An guten Ratschlägen für Hansi Flick mangelt es ein Jahr vor der Heim-EM nicht. Der Bundestrainer steht unter Erfolgszwang. Die geballte Kompetenz von Flicks früherem Verein Bayern München tut sich zusammen: Uli Hoeneß und Lothar Matthäus sind ausnahmsweise einer Meinung.

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Wenn es um Hansi Flick geht, sind sich Uli Hoeneß und Lothar Matthäus ausnahmsweise einmal einig. Um die Heim-EM in einem Jahr jetzt noch zu retten, hilft dem Bundestrainer nur noch eins. "Wir sind alle der Meinung, die Zeit des Experimentierens sollte zu Ende sein", sagte Hoeneß am Rande der Vorstellung der RTL+-Serie "Gute Freunde – Der Aufstieg des FC Bayern" beim Filmfest München.

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß am 28. Mai 2023 als Gast der Frauen-Bundesliga
Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß besucht am 28. Mai 2023 das Spiel der Frauen des FC Bayern München am 22. Spieltag der Bundesliga gegen Absteiger Turbine Potsdam. Die Frauen des FC Bayern werden zum fünften Mal in ihrer Geschichte deutscher Meister. © picture alliance / Sven Simon / Frank Hörmann

Sollte sich Flick an den Ratschlag halten, wird das Turnier auch nicht im Desaster enden, da ist sich Hoeneß sicher. "Und wenn er das gut macht, dann wird das schon gut gehen", sagte der Bayern-Patron. Ab jetzt gehe es darum, "eine Mannschaft einzuspielen, die dann bei der Europameisterschaft spielen soll".

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Lothar Matthäus will "den harten Hansi" sehen

Hoeneß und Matthäus sind sonst eher selten einer Meinung, aber auch der Rekordnationalspieler sieht Flick mit Blick auf die nächsten Länderspiele gegen Japan (9. September) und Vize-Weltmeister Frankreich (12. September) nun endgültig in der Pflicht. "Er muss seine Stammelf aus 13 oder 14 Spielern finden. Ich hoffe, dass wir dann auch mal den harten Hansi sehen", meinte Matthäus in seiner Sky-Kolumne: "Er muss und wird die falschen Entscheidungen in den nächsten Spielen korrigieren, und dann können wir auch wieder die Kurve kriegen."

Bundestrainer Hans-Dieter Flick am 16. Juni 2023 während des Länderspiels in Warschau
Bundestrainer Hans-Dieter Flick beobachtet am 16. Juni 2023 in Warschau das EM-Testspiel gegen Polen. Der Gastgeber schlägt die DFB-Auswahl mit 1:0. Es ist erst der zweite polnische Erfolg in bislang 22 Vergleichen. © AFP/Andrzej Iwanczuk

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Wie Hoeneß hat auch Matthäus noch Hoffnung auf eine schnelle Besserung nach den missratenen Länderspielen gegen die Ukraine (3:3), in Polen (0:1) und gegen Kolumbien (0:2). "Das Wichtige ist, dass er selbst eingesehen hat, dass viele Dinge nicht funktioniert haben. Das kann am Ende etwas Positives haben", meinte er über Flick.

Rudi Völler will nicht Hansi Flicks Nachfolger werden

Joshua Kimmich und Co. haben ein Jahr vor der Heim-EM seit vier Spielen nicht mehr gewonnen - das soll, nein muss sich jetzt schnell ändern. "Hansi weiß natürlich auch mit seinem Trainerteam, dass er gefordert ist", sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler, als er die U21-Nationalmannschaft in Georgien besuchte. Doch was, wenn die ersehnte Wende doch nicht gelingen wird. Völler, früherer Teamchef und WM-Finalist von 2002, wird jedenfalls nicht einspringen. "Das ist ausgeschlossen", sagte er. Und: "Da gibt es keinen Grund für." (sid/hau)



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