Friedrich Merz fordert in einem Interview von der CDU eine "Agenda für die Fleißigen". Im Falle seiner Wahl zum Parteivorsitzenden will er die Partei wieder vereinen.

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Am kommenden Freitag entscheidet sich, wer Angela Merkel auf dem Parteivorsitz nachfolgen und künftig die CDU führen wird.

Viel Zeit bleibt den drei aussichtsreichsten Kandidaten – Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn – daher nicht mehr, um die 1.001 Delegierten von sich zu überzeugen, die auf dem Parteitag in Hamburg den neuen Vorsitzenden wählen werden.

Friedrich Merz versucht es an diesem Mittwoch mit einem Interview in der "Bild"-Zeitung, in dem er eine "Agenda für die Fleißigen" für die CDU fordert. Mit den "Fleißigen" meint er zum einen die hart arbeitenden Menschen, die "am Monatsende zu wenig übrig haben", zum anderen an die, die "sich ehrenamtlich mit großem Eifer um unser Land kümmern."

CDU muss für "die Fleißigen" Politik machen

Menschen, die sich für Deutschland engagiere, müssten künftig im Fokus der Christsozialen stehen. "Die Fleißigen in diesem Land, egal ob bezahlt im Beruf oder unbezahlt im Ehrenamt, müssen ohne jeden Zweifel wissen, dass die CDU für sie Politik macht", sagte Merz. Wie das konkret aussehen könnte, sagte er wohl nicht.

Sollte Merz am kommenden Freitag zum neuen Parteichef gewählt werden, will der Sauerländer die Partei wieder zusammenführen. Kurz vor dem Parteitag sprechen sich immer mehr CDU-Politiker für einzelne Kandidaten aus.

So warb etwa Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble offen für Friedrich Merz, Ministerpräsident Daniel Günter sprach sich für Annegret Kramp-Karrenbauer aus. Viele Mitglieder befürchten durch die Positionierungen eine Lagerbildung und somit die Spaltung der Partei.

Merz sieht keine Lagerbildung in der CDU

Der Jurist Merz sieht hingegen keine Gefahr für die Einheit der Partei. "Das sind keine Lager, sondern Stimmen, die sich für ihren Kandidaten aussprechen", sagte er. Nach dem Parteitag würde die CDU wieder geschlossen an die Arbeit gehen. "Mein Ziel jedenfalls ist, dass der Zusammenhalt in unserer Partei gestärkt wird."

Friedrich Merz gilt neben Annegret Kramp-Karrenbauer als Favorit bei der Wahl des Parteivorsitzenden am kommenden Freitag. Gesundheitsminister Jens Spahn werden kaum Chancen eingeräumt, er gilt als Außenseiter.

Während Spahn nun in einem Radio-Interview zusagte, bei einer Niederlage weiterhin in der Regierung mitarbeiten und Impulse setzen zu wollen, kündigte Kramp-Karrenbauer schon vor Wochen an, in diesem Fall alle Parteiämter aufgeben zu wollen. Dies sei keine Erpressung vor der Wahl, sondern ein Gebot der Fairness, erklärt sie. (jwo)

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