• Deutschland und die Schweiz im Teil-Lockdown, Österreich im Lockdown: Pünktlich zum Start in die neue Wintersportsaison ist die Corona-Situation schwierig.
  • Auch der Rest von Europa ist stark betroffen von der Corona-Pandemie.
  • Trotzdem will niemand auf die Wettbewerbe verzichten. Deshalb gibt es Anpassungen

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Trotz Corona wird auch in diesem Winter wieder um wichtige Punkte in den verschiedenen Weltcups gekämpft, allerdings unter strengen Hygieneregeln und teilweise mit einem veränderten Wettkampfkalender. Wir geben einen Überblick, wie die Saisons in Biathlon, Skispringen und Ski Alpin geplant sind und welche Regeln dort gelten.

Das sind die Regeln im Biathlon

Die wohl beliebteste Wintersportart in Deutschland, Biathlon, setzt auf ein "Bubble-Konzept". So werden die ersten sechs Weltcups nur an drei, statt wie üblich an sechs Orten ausgetragen. In Deutschland entfällt beispielsweise der Weltcup im bayerischen Ruhpolding, stattdessen wird das thüringische Oberhof gleich zwei Weltcup-Wochenenden austragen.

Die weiteren Rennen werden im finnischen Kontiolahti und im österreichischen Hochfilzen ausgetragen. "Die Sicherheit der Sportler hat für uns Priorität", sagte IBU-Präsident Olle Dahlin. Die Reduzierung der Reisetätigkeit gehöre dabei "zu den effektivsten Maßnahmen", um das Infektionsrisiko minimieren.

Mehr Streichergebnisse für diese Saison

Neben Ruhpolding müssen auch Östers und und Annecy-Le Grand Bornand in diesem Winter auf Weltcups verzichten. Die WM im slowenischen Pokljuka soll wie geplant stattfinden. Über Zuschauer bei den Rennen wird jeweils kurzfristig von den Behörden vor Ort entschieden. Doch Zuschauermassen wie in anderen Jahren werden am Streckenrand wohl nicht zu sehen sein.

Aber auch für die Athleten ändert sich etwas bei den Regularien. Statt zwei Streichergebnissen gibt es in dieser Saison vier. Zudem gibt es diesmal auch für die Nationenwertung und die Disziplinenwertungen Streichergebnisse.

Angesichts von insgesamt 68 Rennen vom Saisonstart am 28. November bis zum geplanten Saisonende am 21. März 2021 in Oslo eine nachvollziehbare Änderung.

So läuft die Ski-Alpin-Saison ab

Der Saisonstart in Sölden und zwei Slalom-Wettbewerbe im finnischen Levi haben gezeigt, dass das FIS-Konzept für den alpinen Ski-Weltcup funktionieren kann. Anders als im Biathlon werden die alpinen Ski-Weltcups wöchentlich an verschiedenen Orten ausgetragen.

Zudem werden die Athleten vor der gemeinsamen Anreise, die teilweise per Charterflug erfolgt, auf Corona getestet. Technik- und Speed-Events sowie Frauen- und Männer-Wettbewerbe sollen soweit als möglich getrennt voneinander ausgetragen werden, um die Anzahl der Personen so gering wie möglich halten zu können. Eine Ausnahme und gleichzeitiger Saison-Höhepunkt wird die Ski-WM im italienischen Cortina d’Ampezzo (8.-21. Februar 2021) sein. Ob und wieviel Zuschauer bei den Wettbewerben zugelassen werden, entscheiden die lokalen Behörden kurzfristig.

Wie das Skispringen die Corona-Saison plant

Am vergangenen Wochenende fand im polnischen Wisla der Saisonauftakt der Skispringer statt, der von einem deutschen Doppelsieg durch Markus Eisenbichler und Karl Geiger gekrönt wurde. Doch die Siegesfeiern fielen anders aus als gewohnt. "Auf Jubelrituale wie Handshakes oder Umarmungen muss verzichtet werden", heißt es unter Punkt 5.2.12. der Leitlinien des Deutschen Skiverbandes. Und etwas weiter: "Die Übergabe von Preisen findet nur desinfiziert auf Kissen/Tabletts und mit Handschuhen statt."

Denn auch die Skispringer müssen sich den Herausforderungen des Corona-Winters stellen. So sieht das Regularium vor, dass die Wettbewerbe stattfinden können, wenn sieben der zehn Topnationen anreisen können. Die Teams aus Japan, den USA und Kanada werden den kompletten Winter in Europa verbringen, um Einreiseprobleme zu vermeiden.

Corona-Fälle im österreichischen Team

Doch gleich nach dem Auftakt wird das Hygienekonzept der Skispringer auf eine harte Probe gestellt, da das österreichische Team drei Coronafälle meldete, darunter Gregor Schlierenzauer. Beim zweiten Weltcup in Ruka (Finnland) wird die Mannschaft aus der Alpenrepublik mit einem B-Team antreten, da sich auch der Rest des Teams, das in Wisla am Start war, in Quarantäne begeben hat.

Auch in Sachen Zuschauer wird es vorerst wohl nur wenig Positives zu vermelden geben. Die Skiflug-WM in Planica, die kurz vor Weihnachten stattfindet, plant mit einer Art Autokino Zuschauer an die Schanze zu bekommen. Oberstdorf, Auftaktstation der Vierschanzentournee und Austragungsort der Nordischen Ski-WM (23. Februar – 7. März) plant für die Tournee noch mit 2.500 Zuschauern. Doch die Verlängerung des Teil-Lockdowns wird diesen Plan wohl zunichte machen.

Diese TV-Sender übertragen Biathlon, Skispringen und Ski Alpin

Ungeachtet aller Widrigkeiten, haben die Wintersport-Fans zumindest die Chance, die Wettbewerbe am TV zu verfolgen. Denn wie gewohnt übertragen "ARD", "ZDF“ und "Eurosport" die Wettbewerbe ins heimische Wohnzimmer.

So können die Wintersport-Stars zumindest von der heimischen Couch angefeuert werden.

Verwendete Quellen:

  • Ispo.com: "Wintersport 2020/21: So läuft die Corona-Saison"
  • Sport.de: "So ist die Corona-Lage im Wintersport"
  • Sport1.de: "Jubeln für Skispringer verboten"
Geschichte des Skifahrens

Die Geschichte des Skifahrens

Das Skifahren hat einen weiten Weg hinter sich: von einer Überlebenstaktik in der Steinzeit zum sportlichen Erholungsurlaub. Der erste Skilift in Deutschland wurde 1908 im Schwarzwald eröffnet.
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