Andreas Brehme enteilt dem Argentinier Jose Horacio Basualdo
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Bodo Illgner stand zwischen 1985 und 1996 im Tor des 1. FC Köln, ehe es ihn zu Real Madrid zog. 2000 beendete er seine Profi-Karriere. Illgner fungierte zeitweise für den Bezahlsender Sky als Co-Kommentator, ehe er 2004 mit der Veröffentlichung des Romans "Alles", den er gemeinsam mit seiner Ehefrau Bianca verfasste, Einblicke in deren Leben gewährte, ohne eine offizielle Autobiografie vorzulegen. In Erinnerung blieb aus dem WM-Halbfinale der mit dem Knie abgewehrte Elfmeter des Engländers Stuart Pearce. Heute lebt Illgner, beim 1. FC Köln 1987 Nachfolger des damals suspendierten Harald ("Toni") Schumacher, weitestgehend abgeschottet von der Öffentlichkeit. Bei Spielen des FC lässt sich der 54-malige Nationalspieler nur selten blicken.
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Raimond Aumann ist seit seinem Wechsel aus Augsburg 1980 dem FC Bayern München fast durchweg treu geblieben. 1994 zog es Aumann für eine Saison in die Türkei, wo er die Meisterschaft errang. Zwei Monate später beendete der beim FC Augsburg ausgebildete Keeper seine Laufbahn. Bis 2023 arbeitete Aumann 27 Jahre lang als Fanbeauftragter für den FC Bayern. Seitdem gehört er als Vereins-Repräsentant dessen "Legenden"-Kader an.
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Andreas Köpke ist eines der bekanntesten Gesichter des WM-Kaders von 1990, obwohl er in Italien nur auf der Bank saß. Allerdings wirkte Köpke, der erst zur EM 1996 zur Nummer eins im deutschen Tor aufstieg, zwischen 2004 und 2021 als Torwarttrainer der Nationalelf und bestimmte deren Geschicke unter den Bundestrainern Jürgen Klinsmann und Joachim Löw entscheidend mit. Nach einem Abstecher zu seinem Ex-Verein Hertha BSC - mit Klinsmann - folgte Köpke seinem langjährigen Kollegen auch 2023 nach Südkorea.
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Klaus Augenthaler wurde nach Ablauf seiner 15 Jahre andauernden Profi-Karriere ein in der Bundesliga angesehener Trainer. Der 27-malige Nationalspieler, den ein harter und präziser Weitschuss auszeichnete, arbeitete unter anderem für den Grazer AK, den 1. FC Nürnberg, Bayer 04 Leverkusen, den VfL Wolfsburg und die SpVgg Unterhaching. Zwischen 2017 und 2020 fungierte Augenthaler als Nachwuchstrainer für den FC Bayern, bei dem er seine gesamte Profi-Laufbahn verbracht hat. Im WM-Finale 1990 wurde Augenthaler bei einem Vorstoß in den argentinischen Strafraum gefoult, ehe er auf das Tor schießen konnte. Den fälligen Strafstoß aber gab es nicht. Dafür aber wenig später einen schmeichelhafteren nach einem Vergehen an Rudi Völler.
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Ersatz-Libero Paul Steiner, der während des WM-Turniers 1990 nicht zum Einsatz kam, beendete seine Karriere nur ein Jahr nach dem Titelgewinn beim 1. FC Köln. Von 1997 bis 2008 war er bei Bayer 04 Leverkusen für die Videoanalyse zuständig - und wechselte anschließend in selber Funktion zurück zum "Effzeh". Längst genießt der hart im Zweikampf agierende Verteidiger in Spanien seinen Ruhestand und den WM-Sieg, obwohl er nur einmal für Deutschland gespielt hat - direkt vor der Endrunde in Italien.
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Jürgen Kohler wurde nicht nur Weltmeister. Der aus der Mannheimer Waldhof-Schule hervorgegangene Manndecker feierte als Spieler auch den Gewinn der Bundesliga, der Champions League, des Uefa-Cups und er wurde Europameister. Trotz dieser Erfolge arbeitete er aber nie als Trainer in der Bundesliga, dafür aber im Nachwuchs des DFB und in den Ligen unterhalb der Bundesliga. Zuletzt war der 105-malige Nationalspieler 2019 Interimstrainer bei Viktoria Köln. Nebenbei arbeitet der einstige Dauerbewacher des niederländischen Torjägers Marco van Basten als Vermögensberater.
