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Fußball
Von
Jörg Hausmann
Deutsches Fußball-Wissen ist in aller Welt gefragt. Aus einstiger Pionierarbeit in einem versteckten Winkel des Fußball-Kosmos ist längst ein Job mit hoher Erwartungshaltung geworden. Die übertraf Otto Rehhagel 2004 mit Griechenland deutlich. Jener EM-Titel ragt heraus aus der Geschichte deutscher Nationaltrainer in der Fremde.
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Jürgen Klinsmann trainiert seit dem 27. Februar 2023 die Natioalmannschaft Südkoreas. Zwischen 2011 und 2016 arbeitete der Weltmeister von 1990 und frühere Teamchef des DFB mit der Nationalmannschaft der USA. Er führte sie 2014 trotz einer Niederlage gegen seinen früheren DFB-Assistenten Joachim Löw ins Achtelfinale der WM und gewann 2015 in Köln ein Testspiel gegen Deutschland und Löw.
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Anfang Februar 2023 engagiert Belgien nach dem enttäuschenden Verlauf der WM in Katar mit dem Aus nach der Gruppenphase Domenico Tedesco als Nationaltrainer. Tedesco, der italienische Wurzeln hat, hatte zuvor im Sommer 2022 RB Leipzig zum Pokalsieg geführt und mit Erfolg auch in Schalke und Aue trainiert.
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Im September 2021 wechselte Stefan Kuntz nach fünf erfolgreichen Jahren als Coach der deutschen U21-Nationalmannschaft in die Verantwortung für die Auswahl der Türkei. Der einstige Torschützenkönig der Bundesliga und Kapitän der Meistermannschaft des 1. FC Kaiserslautern von 1991 arbeitet zudem als TV-Experte.
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Im Mai 2022 übernahm Fußball-"Professor" Ralf Rangnick als Teamchef die österreichische Auswahl. Zuvor war der Kopf erfolgreicher Fußball-Projekte in Ulm, Hoffenheim, Salzburg und Leipzig bei Manchester United als Interimstrainer tätig. Rangnick bewies auch beim VfB Stuttgart und bei Schalke 04 seinen ausgewiesenen Sachverstand.
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In Österreich folgte Rangnick auf seinen Landsmann Franco Foda. Der einstige Nationalspieler machte mit seinem Wechsel zu Sturm Graz noch als Spieler 1997 Österreich zu seiner neuen Fußballheimat. Zwischen 2017 und 2022 stand er als Teamchef dem ÖFB-Kader vor und führte die Mannschaft 2021 ins Achtelfinale der EM. Dort kam das Aus gegen den späteren Europameister Italien erst nach Verlängerung (im Bild).
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Geboren wurde Reinhold Breu im niederbayerischen Deggendorf. In seiner Jugend spielte er für die Stadtrivalen 1860 München und Bayern München. Zum Profi brachte es Breu in Österreich. Dort war er für Austria Wien aktiv. Im Sommer 2022 beerbte der einstige DFB-Stützpunkttrainer Breu den früheren Bundesligastürmer Valdas Ivanauskas als Nationaltrainer Litauens.
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Der gebürtige Pfälzer Michael Weiß begann nach Hospitationen bei Manchester United, dem FC Arsenal und Real Madrid seine Weltreise als Trainer als 35-Jähriger im Jahr 2000 in Japan. Über China ging es weiter nach Ruanda, auf die Philippinen, Rumänien, Burundi und in die Mongolei. Im Januar 2022 übernahm Weiß die laotische Nationalelf.
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Geboren in Kroatien, kam Petar Segrt schon als Kind mit seinen Eltern nach Deutschland. Heimisch wurde er im Südwesten. Als 27-Jähriger musste er seine aktive Karriere verletzungsbedingt beenden. Damals spielte er für die Reserve Waldhof Mannheims, die er später kurzzeitig auch trainierte. Segrt ging danach nach Österreich, Georgien und Indonesien, weiter nach Bosnien, Afghanistan und auf die Malediven. Seit 2022 trainiert er die Nationalelf Tadschikistans.
