Toni Kroos kehrt ins DFB-Team zurück. Bereits bei den März-Länderspielen wird der Star von Real Madrid wieder dabei sein. Der Mittelfeldspieler hat für seine Entscheidung mehrere Gründe.

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Toni Kroos kehrt für die Heim-EM in die deutsche Nationalmannschaft zurück. Das verkündete der Weltmeister von 2014 am Donnerstag via Instagram.

Kroos gibt DFB-Comeback auf Instagram bekannt

"Leute, kurz und schmerzlos: Ich werde ab März wieder für Deutschland spielen", schrieb Kroos: "Warum? Weil ich vom Bundestrainer gefragt wurde, Bock drauf habe und sicher bin, dass mit der Mannschaft bei der EM viel mehr möglich ist, als die meisten gerade glauben!"

Kurz darauf ging Kroos im Podcast "Einfach mal luppen", den er mit seinem Bruder Felix betreibt, dann doch noch mehr ins Detail. Er begründete sein Comeback vor allem mit "sehr guten Gesprächen" mit Bundestrainer Julian Nagelsmann. "Julian hatte mich kontaktiert und mich gefragt, ob ich es mir vorstellen kann, was bis dahin nicht in meinem Kopf war", sagte Kroos. "Dass der Bundestrainer anruft und meint, dass ich gebraucht werde für das Turnier im eigenen Land, das ist ein Anreiz."

So eine Anfrage lasse ihn "nicht kalt" und sei auch "eine tolle Bestätigung" für seine aktuellen Leistungen bei Real Madrid. Mit jedem weiteren Gespräch mit dem Bundestrainer sei er mit der Idee "immer schwangerer geworden", veranschaulichte der 34-Jährige, "mit dem Ergebnis, für dieses Turnier zur Verfügung zu stehen". Kroos sprach von einer "signifikanten Entscheidung" für ihn, bei der vor allem er und Nagelsmann auf einen "gemeinsamen Nenner" kommen mussten. "Daher muss man das Gefühl haben, dass es passt und dass daraus was werden kann. Ansonsten darf man es nicht machen."

Dabei hat Kroos auch ausdrücklich gegen den Rat seiner Mutter Birgit gehandelt. "Die hat natürlich gesagt, ich soll das nicht machen, da muss ich mich jetzt natürlich entschuldigen", sagte er.

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Kroos warnt vor einer zu großen Erwartungshaltung

Er fühle sich nach mehr als zweieinhalb Jahren Länderspiel-Pause auch körperlich bereit zum Comeback: "Volle Kraft voraus." Kroos warnte aber vor einer zu großen Erwartungshaltung. "Natürlich will ich helfen. Aber ich bin auch definitiv nicht der Heilsbringer. Davon kann sich jeder direkt verabschieden", sagte er. "Man darf nicht denken, dass wir durch diesen Kniff zum Favoriten werden. Das ist Quatsch."

Er wolle aber "ein Rädchen" sein, "das hoffentlich in ein anderes greift, was dann funktioniert". Mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Sommer sei er "sehr, sehr happy" mit seiner Entscheidung.

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2021 spielte Kroos zuletzt für die Nationalmannschaft

Kroos war das "Metronom" im Mittelfeld der Weltmeister-Elf von 2014, das verlorene EM-Achtelfinale 2021 gegen England in Wembley war sein bis heute letztes von 106 Länderspielen (17 Tore).

Bei Real Madrid zieht Kroos weiterhin die Fäden und ist einer der sichersten Passgeber der Fußball-Welt. Bei den "Königlichen" gehört er weiterhin zu den Säulen der Mannschaft. "Toni ist unersetzlich, auch wenn er nicht spielt", schwärmte jüngst Real-Trainer Carlo Ancelotti über den gebürtigen Greifswalder.

Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler sagte erst kürzlich, Kroos sei "immer noch ein Weltklassespieler", der immer noch zeige, dass er "zu Großem, zu Mächtigem fähig ist". Mittelfeldstratege Kroos muss eigentlich niemandem mehr etwas beweisen. Als einziger deutscher Spieler hat er fünfmal die Champions League gewonnen, viermal mit Real und einmal mit dem FC Bayern. Der Weltmeister von 2014 gilt bei den "Königlichen" als Ikone.

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Nicht jeder ist von einer Kroos-Rückkehr beim DFB überzeugt

Doch an der Debatte um die Notwendigkeit einer Kroos-Rückkehr schieden sich zuletzt die Geister. "Das wäre ein ziemliches Titanic-Signal", sagte Bayern-Patron Uli Hoeneß dazu. Sehr skeptisch zeigte sich auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus. "Wo soll er spielen? Holt man Kroos zurück, schwächt man automatisch Ilkay Gündogan, auch als Kapitän", warnte der Weltmeister-Kapitän von 1990.

Einige Nationalspieler sprachen sich dagegen für ein Comeback von Kroos aus. "Ich freue mich immer, mit Toni zu spielen. Wenn er Lust und Zeit hat, sehr gerne", sagte Bayern-Profi Joshua Kimmich. Real-Kollege Antonio Rüdiger trat als wohl stärkster Befürworter einer Kroos-Nominierung auf. "Und wenn ich so offen und ehrlich sprechen darf: Ich glaube, viele denken genauso wie ich", sagte der 30-Jährige vor dem Gastspiel in Leipzig dem "kicker".

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Bereits bei den März-Länderspielen gegen Frankreich in Lyon (23.3.) und gegen die Niederlande in Frankfurt/Main (26.3.) wird er wieder dabei sein. (sid/dpa/ms)

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