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Thomas Berthold blickt auf 322 Einsätze in der Bundesliga zurück sowie auf drei WM-Teilnahmen (1986 bis 1994) und eine Europameisterschaft (1988 im eigenen Land). Nachdem er seine Schuhe 2001 in Adana in der Türkei an den Nagel gehängt hat, war der 62-malige Nationalspieler in der Sportler-Agentur "Media-Star" und bei Fortuna Düsseldorf als Generalmanager tätig. In die Schlagzeilen geriet der frühere VfB-Profi Berthold im Rahmen der Corona-Pandemie 2020 als Redner während einer Demonstration der Gruppe "Querdenken711" in Stuttgart. Zudem unterstützte Berthold 2020 Kernthesen der sogenannten "Reichsbürger".
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Stefan Reuter blieb nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn dem Fußball treu, erst als Assistent der Geschäftsführung bei Borussia Dortmund zwischen 2004 und 2005, dann von 2006 bis 2009 als Geschäftsführer beim TSV 1860 München. Größere Fußstapfen hinterließ Reuter, der als Profi in Nürnberg, beim FC Bayern, bei Juventus Turin und in Dortmund spielte, zwischen 2013 und 2023 als Geschäftsführer Sport beim FC Augsburg. Den Schwaben steht er noch immer beratend zur Seite.
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Andreas Brehme war der Held des WM-Finales 1990 gegen Argentinien. Mit seinem Treffer per Foulelfmeter in der 85. Spielminute zum 1:0-Endstand krönte er Deutschland zum Weltmeister. Nach seinem Karriereende 1998 war der beidfüßig starke Verteidiger erst als Trainer (beim 1. FC Kaiserslautern und der SpVgg Unterhaching) und schließlich als Co-Trainer (beim VfB Stuttgart unter Giovanni Trapattoni) aktiv. Auf TV-Einsätze als Fußball-Experte und Zeitungskolumnen folgte eine Berater-Tätigkeit in Serbien. 2017 zog Brehme sich aus dem Fußballgeschäft zurück. Im Februar 2024 erlag er im Alter von 63 Jahren einem Herzinfarkt. Vier Wochen vorher nahm er noch an der Gedenkfeier für den verstorbenen Weltmeister-Trainer Franz Beckenbauer teil.
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Hans Pflügler kümmert sich seit 2017 beim FC Bayern München um die Organisation der Traditionsmannschaft "FC Bayern Legends". Zuvor war er bereits ab 1992 beim deutschen Rekordmeister als Abteilungsleiter "Outlets" im Marketingbereich angestellt. Der Linksverteidiger kommt auf elf Einsätze für die Nationalmannschaft. Einer davon, sein letzter im DFB-Dress, fand im Rahmen der WM 1990 statt. Pflügler spielte die 90 Minuten gegen Kolumbien (1:1) zum Abschluss der Vorrunde in Mailand mit.
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Guido Buchwald wurde in Diensten des VfB Stuttgart 1990 Weltmeister. In Erinnerung blieb er den Fans vor allem, weil er im Finale Argentinien-Star Diego Maradona kaltstellte. Zuvor schon hatte er mit seinem doppelten Übersteiger im Achtelfinale gegen die Niederlande für Aufsehen gesorgt, bevor seine anschließende Flanke Jürgen Klinsmann fand. Dessen 1:0 leitete den deutschen 2:1-Sieg ein. Noch heute trägt Buchwald wegen seiner hervorragenden Leistungen bei der WM den Spitznamen "Diego". In Stuttgart war der japanische Trainer des Jahres 2006, der auch für den KSC, die Stuttgarter Kickers und Alemannia Aachen arbeitete, bis Februar 2019 Aufsichtsratsmitglied.
