• Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde gewinnt die erste von zwei Abfahrten auf der legendären Streif in Kitzbühel.
  • In einem bis zum Schluss spektakulären Rennen landet der älteste Teilnehmer, Johan Clarey, hinter Kilde auf dem Podest.
  • Die Fahrer des DSV verpassen einen Platz unter den besten zehn.

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Aleksander Aamodt Kilde hat mit einer herausragenden Fahrt die erste von zwei Abfahrten auf der Streif in Kitzbühel gewonnen. In einem spektakulären Rennen mit zahlreichen Führungswechseln siegte der 29 Jahre alte Norweger mit dem soliden Vorsprung von 0,42 Sekunden vor dem bereits 41 Jahre alten Franzosen Johan Clarey und dessen Landsmann Blaise Giezendanner. Giezendanner fuhr mit der hohen Startnummer 43 von 52 Fahrern den zweimaligen Olympiasieger und Streif-Schnellsten von 2020, Matthias Mayer aus Österreich, um vier Hundertstelsekunden noch vom Podest.

Dominik Schwaiger ist schnellster Deutscher

Die fünf deutschen Starter spielten im Kampf um die Spitzenplatzierungen wie schon in den vergangenen Abfahrtsrennen keine Rolle. Ihr Bester war erneut Dominik Schwaiger, der mit einem Rückstand von 1,58 Sekunden auf Kilde auf Rang 14 fuhr. "Es wäre mehr drin gewesen, ich bin nicht wirklich zufrieden", bilanzierte Schwaiger.

Mit Blick auf das zweite Rennen am Sonntag, das wegen der angekündigten Schneefälle allerdings bedenklich wackelt, meinte der 30-Jährige: "Ich weiß, was zu tun ist: Wir schauen uns die Linie vom Kilde an, die Top 10 sind drin."

Hinter Schwaiger landeten die Vizeweltmeister Andreas Sander (23./+1,98) und Romed Baumann (25./+2,05). Baumann war mit Startnummer 2 als "Schneepflug" (Schwaiger) unterwegs und hatte "einfach Pech", wie er meinte: "Das ist bitter, ich kann mir wenig Vorwürfe machen." Sein Rat an die Kollegen und sich selbst: "Nicht den Kopf hängen lassen."

Simon Jocher (29./+2,35) kam wenigstens noch in die Weltcupränge, die Josef Ferstl (33./+2,54), der im Training am Mittwoch noch gestürzt war, um 13 Hundertstelsekunden verpasste.

Veranstalter verkürzt zur Sicherheit der Fahrer die Abfahrt

Wegen starken Windes am Hahnenkamm war die Strecke leicht verkürzt worden, der Start erfolgte knapp oberhalb der Mausefalle.

Kilde meisterte vor allem oben die scheinbar einfachen Gleitstücke und unten die tückischen Kurven vor der Hausbergkante sehr gut und positionierte sich mit seinem sechsten Saisonsieg und dem ersten in Kitzbühel als Favorit für die zweite Abfahrt am Sonntag und die Olympischen Spiele in Peking (4. bis 20. Februar).

Kilde ist ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss aus dem Häuschen

"Es ist unglaublich, völlig wild, ich verstehe das gar nicht. Herr im Himmel, ist das möglich?", sagte er verdattert. Vor einem Jahr hatte sich der Freund der Ski-Dominatorin Mikaela Shiffrin noch das Kreuzband gerissen - jetzt triumphierte er erstmals auf der berühmtesten Strecke der Welt.

Dass die Streif am "Hausberg" etwas entschärft und wegen Windes minimal verkürzt worden war, schmälerte seinen sechsten Saisonsieg keinesfalls. "Es ist immer noch Kitzbühel", sagte Kilde selig, "eines der größten Rennen, das ich gewinnen kann." Er tat es in der Manier eines Ausnahmefahrers und holte als erster Rennläufer seit Didier Defago 2009 das Klassiker-Doppel aus Wengen und Kitzbühel. (SID/hau)

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