• Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso hat einen Fehlstart in die neue Formel-1-Saison erwischt, Schlagzeilen schreibt er wegen seiner neuen Liebe.
  • Mit seinen 40 Jahren muss er sich mit Fragen zu seiner Zukunft auseinandersetzen.
  • Doch der Spanier hat noch nicht genug – und könnte sogar Sebastian Vettel ersetzen.

Mehr Formel-1-Themen finden Sie hier

Fernando Alonso wählte die sozialen Medien, um sein Glück zu zeigen. Denn während der Spanier in der Formel 1 einen Fehlstart hinnehmen muss, wagt er in der Liebe einen Neustart. Alonso machte seine Beziehung zu ServusTV-Moderatorin Andrea Schlager öffentlich – in einer Instagram-Story.

Ein Video, das die Österreicherin auf einem Pferd zeigt und das mittlerweile nicht mehr verfügbar ist, kommentierte Alonso mit den Worten "Eine kraftvolle Schönheit!". Zweideutig, aber dann doch eindeutig, denn Schlager teilte das Video, Herz inklusive. Die Formel 1 hat also offenbar ein neues Glamour-Paar. Aber auch einen zweimaligen Weltmeister am Scheideweg.

Denn Alonso steht nach vier Saisonrennen bei lediglich zwei Punkten, sein Alpine-Teamkollege Esteban Ocon bei 20. Alonso gibt zu: "Es ist schmerzhaft, nur zwei Punkte in den ersten vier Rennen geholt zu haben, wenn ich eigentlich 25 oder 30 haben sollte." Die könnte er in der Tat haben, doch Alonso wird 2022 noch nicht vom Glück verfolgt.

Den Haas-Kuss kaum gespürt

Zuletzt in Imola reichte eine kleine Berührung mit dem Haas von Mick Schumacher und der Alpine war unfahrbar, weil im Seitenkasten ein riesiges Loch klaffte. "Ich habe eigentlich gar nicht viel gespürt", sagte Alonso. "Es war nur eine sehr, sehr kleine Berührung mit Mick, aber unser Auto war nach dem kleinen Kuss komplett zerstört." Alonso ist bedient: "Wieder mal haben wir ein Rennen unverschuldet verloren, das ist ein extrem unglücklicher erster Teil der WM." Zuvor hatten bereits Probleme am Auto dazu geführt, dass er ausschied (Saudi-Arabien) oder im Qualifying eine Top-Platzierung verpasste (Australien).

Alonso tröstet sich mit Erinnerungen an die vergangene Saison, als er nach einem ebenfalls schwachen Start aufdrehte, im Endspurt sogar als Dritter einmal auf das Podium fuhr. "Damals hatte ich eine schwierige Phase, aber am Ende waren wir weit vorne in der WM und ziemlich konkurrenzfähig. Mal schauen, ob uns das wieder gelingt", so Alonso.

Immer wieder Fragen zu Fernando Alonsos Zukunft

Was bei einem 40-Jährigen nach einem sportlich durchwachsenen Start automatisch aufkommt, sind Fragen zur Zukunft. Denn auch Alonso muss sich der Tatsache stellen, dass die Karriere irgendwann vorbei ist. Die Kunst ist, den richtigen Zeitpunkt für den Abschied nicht zu verpassen. Es gibt in der Formel 1 kaum etwas Tragischeres als alternde Helden, die sich wegen eines schlechten Timings als Schatten früherer Tage durch das Feld schleppen.

Alonso bügelt solche Fragen aber ab, zwei, drei Jahre wolle er noch fahren, hatte er zuletzt erklärt. Es gehe um die Performance, sagte er, "wenn ich 25 Jahre alt wäre, dann gäbe es gar keine Diskussionen." In Imola schickte er eine Kampfansage hinterher, denn er denke noch nicht ans Aufhören, "weil ich mich besser fühle als die anderen".

Über ein Karriereende würde er nachdenken, "wenn jemand kommt und ich sehe, dass er mich rein nach Fähigkeiten schlägt, wenn ich bei Starts nicht mehr gut bin, wenn ich das Auto nicht mehr gut vorbereite und wenn die andere Seite der Garage eine Sekunde schneller ist und ich die Zeiten nicht schlagen kann. Aber im Moment spüre ich das Gegenteil", stellt er klar. "Ich liebe den Rennsport."

Mega-Talent macht Druck aus der zweiten Reihe

Alpine steckt aber in der Zwickmühle. Alonsos Vertrag läuft nach der aktuellen Saison aus. Teamkollege Ocon ist 25 Jahre alt und bis 2024 an den Rennstall gebunden. In der Hinterhand haben die Franzosen in Oscar Piastri ein Mega-Talent. Der Australier gewann die Formel 3 auf Anhieb, die Formel 2 ebenso und verbringt 2022 als Alpine-Testfahrer noch geduldig auf der Ersatzbank.

Der 21-Jährige wird allerdings kaum auch das Jahr 2023 ohne Sitz in der Königsklasse verstreichen lassen. Eine "Leihe" wäre eine Option. "Es gibt keinen Druck, für ihn einen Sitz zu finden, da es erst April ist. Im Juli wird der Druck aber sicherlich vorhanden sein", sagte Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer.

Dann startet die sogenannte "Silly Season" der Formel 1 mit Gerüchten, Gesprächen und Verhandlungen. Piastri sei ein "guter Junge, der sehr talentiert ist. Er ist aber auch sehr professionell und arbeitet hart in der Fabrik und im Simulator", so Alonso, der allerdings auch sagt: "Wenn er für Alpine fährt, dann ist das gut, aber es wäre auch gut, falls er bei einem anderen Team sein sollte."

Lesen Sie auch:

Nachfolger von Sebastian Vettel?

Das gilt auch für seine eigene Zukunft. "Wenn mit Alpine, dann gut. Wenn mit einem anderen Team, dann auch gut. Das werde ich noch herausfinden, die Diskussionen werde ich wahrscheinlich im Sommer beginnen." Ein Gerücht gibt es schon jetzt: Alonso könnte zu Aston Martin wechseln und dort möglicherweise die Nachfolge von Sebastian Vettel antreten, dessen Zukunft bei auslaufendem Vertrag und sportlicher Tristesse ebenfalls offen ist. Antworten wird es wie üblich im Spätsommer geben, wenn die Weichen für die berufliche Zukunft gestellt werden. Privat hat sich Alonso ja bereits entschieden.

Verwendete Quellen:

  • Instagram Fernando Alonso
  • TV-Übertragung
  • Pressekonferenzen
Interessiert Sie, wie unsere Redaktion arbeitet? In unserer Rubrik "So arbeitet die Redaktion" finden Sie unter anderem Informationen dazu, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte kommen. Unsere Berichterstattung findet in Übereinstimmung mit den JTI-Standards der Journalism Trust Initiative statt.

Leclerc siegt in Australien - Verstappen fällt erneut aus

Charles Leclerc bleibt in der Formel 1 das Maß der Dinge. In seinem Ferrari siegt der 24-Jährige auch in Australien. Max Verstappen kommt im dritten Rennen zum zweiten Mal nicht ins Ziel. Auch für Sebastian Vettel ist lange vor der Zielflagge schon alles vorbei.


JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.