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Günter Hermann wurde ebenfalls ohne Einsatz Weltmeister. Besser lief's in der Bundesliga: 262 Spiele bestritt der zweimalige Nationalspieler im Oberhaus. 1997 trat er zurück - aber blieb dem Fußball treu. Er war bis 2021 zunächst Trainer und dann Sportlicher Leiter beim FC Oberneuland.
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Lothar Matthäus führte das DFB-Team bei der WM 1990 als Kapitän zum Titel. Mit 150 Einsätzen ist der Europameister von 1980 deutscher Rekordnationalspieler. Nach Ende seiner Profi-Karriere betätigte sich Matthäus als Vereinstrainer in Österreich, Serbien, Brasilien und Israel und als Nationaltrainer der Ungarn und der Bulgaren, mit achtbaren Erfolgen. In Deutschland aber wollte den einstigen Mittelfeldmotor kein Verein einstellen. Matthäus stand auch immer für Schlagzeilen im privaten Bereich. Matthäus hat vier Kinder aus fünf Ehen. Seit der Bundesliga-Saison 2012/13 arbeitet er als Experte beim Pay-TV-Sender Sky und auch für RTL.
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Olaf Thon steht wie kaum ein anderer für den FC Schalke 04. Abgesehen von einem sechsjährigen Engagement beim FC Bayern, verbrachte er seine gesamte Karriere bei den Königsblauen. Bereits in der Jugend spielte der einstige Mittelfeldspieler für den Ruhrpott-Verein und war der Kapitän der legendären "Eurofighter", die 1997 den Uefa-Pokal in den Pott holten. Heute arbeitet der 52-malige Nationalspieler als Experte für verschiedene Medien und leitet seit 2015 die Traditionself auf Schalke.
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Thomas Häßler verhalf die WM 1990 zum Durchbruch: Nach dem Turnier, an dem die DFB-Elf erst dank Häßlers Siegtor im finalen Qualifikationsspiel gegen Wales teilnahm, wechselte der geniale Dribbler vom 1. FC Köln zu Juventus Turin. Nach vier Jahren in Italien kehrte er wieder zurück in die Bundesliga und schloss sich dem Karlsruher SC an. Nach seiner aktiven Karriere nahm Häßler erst an der RTL-Show "Let's Dance" teil und rückte dann auch ins Dschungelcamp des Senders ein. Fünf Jahre später wurde er Trainer des Berliner Landesligisten BFC Preussen, für den er inzwischen als Sportlicher Berater arbeitet.
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Uwe Bein, der personifizierte "tödliche Pass" aus dem Mittelfeld der Frankfurter Eintracht, zählt zu den begabtesten und bekanntesten deutschen Fußballern: In vier von sieben Weltmeisterschaftsspielen kam er 1990 zum Einsatz. 2006 beendete der einstige Offenbacher, Kölner und Hamburger in der fünften Liga in Bad Hersfeld seine Laufbahn und war zu diesem Zeitpunkt bereits Sportlicher Leiter bei Kickers Offenbach gewesen, im zweiten Halbjahr 2005. Inzwischen ist der Linksfuß Botschafter von Eintracht Frankfurt.
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Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger, DFB-Pokal-Gewinner, Deutscher Meister, Uefa-Cup-Sieger und Gewinner des Weltpokals: Andreas Möller hat sie alle inne, die wichtigsten Titel im Fußball-Geschäft. Nach seinem Karriereende (2004) arbeitete Möller als Trainer bei Viktoria Aschaffenburg und als Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft, aber zwischendrin auch als Manager des Frankfurter Erzrivalen Kickers Offenbach. Als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums kehrte Möller 2019 zur Eintracht zurück, gab diesen Posten aber 2022 auf.
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Pierre Littbarski, ein weiterer Kölner Weltmeister von 1990, arbeitete bis 2023 als Marketingmitarbeiter beim VfL Wolfsburg. Seine aktive Karriere beendete der Dribbler mit den markanten O-Beinen 1997 in Japan. Dort arbeitete "Litti" aus als Trainer, zudem in Leverkusen, Duisburg und Wolfsburg, in Australien, dem Iran und Liechtenstein. Littbarski, der in zwei Abschnitten insgesamt 14 Jahre lang das Trikot des 1. FC Köln trug, lief im WM-Finale 1990 aufgrund seiner Erfahrung und Verdienste in der Startformation auf. Im Mittelfeld hatte Teamchef Beckenbauer die Qual der Wahl. Littbarski nahm ab der WM 1982 bis 1990 an jedem großen Turnier teil.
