniert hat, will bei den durchaus notwendigen Verkäufen in diesem Sommer noch nicht so richtig klappen. Der Abgang von Erling Haaland war ein Selbstläufer, bei dem es am Ende wie fast immer nur noch um die Höhe der Ablösesumme ging.

Dazu wurde Steffen Tigges für sehr kleines Geld an den 1. FC Köln veräußert. Mit den Abgänge von Roman Bürki, Marwin Hitz, Axel Witsel und dem immer noch vereinslosen Dan-Axel Zagadou wurde zwar an den Gehaltskosten geschraubt - zusätzliche Einnahmen kamen für das Quartett allerdings nicht zustande.

Auf die wäre die Borussia aber angewiesen. Derzeit beträgt das Saldo zwischen Einnahmen und Ausgaben immerhin satte 25 Millionen Euro Minus. Unter anderem auch deshalb, weil der geplante und vom Spieler quasi auch angekündigte Verkauf von Manuel Akanji noch immer nicht über die Bühne ist.

Kein Platz mehr für Akanji

Dem Schweizer lag offenbar ein unterschriftsreifer Vertrag vor, aber Akanji machte den Verantwortlichen in Dortmund früh klar, dass er andere Pläne habe als noch einmal beim BVB zu verlängern. Pikant wird die Gemengelage nun aus unterschiedlichen Gründen: Akanji besitzt noch einen Vertrag bis Sommer 2023, ist also noch ein regulärer Spieler und allein auf Grund seiner Qualitäten ein klarer Stammspieler.

In der abgelaufenen Saison war Akanji einer der wenigen Fixpunkte einer wankenden Mannschaft, der Abwehrchef. Nun ist er ein Auslaufmodell, die neue Innenverteidigung soll um die Zugänge Schlotterbeck und Süle, sowie Routinier Mats Hummels herum aufgebaut werden. Akanji spielt in den Überlegungen kaum noch eine Rolle. Aber er ist eben immer noch da und wird nun offenbar auch am Freitag mit ins Trainingslager nach Bad Ragaz fahren.

Wie sein Trainer dann mit Akanji umgeht, ist eine der großen Fragen der kommenden Wochen. Die Mannschaft muss sich einspielen, die Abläufe im Spiel gegen den Ball zur Routine werden. Ausgeführt vom dem Personal, das später auch in der Saison die Verantwortung tragen soll. Dazu dürfte Akanji nicht mehr gehören.

Hilft ausgerechnet der FC Bayern mit?

Der BVB wird in der Causa Akanji also warten und hoffen müssen: Dass sich ein Klub findet, der sowohl die Ablösesumme von kolportierten 25 Millionen Euro bereit ist zu bezahlen, als auch Akanjis Gehaltsforderungen erfüllen kann. Der Schweizer will sich bei einem Wechsel im besten Fußballeralter von 26 Jahren schließlich auch finanziell verbessern.

Er wisse selbst nicht, wie es weitergeht, hat Akanji neulich nach einer der Trainingseinheiten gesagt. Vielleicht hilft ihm und der Borussia ja ausgerechnet der FC Bayern ein wenig auf die Sprünge. Nachdem sich Inter Mailand, das vor einigen Wochen und Monaten noch sehr interessiert an Akanji war, zuletzt aber sehr zurückhaltend gezeigt habe, könnte nun Juventus auf den Plan rücken.

Italiens Rekordmeister hat bereits den ewigen Giorgio Chiellini verloren, nun steht auch Matthijs de Ligt vor dem Absprung: Zum FC Bayern. Kalidou Koulibaly sollte als Ersatz her, der Napoli-Star wechselt nun aber offenbar zum FC Chelsea. Juventus benötigt also Innenverteidiger von gehobenem Format. Das könnte eine Chance sein für Manuel Akanji - und den BVB.

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