• Alexander Abramenko, Ski-Freestyler aus der Ukraine, umarmt den Russen Ilja Burow - und wird dafür nun scharf kritisiert.
  • Es ist nicht das erste Mal, dass Abramenko in seiner Heimat kritisiert wird.
  • Vor allem die ukrainischen Medien wittern in Abramenkos Geste eine Provokation.

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Da war wohl etwas aus dem Ruder gelaufen, doch eigentlich wollte Alexander Abramenko nicht darüber sprechen. "Ich weiß nicht", sagte der Ukrainer, nachdem er den Russen Ilja Burow umarmt und dafür viel Kritik eingesteckt hatte.

"Dazu habe ich keinen Kommentar", meinte Abramenko beim norwegischen TV-Sender NRK. Nur so viel: Sie hätten nie über Politik gesprochen und seien Freunde. Die Umarmung sei "nichts Politisches" gewesen. Doch in der Heimat war die Aufregung groß, nachdem Ski-Freestyler Abramenko im Aerials-Wettbewerb Silber gewonnen hatte - und anschließend Burow (Bronze) herzte.

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Medien wittern Skandal

"Neue Umarmungen mit den Russen", schrieb etwa die Zeitung Segodnja und witterte gar einen "Skandal". Und Xsport verwendete das Wort "Provokation". Die ukrainischen Medien erinnerten natürlich auch daran, dass Abramenko, verheiratet mit einer Russin, nach seinem Olympiasieg vor vier Jahren Burow ebenfalls umarmt und schon damals für Empörung gesorgt hatte.

In Tokio vor einem Jahr war die Aufregung groß gewesen, als Hochspringerin Jaroslawa Mahutschich nach Bronze mit Olympiasiegerin Marija Lasizkene (Russland) feierte. Und Sportminister Wadym Hutzajt hatte vor Peking die Anweisung gegeben, ukrainische Sportler sollten doch bitte "vermeiden, mit den russischen Athleten zusammenzustehen und Fotos zu machen".

Während sich IOC-Präsident Thomas Bach über die Umarmung freute ("Was für ein Symbol in diesen Zeiten"), konnte Hutzajt Abramenkos Verhalten "überhaupt nicht" verstehen, sagte Hutzajt nun. Wie könne man ignorieren, "was zwischen unseren Ländern passiert?"

Er sei kein "Politiker", sagte Abramenko - aber "stolz" darauf, die erste Medaille für die Ukraine bei den Spielen in Peking gewonnen zu haben. (afp/ska)

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