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Frank Mill (r.) machte sich nach seiner Zeit in Essen und Mönchengladbach zwischen 1986 und 1994 auch im Trikot von Borussia Dortmund einen Namen. In 227 Spielen für den BVB war der Ex-Stürmer an 83 Toren direkt beteiligt, ein Treffer im DFB-Team blieb ihm in 17 Einsätzen zwischen 1982 und 1990 jedoch verwehrt. Weltmeister ist Mill trotzdem. Mit fast 38 Jahren stürmte Mill noch bis 1996 für Fortuna Düsseldorf in der Bundesliga. 1996/97 Manager in Düsseldorf, betreibt Mill heute eine Fußballschule.
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Rudi Völler war nicht nur als Spieler mit dem DFB-Team erfolgreich: Als Trainer wurde er 2002 mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Weltmeister in Japan und Südkorea. Zur Saison 2018/19 übernahm der frühere Angreifer das Amt des Geschäftsführers Sport bei Bayer 04 Leverkusen. Dort hatte er nach dem am letzten Spieltag verhinderten Abstieg aus der Bundesliga 1996 auch seine aktive Karriere beendet. Im Januar 2005 begann Völler nach einem einmonatigen Intermezzo als Trainer der AS Rom als Sportdirektor seine Funktionärskarriere bei Bayer. Nach dem WM-Debakel 2022 in Katar wurde Völler Direktor der DFB-Nationalmannschaft, die er interimsweise auch im Länderspiel gegen Frankreich am 12. September 2023 betreute.
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Jürgen Klinsmann lief 108-mal für die deutsche Nationalmannschaft auf. Eines seiner besten Spiele im DFB-Trikot absolvierte der blonde Wirbelwind bei der WM im Achtelfinale gegen die Niederlande (2:1): Mit 1:0 brachte der spätere Bundestrainer die Deutschen in Führung und beschäftigte die niederländische Abwehr nach dem Platzverweis gegen seinen Sturmpartner Rudi Völler ganz alleine. Er traf mit einem satten Weitschuss auch noch den Pfosten. "Klinsi" arbeitete zwischen November 2019 und Februar 2020 drei Monate lang im Aufsichtsrat und als Cheftrainer für Hertha BSC, trat aber völlig überraschend nach wenigen Wochen zurück. Dies verkündete er bei Facebook und ohne das Wissen der Vereinsführung. Zwischen 2023 und 2024 wirkte der frühere US-Coach als Nationaltrainer Südkoreas.
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Karlheinz Riedle trägt den Spitznamen "Air", den er seiner enormen Sprungkraft verdankt. Einen wichtigen Treffer steuerte er bei der WM aber mit dem Fuß bei: im Elfmeterschießen des Halbfinals gegen England, als Riedle eiskalt in den Winkel traf. Der gebürtige Allgäuer arbeitete bis 2007 als Sportchef bei den Grasshoppers in Zürich, ist zudem internationaler Markenbotschafter bei Borussia Dortmund, Hotel- und Agenturbesitzer und Betreiber eines Fußballcamps. Von 2021 bis 2023 arbeitete Riedle als TV-Experte für RTL.
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Franz Beckenbauer, der "Kaiser", der Weltmeister-Trainer von 1990, starb am 7. Januar 2024 im Alter von 78 Jahren. Zuletzt hatte sich die erkrankte Ikone des deutschen Fußballs aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Der Ehrenpräsident des FC Bayern gewann 16 Jahre vor dem Triumph als Teamchef des DFB in Rom auch als Kapitän der Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft, 1974 im heimischen München im Endspiel gegen die Niederlande. Zehn Jahre später übernahm Beckenbauer nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 1984 den Posten des Teamchefs, weil er sich aufgrund fehlender Trainer-Lizenz nicht Bundestrainer nennen durfte.