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Der gebürtige Berliner Antoine Hey, selbst Sohn des früheren Bundesligaprofis Jonny, avancierte 2004 mit seinem Wechsel zur Nationalmannschaft Lesothos zu einem Trainer-Weltenbummler. Seitdem arbeitete Hey auch in Gambia, Tunesien, Liberia, Kenia, Bahrain, im Sudan und in Ruanda. Zuletzt trainierte Hey die Nationalelf Myanmars. Seine Entlassung datiert vom 31. Januar 2023.
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Den größten Erfolg eines deutschen Trainers in Diensten eines anderen Nationalverbands verbuchte Otto Rehhagel, hier während eines Trainings im Rahmen der WM in Südafrika am 11. Juni 2010. Damals schied Rehhagel mit Griechenland in der Gruppenphase aus.
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Sechs Jahre zuvor gelang Rehhagel mit dem krassen Außenseiter im Rahmen der EM-Endrunde in Portugal ein historischer Triumph. Am 4. Juli 2004 hatte der Gastgeber im Endspiel gegen die Hellenen mit 0:1 das Nachsehen. Dies war für Portugal umso schmerzhafter, weil schon das Eröffnungsspiel gegen die Griechen mit 1:2 verloren gegangen war. Aus "König Otto" Rehhagel wurde im Alter von 65 Jahren so "König Otto" Rehakles. Er arbeitete von 2001 bis 2010 mit Griechenlands Nationalelf.
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Nicht Otto, sondern Ottmar, Hitzfeld mit Familiennamen, übernahm nach der EM 2008 den Posten als Nationaltrainer in seiner Wahl-Heimat Schweiz. Er legte ihn nach der WM 2014, hier am 15. Juni im Gruppenspiel gegen Ecuador, nieder. Zum Abschied brachte Hitzfelds Nati den späteren Final-Teilnahmer Argentinien im Achtelfinale an den Rand des Ausscheidens.
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Vier Jahre später hatte es während der WM in Russland Hitzfelds Trainerkollege Gernot Rohr - einst wie Hitzfeld beim FC Bayern unter Vertrag - mit Argentinien zu tun. Rohr trainierte damals mit Nigeria einen Dauergegner der Argentinier. Sie gewannen - wie schon bei den Weltmeisterschaften 1994, 2002, 2010 und 2014 - mit einem Tor Unterschied gegen die Afrikaner. Rohr blieb bis 2021 Nigerias Coach. Zuvor hatte er bereits die Nationalteams Gabuns, Nigers und Burkina Fasos betreut.
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Winfried Schäfer wäre 1975 in Offenbach Mitspieler Gernot Rohrs geworden, wechselte aber vor Rohrs Ankunft zum KSC. Wie Rohr entdeckte auch Schäfer als Trainer seine Liebe zum afrikanischen Fußball und führte 2004 Kamerun zur WM-Endrunde nach Japan und Südkorea. Dort kam das Aus ausgerechnet nach einem 0:2 im finalen Gruppenspiel gegen den späteren WM-Zweiten Deutschland unter Teamchef Rudi Völler. 2015, als Nationaltrainer Jamaikas, schnappte Schäfer Klinsmann und den USA im direkten Duell die Finalteilnahme am Gold-Cup weg.
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Zehn Jahre nach Schäfer hat während eines WM-Turniers mit Volker Finke erneut ein Deutscher das sportliche Kommando bei den Kamerunern. Finke wird im Mai 2013 engagiert und führt die Nationalmannschaft Kameruns zur WM-Endrunde nach Brasilien. Dort aber ist nach drei Niederlagen (0:1 gegen Mexiko, im Bild, 0:4 gegen Kroatien und 1:4 gegen Gastgeber Brasilien) früh Schluss. Finke bleibt bis 30. Oktober 2015 Kameruns Nationalcoach.
