Am Wochenende startet trotz anhaltender Kritik der Ski-Weltcup in Sölden. Für das deutsche Skiteam gibt es dabei kaum Medaillenhoffnungen. In Sölden tritt der DSV verletzungsbedingt nur mit einem Mini-Team an. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Weltcup-Auftakt und die neue Ski-Alpin-Saison.

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Was steht an?

Trotz der anhaltenden Kritik am frühen Termin: In Sölden beginnt am kommenden Wochenende der alpine Ski-Weltcup mit je einem Riesenslalom für Frauen (Samstag) und Männer (Sonntag, jeweils 10.00 und 13.00 Uhr/Eurosport und ZDF). Das Finale findet in Saalbach-Hinterglemm statt, dem WM-Ort für 2025 - es wird erstmals an zwei Wochenenden ausgetragen (16./17. und 22./23.03.2024).

Welche Deutschen starten in Sölden?

Parallel-Weltmeister Alexander Schmid befindet sich nach einem Kreuzbandriss noch im Aufbautraining, Stefan Luitz hat sich wieder mal verletzt, deswegen schickt der Deutsche Skiverband nur ein Mini-Team an den Start. Bei den Frauen fährt Emma Aicher, bei den Männern sind es Anton Grammel, Fabian Gratz und Jonas Stockinger.

Warum gibt es Kritik an Sölden?

Schon seit Jahren fordern Athletinnen und Athleten aus sportlichen Gründen und mit Blick auf den Klimawandel, den Saisonstart zu verschieben - ohne Erfolg. Darüber hinaus haben die Organisatoren in Sölden in diesem Sommer die auch für den öffentlichen Skilauf genutzte Rennpiste mit Baggern bearbeitet und geglättet. Das sei nötig gewesen, behaupten die Söldener: "Instandhaltungsarbeiten".

Wie viele Rennen gibt es?

Weil in diesem Winter keine WM oder Olympischen Spiele stattfinden: mehr als im vergangenen Winter. Die Frauen sollen insgesamt 45 Rennen an 22 Orten austragen, die Männer ebenfalls 45 an 21 Orten.

Wird in Deutschland gefahren?

Ja, in Garmisch-Partenkirchen. Die Männer bestreiten dort am 27. und 28. Januar 2024 jeweils einen Super-G, die Frauen fahren am 3. und 4. Februar eine Abfahrt und einen Super-G.

Was ist neu?

Im vergangenen Jahr abgesagt, diesmal soll es klappen: Am Matterhorn eröffnen Abfahrerinnen und Abfahrer ihre Saison. Die Strecke führt von der Schweiz ins italienische Cervinia, die Rennen für Männer (11. und 12. November) und Frauen (18. und 19. November) sind ein Prestigeprojekt des umstrittenen Weltverbandspräsidenten Johan Eliasch.

Sonst noch?

Es gibt kein Parallel-Rennen mehr, auch eine Kombination wird nicht mehr ausgetragen. Eine Mischung aus Kombination und Team-Wettbewerb, die bei der Junioren-WM erprobt wurde und in Kitzbühel im Weltcup Premiere feiern sollte, wurde wieder einkassiert. Und, wie schon erwähnt: Beim Finale wird erstmals nicht von Mittwoch bis Sonntag gefahren, sondern an zwei Wochenenden: Erst werden Riesenslalom und Slalom gefahren, eine Woche später Super-G und Abfahrt.

Wer gewinnt den Gesamtweltcup?

Es wäre eine große Überraschung, sollten Mikaela Shiffrin (USA) und Marco Odermatt (Schweiz) ihren Gesamtsieg aus dem vergangenen Winter nicht wiederholen.

Und die Deutschen?

DSV-Sportchef Wolfgang Maier hofft auf möglichst viele Podestplatzierungen, doch die Kandidatinnen und Kandidaten dafür sind eher dünn gesät. Lena Dürr gelang im vergangenen Winter ihr erster Slalomsieg im Weltcup, danach holte sie WM-Bronze - sie ist immer für eine Podestplatzierung gut. Kira Weidle hat in der Abfahrt das Potenzial dazu, schöpft es aber selten aus. Bei den Männern arbeitet Thomas Dreßen an der Rückkehr in die Weltspitze, Linus Straßer ist im Slalom immer ein Kandidat für ein Top-3-Resultat. Und Alexander Schmid muss nach einem Kreuzbandriss erst mal sein Comeback geben.

Wer überträgt?

ARD/ZDF berichten, allerdings nicht durchgehend im linearen Fernsehen. Wer möglichst alle alpinen Skirennen live sehen will, sollte auf die Internet-Streams von "Sportschau" und "Sportstudio" zurückgreifen - oder auf Eurosport. (sid/ska)  © SID

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