• Die Tennislegende packt ihren Schläger ein: Serena Williams hört nach dem letzten Grand Slam des Jahres auf.
  • Fünf Fakten über die 40-Jährige, die das Tennis wie kaum eine andere geprägt hat, sportlich und gesellschaftlich.

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Ihre Tochter Olympia wünsche sich eine "Baby Sister", so fängt Serena Williams ihre Abschiedserklärung in der Modezeitschrift "Vogue" an. Sie sei kein Tom Brady, der weiterspielen könne, wenn die Frau das Kind zur Welt bringt. "Ich wollte niemals zwischen Tennis und Familie entscheiden müssen", schreibt sie. "Ich denke nicht, dass das fair ist."

Sie hat sich für die Familie entschieden. Die US Open sind ihr letztes großes Turnier. Danach ist Schluss mit 40 Jahren. Sie gewann 23 Grand-Slam-Titel und stand 319 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. Was Sie sonst noch über die Tennislegende wissen müssen.

1. Serena Williams gewann ihr erstes Grand-Slam-Turnier in New York

Es war im September 1999, als Serena Williams die US Open gewann, ihr erstes Grand-Slam-Turnier. Ihre Gegnerin war die damalige Weltranglistenerste Martina Hingis, die im Halbfinale mit großer Mühe Serenas Schwester Venus Williams bezwang.

Beide Williams-Schwestern gewannen am Tag darauf noch das Doppel-Finale. Ihren letzten Grand-Slam-Titel gewann sie bei den Australian Open 2017, als sie bereits im zweiten Monat mit ihrer Tochter schwanger war. 23 große Titel waren es am Ende. Der 24., durch den sie mit Margaret Court an die Spitze gleichziehen würde, blieb ihr verwehrt.

2. Über 200 Kilometer pro Stunde: Williams hob das Damentennis auf ein neues Niveau

Mit ihrer beeindruckenden Physis war Serena Williams über 20 Jahre lang vielen Gegnerinnen überlegen. Ihr Aufschlag erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 200 Kilometern pro Stunde, ihr Rekord liegt sogar bei 206 Kilometern pro Stunde. Das Besondere: Ihr Aufschlag ist nicht nur besonders schnell, sondern auch besonders präzise – ein Matchwinner in vielen Spielen.

3. Raus aus der Gangsterstadt: Ihr Kampf gegen Rassismus

Aus dem armen Compton in die noble Tenniswelt. Die Williams-Schwestern Venus (15 Monate älter) und Serena lernten das Tennisspielen in Compton, einer Stadt in der Nähe von Los Angeles in Kalifornien. Dort waren sie umgeben von Armut und Obdachlosigkeit, Kriminalität und Bandenkriegen, Rassismus und Sexismus. Die Zeit in der kriminellen Stadt an der Westküste hat die Schwestern geprägt und sie auf dem Platz gnadenlos gemacht.

Das äußerte sich auch in Wutausbrüchen auf dem Platz. 2009 beschimpfte sie in einem Spiel gegen Kim Clijsters die Schiedsrichterin: "Bei Gott, ich schwöre, dass ich dir einen dieser verdammten Bälle in den Hals schiebe. Ich schwöre es." Williams boykottierte das Tennisturnier in Indian Wells viele Jahre, da sie dort ausgebuht und rassistisch beleidigt wurde.

Ihr Vater Richard Williams erzählte später: "Ein Typ sagte: 'Ich wünschte, es wäre 1975, wir würden euch lebendig häuten.'" Williams kämpfte unermüdlich, zeigte sich all ihren Kritikern, die ihren schwarzen, muskulösen Körper kritisieren, im schwarzen engen Anzug auf dem Tennisplatz.

4. Williams als Modeschöpferin und Unternehmerin

Seit 2018 hat Serena Williams ihre eigene Modelinie. Neben Tennis ihre zweite Leidenschaft. Um sie wollte sich der Tennis-Star nicht erst nach der Sportkarriere kümmern. "Man sagt, im Leben geht es um Timing. Diese Lektion lernte ich im Alter von 18 Jahren, als ich mich entschied, weniger Tennis zu spielen, weil ich auf die Modeschule gehen wollte", erklärt sie auf ihrer Homepage.

"Einige kritisierten meine Entscheidung, aber ich wusste, dass ich zwei Lieben hatte – Tennis und Mode – und einen Weg finden musste, sie nebeneinander bestehen zu lassen." Ihre Modelinie kombiniert sportliche und elegante Teile.

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Mit ihrem Unternehmen Serena Ventures investiert sie in Unternehmen und Start-ups, ist Risikokapitalgeberin und hat ihren ersten Fonds gegründet. Die US-Amerikanerin verdiente in ihrer Tenniskarriere so viel Geld wie keine andere Spielerin vor ihr. Ihr Vermögen wird auf etwa 185 Millionen Euro geschätzt.

5. Freundschaft zu Meghan Markle: Das sind Williams' Freunde

Beim Super Bowl 2010 haben sich Serena Williams und US-Schauspielerin Meghan Markle kennengelernt. Seitdem verbindet die beiden eine enge Freundschaft. Die Tennisqueen war mit Ehemann Alexis Ohanian, einem der Gründer der Plattform Reddit, auch auf der Hochzeit von Meghan und Prinz Harry zu Gast, Meghan unterstützte ihre Freundin in der Vergangenheit öfter als Zuschauerin bei ihren Tennismatches.

Ihre beste Freundin aus dem Tennisgeschäft ist die Dänin Caroline Wozniacki. Auf deren Hochzeit 2019 war Serena Williams eine der Brautjungfern. Die beiden trafen auf dem Tenniscourt elfmal aufeinander – zehn Partien gewann Williams.

Verwendete Quellen:

  • Vogue: Serena Williams Says Farewell to Tennis On Her Own Terms - And In Her Own Words
  • taz.de: Karriereende von Serena Williams: Die Größte geht
  • Der Standard: Serena Williams: Nicht nur schwarz und wütend
  • Sueddeutsche.de: Das Mädchen aus der Gangsterstadt
  • Vermögensmagazin: Vermögen von Serena Williams
  • Eurosport: Serena Williams springt Herzogin Meghan Markle im Kampf gegen Sexismus und Rassismus bei
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