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Ungleich erfolgreicher arbeitet drei Jahrzehnte zuvor in Dänemark ein früherer Bremer Meisterspieler, den der junge Finke in den 60-er Jahren in der Bundesliga verfolgt: Josef Piontek. Der ehemalige Nationalspieler küsste ab 1979 als Trainer die Fußballnation Dänemark wach und führte sie zu deren ersten großen Turnieren (EM 1984 und WM 1986, im Bild während des 2:0-Siegs über Deutschland am 13. Juni).
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Piontek ließ Fußball zum Verlieben spielen und das "Danish Dynamite" explodieren. Zum Ende der Vorrunde bei der WM 1986 schlug seine Elf Franz Beckenbauers DFB-Auswahl. Beckenbauers Mannschaft gewann dafür nach der WM 1986 das Freundschaftsspiel in Kopenhagen (im Bild) und das Duell während der EM-Vorrunde 1988 in Deutschland, jeweils mit 2:0. Europameister, gegen Deutschland, wurde Dänemark aber erst 1992, zwei Jahre nach Pionteks Abschied Richtung Türkei.
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Als Dänemark fehlte, bei der WM 1990 in Italien, krönte sich Fußball-Kaiser Beckenbauer (li.) zum Weltmeister-Trainer. Ihm assistierte damals der frühere Zweitliga-Profi Holger Osieck, hier am 14. Mai 1990 während des vorbereitenden WM-Trainingslagers.
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Osieck war Beckenbauer 1977 in der Major League Soccer für die Vancouver Whitecaps im direkten Duell begegnet, als Beckenbauer für Cosmos New York kickte. Osiecks Team gewann mit 5:3. 1978 stieg Osieck als Assistenztrainer der kanadischen Nationalelf ein, die 1978 und 1979 aber kein einziges Länderspiel bestritt.
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1998 kehrte Osieck als Cheftrainer zurück, gewann mit Kanada 2000 den Gold-Cup und traf am 1. Juni 2003 in Wolfsburg in einem Freundschaftsspiel auf Deutschland und dessen damaligen Teamchef Rudi Völler (re.). Beide waren 1990 in Italien gemeinsam Weltmeister geworden. Osieck gelang am 30. März 2010 als Nationaltrainer Australiens das Kunststück, Deutschland in einem WM-Test mit 2:1 zu besiegen. In Australien wurde Osieck 2013 entlassen.
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Im Jahr nach Osiecks Stippvisite mit Kanada tauchte zum letzten deutschen Test vor der EM in Portugal Lothar Matthäus (li.) als ungarischer Nationaltrainer in Kaiserslautern auf. Anlass war das 50-jährige Jubiläum des WM-Endspiels von 1954. Erneut war es ein Wiedersehen zweier Weltmeister von 1990. Rudi Völler (re.) ließ in der deutschen Elf die späteren Weltmeister Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski debütieren.
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Der Sieger aber hieß Matthäus. Seine Mannschaft gewann mit 2:0. Anschließend schied Deutschland bereits nach der EM-Vorrunde aus. Matthäus blieb noch bis 2005 verantwortlich für die Nationalelf Ungarns und nahm nach Engagements bei Klubs in Österreich, Serbien, Brasilien und Israel 2010 das Angebot des bulgarischen Verbands an. Da er dessen Nationalmannschaft aber nicht zur EM-Endrunde 2012 führte, wurde er 2011 entlassen. Seitdem konzentriert sich Matthäus auf seine Aufgabe als TV-Experte.
