Immer wieder gab es Spekulationen gegeben, Sebastian Vettel könnte in die Formel 1 zurückkehren. Der viermalige Weltmeister hat lange mit einem Comeback kokettiert. Und nun eine Entscheidung getroffen.

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Sebastian Vettel hat die Tür geschlossen. Für den viermaligen Formel-1-Weltmeister kommt ein Comeback in der Motorsport-Königsklasse aktuell nicht infrage.

"Ich plane im Moment nicht damit", sagte er im Rahmen des vergangenen Rennwochenendes in Imola. Zuletzt gab es Spekulationen um ein mögliches Comeback, zum Beispiel bei Mercedes, wo das Cockpit von Lewis Hamilton frei wird. Vettel hatte die Gerüchte selbst angeheizt, zeigte sich grundsätzlich offen für eine Rückkehr.

Nun die Entscheidung, dass es keinen Rücktritt vom Rücktritt geben wird. "Es gibt natürlich viele Dinge in diesem Sport, die ich vermisse, und es war eine schwierige Entscheidung", sagte Vettel. Aber er sei glücklich damit, betonte er: "Ich wache nicht am Morgen auf und vermisse diese Momente auf dem Podium, wenn Menschen deinen Namen rufen. Ich denke, ich sehe mein Leben realistisch und versuche mich an neuen Herausforderungen."

Vettel ist immer noch glücklich mit Rücktritt aus der Formel 1

Dass er seit seinem Rücktritt Ende 2022 öfter mit dem Gedanken gespielt hat, wieder mitzumischen, gibt der 36-Jährige offen zu. Doch "nichts hat sich verändert", sagt Vettel: "Ich bin immer noch sehr glücklich mit meiner Entscheidung."

Der Rennkalender ist heute sogar noch dichter als vor zwei Jahren. Damals sagte Vettel, er wolle mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Inzwischen jagt die Formel 1 noch schneller um den Globus, um den 24 Rennen umfassenden Rekord-Kalender abzuarbeiten. "Die Formel 1 ist heutzutage sehr intensiv", sagt Vettel. "Wenn man sich nur einmal den Kalender anschaut und die Anzahl an Rennen..."

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Dazu kommt der Fakt, dass Vettel inzwischen 36 Jahre alt und seit eineinhalb Jahren raus aus dem Geschäft ist. "Erstens hat er wahrscheinlich gemerkt, dass er nicht ganz heiß begehrt ist. Zweitens hat er, glaube ich, auch gemerkt, was das wieder bedeuten würde – die Energie, die man reinstecken muss und das Training, das man dafür absolvieren muss", sagte Ex-Formel-1-Pilot Christian Danner im "AvD Motorsport-Magazin".

Vettel hatte im Rahmen der Spekulationen vor ein paar Wochen auch erklärt, dass das Paket stimmen müsse. Sollte heißen: Im Mittelfeld herumkrebsen wollte er nicht mehr. Die Topteams haben aber offenbar andere Pläne.

Danner von Vettel überrascht

Danner berichtete zudem von einer persönlichen Begegnung mit Vettel am vergangenen Wochenende im Fahrerlager von Imola. Vettel war dort, weil er im Gedenken an die 1994 verstorbenen Fahrer Roland Ratzenberger und Ayrton Senna in einem McLaren MP4/8 über die Strecke fuhr. Vettel gehört das Auto, das Senna einst während seiner Zeit bei McLaren vor seinem Wechsel zu Williams fuhr.

"Als ich ihn da so stehen gesehen und ihm die Hand gedrückt habe, da habe ich mir gedacht, dass er schon ein bisschen blass und eingefallen aussieht", sagte Danner. "Er hat nicht so gesprudelt und gesprüht, wie wir es schon mal erlebt haben, und ich hoffe, dass es ihm gut geht."

Dass Vettel von ehemaligen F1-Kollegen auf seine geschrumpfte Halsmuskulatur angesprochen wurde, lässt auch tief blicken. "Man kann viel auftrainieren. Aber ich glaube, die Realität spricht hier für den Sebastian eine klare Sprache", urteilte Danner.

Danner hoffe, "dass er für sich dieses Wohlbefinden findet, das man zugegebenermaßen schwer wiedererlangen kann, wenn man nicht mehr hinter dem Lenkrad sitzt". Das "tolle Gefühl", das man habe, wenn man ein Formel-1-Auto fahre. Danner: "Ich drücke ihm da sehr die Daumen, was auch immer er macht – ob es Motorsport ist oder sonstige Freizeitaktivitäten." Zumindest die Tür zur Formel 1 hat Vettel vorerst geschlossen.

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