• Der Firmengründer und Sportfan Dietrich Mateschitz ist gestorben und noch ist nicht klar, wer übernimmt.
  • Das riesige Sportimperium, das der Red-Bull-Unternehmer aufgebaut hat, muss gemanagt werden.
  • Wer infrage kommt und welche Veränderungen das auch für RB Leipzig und das Formel-1-Team haben könnte.

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Der Bundesligist RB Leipzig ist das wohl bekannteste Sportprojekt, das Dietrich Mateschitz unter dem Red-Bull-Schirm ins Leben gerufen hat. Dabei hat der Getränkehersteller, der die koffeinhaltige Mate in den 80er Jahren aus Thailand nach Europa importierte, in viele Sportprojekte investiert.

Die Fußballteams RB Leipzig, Red Bull Salzburg und Red Bull New York, der Eishockeyklub EHC Red Bull München, das Formel-1-Team Red Bull um Weltmeister Max Verstappen, der Stratosphärensprung von Felix Baumgartner, Basejumping, Motorradshows, Wingsuitfliegen, Extrem-Skifahren und -snowboarden – der Energydrink-Hersteller investierte in populären, extremen und schnellen Sport, und teils mit sehr viel Geld.

Wie funktioniert das Sportsponsoring von Red Bull?

Mit 7,5 Milliarden verkauften Dosen reihte sich Red Bull 2019 direkt hinter Coca Cola als erfolgreiche Getränkemarke ein. Der Umsatz lag bei über sechs Milliarden Euro. Dietrich Mateschitz lagerte von Beginn an die Produktion des Getränks aus und investierte sein Geld lieber in das Bekannterwerden der Marke Red Bull – sprich: ins Marketing. Laut "Handelsblatt" lag der Etat für Marketing im vergangenen Jahr bei rund 1,6 Milliarden Euro. Ein Fünftel davon nutzte Red Bull direkt für Sportsponsoring.

Das ist ein sehr effektives Marketinginstrument: Durch den Namen Red Bull bei Vereinen – sogar im Namen von Vereinen – oder als Sponsor von Sportlern, die mit ihrem Sport auf sich aufmerksam machen, bekommt die Marke Aufmerksamkeit. Ein direkt gewinnbringendes Geschäft ist es meist nicht.

Weniger Geld fürs Sportsponsoring: Was sich ändern könnte

Red Bull gehört zu 51 Prozent der thailändischen Familie Yoovidhya, Mateschitz trug von Beginn an 49 Prozent, ließ sich aber durch Klauseln in Verträgen genügend Mitspracherechte sichern. Die Familie Yoovidhya hat jedoch immer ein Veto-Recht. Aber: Mateschitz gründete die Kunst und Kultur DM Privatstiftung, über die nun auch Sport als Zweck der Stiftung gesichert ist. Begünstigter der Stiftung ist die Allgemeinheit. Dadurch ist gesichert, dass Gelder seiner Stiftung immer auch in den Sport fließen werden.

Wer die Geschäfte bei Red Bull übernimmt, ist noch nicht geklärt. Sein Sohn Mark gilt als potenzieller Nachfolger. In welche Richtung sich das Unternehmen entwickelt, ist ungewiss – zum Beispiel, ob weiterhin eine solch große Summe für Marketing ausgegeben wird.

Wie geht es nun weiter mit den Fußballklubs?

Red Bull ist Hauptinvestor, Sponsor und Kreditgeber von RB Leipzig, dem 2009 gegründeten Fußballverein, der 2016 in die Bundesliga aufgestiegen ist. Ohne das Engagement des Getränkeherstellers müsste sich der Verein sehr schnell um andere Geldgeber bemühen. Dass das passiert, ist allerdings unwahrscheinlich. "Unser aller Aufgabe und Verantwortung ist es, sein Lebenswerk in seinem Sinn fortzuführen", hieß es in einer Rundmail von Red Bull an alle Mitarbeiter. Das bedeutet auch: Die Firma möchte auch künftig in den Fußball investieren.

Red-Bull-Chef Mateschitz ist tot

Der Herr der Dosen ist tot: Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Milliardär aus Österreich hatte einen großen Teil seines Vermögens in den Sport investiert, vor allem in die Formel 1 und Fußball-Teams wie DFB-Pokalsieger RB Leipzig und Red Bull Salzburg.

Wie geht es weiter in der Formel 1?

Mit dem Rennstall geht es auch ohne Mateschitz weiter – dessen ist sich zumindest Christian Horner, Red-Bull-Teamchef in der Formel 1, sicher. "Die Zukunft ist gesichert", sagte er am vergangenen Wochenende beim Rennen in Austin, Texas, gegenüber dem "Motorsport Magazin". "Er hat ein sehr starkes Fundament für die Zukunft gelegt." Was Horner damit sagen will: Red Bull stellt ab 2026 auch selbst Power Units im Motorenwerk im englischen Milton Keynes her.

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Diese Neuausrichtung allein sichert zwar noch nicht die Zukunft des Red-Bull-Rennstalls, stellt diesen aber zumindest breiter und eigenständiger auf. Allerdings steht noch nicht einmal fest, mit welchem Autohersteller man zusammenarbeitet. Und auch, wie viel Geld künftig aus dem Energydrink-Imperium in den Motorsport fließt, ist unklar.

Fest steht: Das Sportsponsoring für Profi-, Breiten- und Extremsport wird es "im Sinne" Mateschitz' auch künftig geben – in welcher Form, mit wie viel Unterstützung und unter welchem künftigen Chef, ist noch unklar.

Verwendete Quellen:

  • Finanzen100.de: So geht es nach Mateschitz‘ Tod weiter mit dem Red-Bull-Imperium
  • Watson.de: Dietrich Mateschitz: Welche Folgen sein Tod für Red Bull im Sport haben wird
  • Spiegel.de: Dietrich Mateschitz: Reaktionen auf seinen Tod und wie es mit Red Bull weitergeht
  • Gp-blog.com: So hat Mateschitz die sportliche Zukunft von Red Bull gesichert
  • Motorsport-total.com: Horner: F1-Zukunft von Red Bull ist dank Mateschitz gesichert
  • Sueddeutsche.de: Extremsport: Geld aus der Dose
  • Der Standard: Das Mateschitz-Imperium: Wie es mit Red Bull weitergeht
  • Motorsport-magazin.com: Formel 1, Nach Mateschitz-Tod: So geht es mit Red Bull weiter
  • "Handelsblatt": Mäzen und Marketing-Genie – Was Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz hinterlässt
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