• Über den Doktortitel der künftigen First Lady ist in den USA ist eine Debatte entbrannt.
  • Ein Kolumnist des "Wall Street Journals" forderte Jill Biden auf, ihren Doktortitel abzulegen.
  • Führende Demokraten haben die Aufforderung als sexistisch zurückgewiesen.

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In den USA ist eine Debatte über den Doktortitel der künftigen First Lady entbrannt: Kolumnist Joseph Epstein hatte am Wochenende im "Wall Street Journal" gefordert, Jill Biden solle ihren Doktortitel nicht mehr verwenden - und damit für reichlich Kritik auf sich gezogen gesorgt.

Führende Demokraten wiesen die Aufforderung unter anderem als sexistisch zurück. In einem weiteren Kommentar in dem Blatt vom Montag wurde die Kritik nun als "übertrieben" dargestellt.

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"Besteht die Möglichkeit, dass Sie das 'Dr.' vor Ihrem Namen weglassen?"

Autor Epstein hatte am Samstag in seinem Kommentar geschrieben: "Ein kleiner Ratschlag zu einer scheinbar kleinen, aber meiner Meinung nach nicht unwichtigen Angelegenheit. Besteht die Möglichkeit, dass Sie das 'Dr.' vor Ihrem Namen weglassen?"

Nur Ärzte sollten seiner Ansicht nach solch einen Titel tragen. Über Bidens Doktorarbeit schrieb Epstein außerdem, der Titel sei "nicht vielversprechend". "Denken Sie darüber nach, Dr. Jill, und lassen Sie das 'Doc.' umgehend fallen." Die Frau des gewählten US-Präsidenten Joe Biden ist eine promovierte Erziehungswissenschaftlerin.

Dies sei ein "widerlicher und sexistischer" Angriff, schrieb Jill Bidens Sprecher Michael LaRosa auf Twitter daraufhin.

Der Ehemann der künftigen Vizepräsidentin Kamala Harris, Douglas Emhoff, sagte, Biden habe sich ihre Abschlüsse durch harte Arbeit verdient.

"Diese Geschichte wäre nie über einen Mann geschrieben worden", fügte er hinzu. "Ihr Name ist Dr. Jill Biden. Gewöhnen Sie sich daran", twitterte die ehemalige First Lady und Außenministerin Hillary Clinton.

Und auch die Northwestern University, an der Epstein früher lehrte, distanzierte sich von den Äußerungen und nannte sie "frauenfeindlich".

Jill Biden will dazu beitragen, Lehrerberuf aufzuwerten

Jill Biden hatte in der Vergangenheit mehrfach gesagt, sie wolle ihre Lehrtätigkeit auch als First Lady nicht aufgeben. Sie wolle dazu beitragen, den Lehrerberuf aufzuwerten.

Sie ist seit Jahrzehnten Englischdozentin am Northern Virginia Community College. "Unterrichten ist meine Leidenschaft", sagte die 69-Jährige einmal der "Vogue". Auch als Joe Biden von 2009 bis 2017 Vizepräsident und Barack Obama war, übte sie ihren Beruf weiter aus.

Sie hatte 2007 ihren Doktortitel in Pädagogik an der Universität von Delaware erworben, heißt es in ihrer offiziellen Biografie, in der sie "Dr. Jill Biden" genannt wird, ebenso wie in ihrem Twitter-Account. "Gemeinsam arbeiten wir an einer Welt, in der die Errungenschaften unserer Töchter gefeiert werden und nicht heruntergespielt", antwortete sie dort auf die Diskussion. (msc/dpa)

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