• Der Architekt des Sommermärchens von 2006 spricht nach dem deutschen Vorrunden-Aus Klartext.
  • Jürgen Klinsmann weiß aus eigener Erfahrung, wie die Nationalmannschaft nach einer schweren Turnier-Enttäuschung aus dem Dreck zu ziehen ist.
  • Er hat es von 2004 bis 2006 vorgemacht.
  • "Unfair" findet er die Erfahrung für Jamal Musiala.

Mehr News zur Fußball-WM

Auch für Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist das Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Katar eine "riesige Enttäuschung". Der Deutsche Fußball-Bund werde nun "seine Analyse beginnen, und es wird alles hinterfragt, von einem Ende zum anderen, während ein Hurrikan von den deutschen Medien aufzieht. Die nächsten Tage werden sehr, sehr rau und schwierig", schrieb der Weltmeister von 1990 in seiner Newsletter-Kolumne für die britische BBC.

"Deutschland hat das Weiterkommen nicht verdient", fasste Klinsmann zusammen. Das Team sei "in allen drei Gruppenspielen zu unbeständig" gewesen und habe im Angriff die notwendige Effizienz vermissen lassen. Die Heim-EM 2024 könnte bei der Neuausrichtung helfen.

Klinsmann sorgt sich: "Unfaire Erfahrung für Jamal Musiala"

"Deutschland hat jetzt anderthalb Jahre Zeit, um sich auf die EM vorzubereiten. Das kann eine gute Sache sein, es kann helfen, den Fokus neu auszurichten", meinte Klinsmann: "Sie können Trost in der Tatsache finden, dass sie das Wunderkind Jamal Musiala haben. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler." Allerdings sei es "nicht fair" gewesen, dass der 19 Jahre alte Profi von Bayern München bei der WM "die Erfahrung machen musste, dass fast das gesamte Team auf ihn angewiesen war", sagte Klinsmann: "Ich hoffe, das bringt ihn nicht aus seinem Spiel."

Es gebe noch andere Talente in der Mannschaft, "die noch nicht in den höchsten Gang geschaltet haben", glaubt der frühere Bundestrainer, "also kommen sie hoffentlich stärker zurück". (dpa/hau)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.