• Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken hat in einem Tweet den Eindruck erweckt, den ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk gerade erst getroffen zu haben.
  • Melnyk gab bekannt, das Treffen habe bereits vor zwei Wochen stattgefunden.
  • Für Mittwoch ist jetzt ein neues Treffen geplant.

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SPD-Chefin Saskia Esken hat mit einem Tweet am Dienstagmorgen für Verwirrung gesorgt. "Gerade in Zeiten, in denen uns die Herzen schwer sind und die Debatten manchmal hitzig, ist es umso wertvoller, das offene und vertrauensvolle Gespräch zu pflegen", schrieb die Politikerin auf Twitter und lud ein Foto dazu hoch.

Dieses zeigt sie und Co-Parteichef Lars Klingbeil an der Seite des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk. Die Aufnahme erweckt den Eindruck eines aktuellen Treffens, laut Melnyk fand es aber bereits am 6. April statt.

Für Mittwoch sei nun ein weiteres Treffen vereinbart, sagte der Botschafter auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Er hatte in den vergangenen Wochen immer wieder die frühere Russland-Politik der SPD verurteilt und mehr deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert.

Am Wochenende hatte der Diplomat den ehemaligen Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) verbal angegriffen. In einem Gastbeitrag für den "Spiegel" hatte Gabriel "gezielte Angriffe" auf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisiert und Melnyk "Verschwörungstheorien" vorgeworfen.

Schlagabtausch zwischen Melnyk und Ex-Außenminister Gabriel

Melnyks Behauptung, Steinmeier habe in seiner aktiven Zeit als Politiker "seit Jahrzehnten ein Spinnennetz der Kontakte mit Russland geknüpft", die bis in die heutige Regierung hineinwirkten, unterstelle, dass der frühere Kanzleramts- und Außenminister die Interessenvertretung Russlands in Deutschland mitorganisiert habe. "Das ist wahrheitswidrig und bösartig", schrieb Gabriel.

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Melnyk antwortete bei Twitter auf Gabriels Beitrag mit den Worten: "Bösartig ist vor allem Ihre und Ihrer SPD-Kumpane jahrelange Putin-freundliche Politik gewesen, die den barbarischen Vernichtungskrieg gegen den Staat, Nation, Kultur, gegen Frauen und Kinder erst herbeigeführt hat."

Auch Melnyk selbst ist in den vergangenen Wochen wegen seiner häufig scharfen Wortwahl in die Kritik geraten. (dpa/okb)

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