• Eine Steigerung der Impfstoffproduktion sorgt in den USA für neue Hoffnung.
  • Präsident Biden geht davon aus, dass bereits bis Ende Mai genug Vakzin für alle Erwachsenen zur Verfügung steht.
  • Einige Bundesstaaten preschen schon mit einer kompletten Aufhebung aller Corona-Auflagen vor, Experten warnen vor einer übereilten Lockerung.

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Die USA werden nach Worten von Präsident Joe Biden schon bis Ende Mai genügend Corona-Impfstoff für alle Erwachsenen im Land haben. Bislang hatte Biden das Erreichen dieses Meilensteins im Kampf gegen das weltweit grassierende Virus bis Ende Juli angestrebt.

Zudem sollen alle Lehrkräfte, Schulangestellten und Erzieher noch diesen Monat mindestens die erste Dosis eines Impfstoffs bekommen, um die Wiederaufnahme des normalen Schulbetriebs in den zu beschleunigen, versprach Biden am Dienstag weiter.

"Wir wollen, dass jeder Pädagoge, Schulmitarbeiter und Kinderbetreuer mindestens eine Impfung bis Ende des Monats März erhält", sagte Biden. Es sei nötig, Kinder so bald wie möglich sicher in die Klassenzimmer zurückzubringen.

Biden nährt Hoffnung auf Normalität, warnt aber vor Virus-Varianten

Bidens Ankündigung folgte auf die Zulassung eines dritten Impfstoffs in den USA und erfolgreiche Bemühungen der Regierung, die Produktion der Präparate weiter anzukurbeln.

"Wir bewegen uns in die richtige Richtung. Die heutigen Ankündigungen sind bei den Bemühungen, diese Pandemie zu bewältigen, ein riesiger Schritt", sagte Biden.

Gleichzeitig ermahnte er die Amerikaner, sich weiter an die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu halten. "Dieser Kampf ist noch längst nicht vorbei." Neue Varianten des Virus oder andere Entwicklungen könnten die jüngsten Fortschritte zunichte machen, warnte er.

Texas hebt Beschränkungen auf, auch Mississippi zieht teilweise nach

Der große Bundesstaat Texas hebt unterdessen ab kommenden Mittwoch die Maskenpflicht und alle Kapazitätsgrenzen für Restaurants und andere Unternehmen auf. "Jetzt ist die Zeit, Texas 100 Prozent zu öffnen", sagte der republikanische Gouverneur Greg Abbott.

Die Zeit für Einschränkungen der Wirtschaft sei angesichts der erfolgreichen Impfkampagne vorbei. Die rund 29 Millionen Einwohner des südlichen Bundesstaats bleiben aufgerufen, sich an die medizinischen Ratschläge zur Eindämmung der Pandemie zu halten. Es brauche aber keine staatlichen Vorschriften mehr, sagte Abbott.

Auch der Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, erklärte, alle Anordnungen zum Tragen von Masken und Kapazitätsgrenzen für Restaurants und Firmen würden beendet. "Es ist Zeit", schrieb der Republikaner auf Twitter.

In dem Bundesstaat leben rund drei Millionen Menschen. Weitere Bundesstaaten, darunter Ohio und Michigan, kündigten zumindest Lockerungen ihrer Corona-Auflagen an.

Gesundheitsbehörde warnt vor zu großer Öffnung - Berater Bidens: "Großer Fehler"

Die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC hatte erst am Montag davor gewarnt, die Beschränkungen voreilig aufzuheben. Der Corona-Experte Ashish Jha von der Universität Brown in Providence kommentierte auf Twitter, mit dem Aufheben der Corona-Auflagen gehe Gouverneur Abbott "ein großes Risiko für das Leben der Menschen" ein.

Ein ranghoher Corona-Berater Bidens, Andy Slavitt, nannte die Ankündigungen aus Texas und Mississippi einen "Fehler".

Experten warnen: Erneuter Anstieg der Zahlen durch Virusvarianten möglich

Die Zahl der Neuinfektionen in den USA ist seit Anfang des Jahres stark zurückgegangen - von über 200.000 pro Tag auf durchschnittlich gut 60.000. Am Dienstag wurden 53.544 Neuinfektionen gemeldet, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore am Mittwochmorgen hervorging.

Experten warnen jedoch, dass es auch wegen der neuen Varianten des Virus erneut zu einem Anstieg kommen könne. Am Dienstag registrierte die JHU zudem 1.819 Todesfälle. Der bisherige Höchstwert an Corona-Toten war am 12. Januar mit 4.398 verzeichnet worden.

Seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr haben die Behörden in den USA knapp 29 Millionen bestätigte Infektionen und mehr als 516.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Bislang erhielten in den USA knapp 52 Millionen Menschen mindestens eine Impfung, gut 26 Millionen Menschen bekamen bereits beide Impfungen, wie aus Daten der Gesundheitsbehörde CDC hervorging. (dpa/mgb)

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