Deutschland geht angeschlagen ins Duell gegen Frankreich: Im EM-Halbfinale fehlen verletzungsbedingt mehrere Stammspieler, außerdem ist Mats Hummels gesperrt. Über den Ausfall des Innenverteidigers ärgert sich unser EM-Experte Thorsten Legat besonders und fordert die Abschaffung der Gelbsperre.

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Mario Gomez, Sami Khedira und Mats Hummels – diese drei Stammspieler sind im Halbfinale der EM 2016 gegen Gastgeber Frankreich definitiv nicht dabei. Auch Bastian Schweinsteiger droht auszufallen.

Der Innenverteidiger Hummels sah im Viertelfinale gegen Italien (7:6 nach Elfmeterschießen) die zweite Gelbe Karte bei der EM 2016 und ist damit im Halbfinale nicht dabei.

Thorsten Legat versteht UEFA nicht

"Das ist Schwachsinn", findet Thorsten Legat. Er könne nicht nachvollziehen, warum Spieler beim "zweitgrößten Fußballturnier überhaupt" wegen einer Gelbsperre aussetzen müssen.

Gegen Sperren wegen Roter oder Gelb-Roter Karten habe er nichts einzuwenden, sagte der 47-Jährige. Er appelliert aber an die UEFA, Sperren für Gelbe Karte abzuschaffen: "Lasst doch die Gelben Karten sein! Ob man jetzt sechs oder sieben kriegt, das ist doch egal."

Legat räumt zwar ein, dass Spieler dann "anders in einen Zweikampf reingehen" würden. Er glaubt allerdings nicht, dass das Spiel ohne Gelbsperre ruppiger werden würde: "Das sind alles Profis, die da spielen."

Legat: Mats ist unersetzlich

Das Regelwerk der UEFA schreibt vor, dass ein Spieler bei der EM nach zwei Gelben Karten für die nächste Partie gesperrt wird. Erst nach dem Viertelfinale werden die Verwarnungen gelöscht, damit kein Spieler im Endspiel gesperrt ist. Bei Hummels greift diese Regel nicht, weil er sich die zweite Gelbe Karte erst im Viertelfinalspiel gegen Italien abholte.

Für Legat ist Hummels' Ausfall besonders bitter: "Er ist ein Leader, ein Abwehrbollwerk. Mats zu ersetzen, das kannst du gar nicht."

"Wir werden weiterkommen"

Bei Frankreich, dem deutschen Gegner im Halbfinale, ist kein Spieler gesperrt. Außerdem dürften die Franzosen nach dem lockeren 5:2 gegen Island noch relativ frisch sein. Legat warnt aber davor, Deutschland wegen seiner Ausfälle zu unterschätzen: "Angeschlagene Boxer sind die gefährlichsten."

Er rechnet mit einem "Spiel auf Augenhöhe": "Wir werden weiterkommen. Hundertprozentig."

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