• Carlos Sainz wartet weiterhin auf seinen ersten Sieg in der Formel 1.
  • Im Ferrari kommt er in dieser Saison aber immer besser in Schwung.
  • Ex-Weltmeister Nico Rosberg glaubt jedoch nicht, dass Sainz das Zeug zum Weltmeister hat.

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Es gibt in der Formel 1 Statistiken, die haben eine positive Note, sind aber trotzdem wenig schmeichelhaft. Der Deutsche Nick Heidfeld zum Beispiel fuhr in seiner Karriere 13-mal auf das Podium, einen Sieg holte er aber nicht. Womit der heute 45-Jährige diese Tabelle anführt.

Carlos Sainz ist Heidfeld auf den Fersen – mit nunmehr elf Podestfahrten. Auch Sainz wartet weiterhin auf einen Sieg in der Motorsport-Königsklasse.

Viele Experten glauben aber, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Sainz ganz oben auf dem Podest steht. Schließlich ist der Ferrari in dieser Saison zwar etwas unzuverlässig, dafür aber schnell. "Mit ein wenig Glück heißt der nächste neue GP-Sieger Carlos Sainz. Das Zeug dazu hat der Ferrari-Fahrer ohne jeden Zweifel", sagte Ex-Formel-1-Fahrer Martin Brundle.

Binotto: Sainz wird immer schneller

Auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist davon überzeugt, dass Sainz seine Durststrecke bald beenden wird. 149 Rennen absolvierte der Spanier in der Königsklasse bislang. "Er gewinnt von Rennen zu Rennen an Selbstvertrauen, verbessert sein Fahrverhalten und wird immer schneller. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er in den nächsten Rennen beweisen wird, dass er auch ein Anwärter auf den Sieg ist", sagte Binotto. Für Ferrari sei es wichtig, dass man sich auf ihn verlassen könne, so Binotto, "weil wir wissen, dass er sehr schnell sein kann".

In dieser Saison hat Sainz aber noch zu oft den letzten Killerinstinkt vermissen lassen, er kommt mit dem neuen Ferrari nicht so gut zurecht wie sein Teamkollege Charles Leclerc. "Ich finde es etwas kniffliger und bissiger als das letztjährige Auto", sagte Sainz. "Das ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich noch nicht ganz auf diesem Level bin."

Leichte Fehler und zu langsam

Ausfälle sorgten dafür, dass auch die Fahrzeit und damit die Eingewöhnungszeit begrenzt war. Denn Sainz unterliefen vor allem am Anfang leichte Fehler. Außerdem ist Leclerc vor allem im Qualifying schlicht schneller. Da wurde Sainz mit 1:8 regelrecht demontiert, in den Rennen (3:5) lief es zuletzt besser, da kam Sainz in drei der letzten vier WM-Läufe vor Leclerc ins Ziel. In Kanada schnupperte er im engen Duell mit Titelverteidiger Max Verstappen sogar ein wenig an seinem ersten Sieg. Das Warten geht jedoch weiter.

Aktuell ist der 27-Jährige bei Ferrari also die Nummer zwei hinter Leclerc. Er hoffe aber, dass er nun regelmäßig ganz vorne mitmischen könne, sagte Sainz: "Aber ich habe vor ein paar Rennen schon gesagt, dass ich es Rennen für Rennen angehen werde. Ich versuche daher, nicht zu sehr über die Meisterschaft nachzudenken."

Um die geht es aber natürlich. Nicht nur für ihn selbst, sondern in der Konstrukteurswertung auch für Ferrari. 102 Punkte hat Sainz, ist damit Gesamtfünfter, 73 Zähler hinter dem Führenden Verstappen. Und auch hinter Leclerc, der bei 126 Zählern steht. Ferrari liegt mit 228 Punkten schon ein gutes Stück hinter Red Bull Racing (304).

Kann Sainz auch Weltmeister?

Die große Frage: Wenn Sainz Siege zugetraut werden, hat er denn auch das Zeug zum Weltmeister? Kann er also konstant ganz vorne dabei sein? Das glauben nicht alle. "Sainz ist ein anständiger, guter Pilot bei Ferrari. Aber ich erkenne in ihm nicht die Anlagen, dass er eines Tages Weltmeister wird", sagte etwa Ex-Champion Nico Rosberg bei "Any Driven Monday".

Wenn es um puren Speed gehe, sei Sainz 2022 an jedem Rennwochenende von Charles Leclerc in den Schatten gestellt worden, so Rosberg. "Also muss Sainz mehr aus sich herausholen, um auf dem Niveau des Monegassen zu fahren, da fehlt schon noch ein Stück", so Rosberg: "Er muss sich noch ein wenig weiterentwickeln, um auf eine Stufe mit Leclerc zu rücken." Ein Sieg in der Formel 1 wäre schon mal ein Schritt in diese Richtung.

Verwendete Quellen:

  • Any Driven Monday (Sky Sports)
  • Pressekonferenzen

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