• Mick Schumacher, der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher, gibt am Sonntag beim Großen Preis von Bahrain sein Debüt.
  • Die öffentliche Erwartungshaltung ist allein schon wegen seines Namens groß. Kann er dem gerecht werden?
  • Ralf Schumacher prognostiziert seinem Neffen ein schwieriges Jahr.

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Wie der Vater, so der Sohn: Michael Schumacher zählte zu den erfolgreichsten Sportlern aller Zeiten, gewann siebenmal die Weltmeisterschaft und löste einen Formel-1-Boom aus.

Sonntag wird sein 22-jähriger Sohn Mick Schumacher beim Großen Preis von Bahrain in der Königsklasse des Motorsports debütieren. Die öffentliche Erwartungshaltung ist allein schon wegen seines Namens groß. Doch kann er dem gerecht werden?

Glock dämpft Erwartungen: Mick braucht eine Anlaufzeit

Der ehemalige Formel-1-Fahrer und heutige Sky-Experte Timo Glock glaubt, dass der junge Schumacher vor allem eines benötigt: Zeit.

"Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass er in den verschiedenen Rennserien immer eine gewisse Anlaufzeit benötigt hat, dann aber sehr schnell war. Das wird vielleicht auch in der Formel 1 so sein", verriet Glock im Exklusivinterview mit unserer Redaktion.

Als Michael Schumacher im Jahre 1991 in die Formel 1 einstieg, konnte er sofort mit den etablierten Fahrern konkurrieren. In seinen ersten fünf Rennen belegte er einmal den fünften Platz und zweimal den sechsten Platz. In der zweiten Saison folgte bereits der erste Sieg.

Von Mick Schumacher wird solch ein Schnellstart nicht zu erwarten sein. Das liegt allerdings nicht an seinen Fähigkeiten, sondern vor allem an seinem Rennwagen, dem Haas VF 21.

Ralf Schumacher glaubt: Das wird nicht leicht für Mick

Ralf Schumacher, der in seiner aktiven Zeit selbst sechs Grand Prix gewann, sagte bei bild.de. "Ich sehe Haas als Schlusslicht, noch deutlich hinter Williams."

Heißt: Für Mick geht es vorwiegend darum, seinen Teamkollegen Nikita Mazepin, der ebenfalls in der Formel 1 debütiert, hinter sich zu lassen - und somit nicht Letzter zu werden.

Dies würde für seinen Neffen schwer genug werden, glaubt Ralf Schumacher: "Man sollte seinen Teamkollegen nicht unterschätzen. Der ist nicht so schlecht. Man hat in den letzten Rennen gesehen, dass er super vorbereitet ist, er hatte viel Testfahrten. Ich glaube nicht, dass das leicht wird für Mick."

Mick Schumacher träumt von Punkten und Podium

Der junge Deutsche äußert sich zurückhaltend über seine Ziele. "Wir müssen uns im Klaren sein, was das Potenzial des Autos ist", sagte Mick Schumacher im Interview mit "Motorsport aktuell".

"Das Beste wäre natürlich, Punkte zu sammeln. Und sollte es wie im letzten Jahr ein paar verrückte Rennen geben, vielleicht kommt ja dann mal ein Podium heraus. Klar, das ist geträumt, aber wir dürfen träumen. Dennoch müssen wir in erster Linie realistisch sein."

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Söhne erfolgreicher Rennfahrer später selbst in der Formel 1 durchstarten. In Nico Rosberg, dem Sohn von Keke Rosberg, und Damon Hill, dem Sohn von Graham Hill, gab es zwei Nachkömmlinge in der Formel 1, die genauso wie ihr Vater den WM-Titel gewannen.

Gleiches Kürzel, gleiche Arbeitsweise? Parallelen zwischen Mick und Michael

Laut Günther Steiner, dem Teamchef von Haas, gibt es Parallelen zwischen Mick und Michael Schumacher. Dies hätten ihm einige seiner Mitarbeiter berichtet, die früher bei Ferrari mit Michael Schumacher zusammengearbeitet haben.

"Die erklären mir dann schon, wie Michael gearbeitet hat. Und ich glaube, Mick ist sehr ähnlich", erzählt Steiner. "Er arbeitet hart, er will alles wissen, er will lernen, er will einfach besser werden."

Mick Schumacher wird auf dem Zeitenmonitor sogar mit dem gleichen Kürzel angezeigt wie früher sein Vater: MSC.

Dass Mick sein Debüt ausgerechnet in Bahrain geben wird, passt ebenfalls zur Familiengeschichte. Auf der gleichen Rennstrecke gab Michael Schumacher am 14. März 2010 sein Comeback. Mick ist damals im Alter von nicht einmal elf Jahren dabei gewesen. "Aber ich habe eigentlich keine besonderen Erinnerungen daran. Was dieser Moment damals bedeutete, war mir absolut nicht bewusst", erzählt er.

Gleichwohl bezeichnet er seinen Vater oft als sein Vorbild: "Ich glaube, wir haben ein ähnliches Temperament und besitzen die gleiche Zielstrebigkeit. Ich bin stolz, nun da sein zu können, wo er seine größten Erfolge feierte."

Mick Schumacher könnte später im Ferrari sitzen

Ob auch Mick große Erfolge feiern wird? Perspektivisch wären die Voraussetzungen gegeben. Mick Schumacher ist seit Anfang 2019 Mitglied der Ferrari Driver Academy. Heißt also: Er wird von jenem Rennstall gefördert, mit dem Vater Michael Schumacher fünf seiner sieben WM-Titel gewann.

Gute Leistungen vorausgesetzt, könnte Mick ebenfalls eines Tages im traditionsreichen roten Formel-1-Boliden unterwegs sein. Und dann womöglich um den WM-Titel mitfahren?

Glock traut ihm dies jedenfalls zu: "Ich glaube, dass er die Voraussetzungen dafür hat. Er hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er die Cleverness und den Speed mitbringt."

Offenlegung: WEB.DE und GMX sind Teil der United Internet AG, zu der auch 1&1 gehört.

Verwendete Quellen:

  • bild.de "Schlusslicht!" Düstere Saisonprognose für Mick
  • motorsport-total.com Günther Steiner: Was Mick Schumacher von Niki Lauda lernen kann
  • MOTORSPORT aktuell (10/2021) "Vielleicht kommt ja mal ein Podium raus"
  • Dpa Mick Schumacher stellt sich auf emotionales F1-Debüt ein
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