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Zehn Jahre nach Matthäus' Abschied als Nationaltrainer Ungarns übernahm dessen einstiger Bundesliga-Gegenspieler Bernd Storck 2015 das Zepter bei den Magyaren. Sein Co-Trainer wurde Storcks früherer BVB-Kollege Andreas Möller. Ungarn spielte sich zur EM-Endrunde 2016 und dort zum Gruppensieg vor Island und Portugal (hier ein Bild aus diesem Spiel). Das Aus für Ungarn kam im Achtelfinale mit einem 0:4 gegen Belgien. In der dortigen Liga arbeitete Storck bis 2022 bei vier Klubs.
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Während Storck 2008 nach Kasachstan gegangen war und dort bis 2010 die Nationalmannschaft betreute, leistete in Aserbaidschan ab 2008 einer der Weltmeister von 1974 Aufbauarbeit. Berti Vogts, von 1979 bis 1998 beim DFB und nach der WM 1990 zum Bundestrainer berufen, traf mit Aserbaidschan gleich in zwei Qualifikationen auf Deutschland: vor der WM 2010 und der EM 2012. Vor seinen sechs Jahren in Aserbaidschan hatte Vogts die Nationalteams Kuwaits, Schottlands (im Bild) und Nigerias betreut.
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Vogts früherer Gladbacher Teamkollege Uli Stielike begann als Nationaltrainer in seiner damaligen Wahlheimat Schweiz seine Trainer-Karriere. Er betreute die Eidgenossen somit auch im ersten Länderspiel nach der deutschen Wiedervereinigung am 19. Dezember 1990 (4:0 für Deutschland). Nach acht Jahren beim DFB (1998 bis 2006) übernahm Stielike die Nationalelf der Elfenbeinküste und betreute zwischen 2014 und 2017 Südkoreas Auswahl (im Bild). Anschließend ging es nach Tianjin in China. Dort endete Stielikes Laufbahn 2020.
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Als Stielike noch in der Schweiz wirkte, begann 1991 beim Nachbarn Liechtenstein der langjährige Bundesligacoach Dietrich Weise seine letzte Trainerstation. Weise feierte sein Debüt am 12. März 1991 mit einem 0:6 gegen Stielikes Schweizer. Es war erst das vierte Länderspiel Liechtensteins. Unter Weise spielte das Team erstmals eine EM-Quali. Als das Turnier dann anstand, war die Weise-Elf am 4. Juni 1996 letzter Testgegner des späteren Europameisters Deutschland. Die DFB-Elf gewann mit 9:1. Weise ging nach 18 Länderspielen. Er starb am 20. Dezember 2020.
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Weise holte seinen einstigen Kapitän der deutschen U-18- und U-20-Auswahlen, Ralf Loose, als Coach der U18 1996 aus Mainz nach Liechtenstein. Von 1998 bis 2003 war Loose dort dann für die A-Auswahl verantwortlich. Und es wiederholte sich ein Schauspiel: Liechtenstein kam zum finalen EM-Test als Gegner nach Deutschland. Am 7. Juni 2000 hieß es 8:2 für die DFB-Elf, die dann aber beim Turnier in Belgien und den Niederlanden schon in der Vorrunde scheiterte.
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Loose kam später als Trainer auch zu den Sportfreunden nach Siegen, zum FC Augsburg (im Bild), arbeitete bei Dynamo Dresden und zuletzt in Deutschland bis zum 19. Dezember 2015 bei Preußen Münster. Das einstige Jahrhunderttalent, das es als Spieler auf 53 Jugend- aber kein A-Länderspiel brachte, blieb aber als Coach nirgends mehr so lang wie in Liechtenstein.
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Wo Loose zwischen 2005 und 2006 als Trainer arbeitete, beim FC St. Gallen, war Otto Pfister von 1963 bis 1966 als Spielertrainer angestellt. Der gebürtigte Kölner hatte in dieser Doppelfunktion schon zwischen 1961 und 1963 beim FC Vaduz in Liechtenstein gearbeitet. 1972 siedelte der damals 34-jährige Pfister nach 13 Jahren in der Schweiz - und dem Abstecher nach Liechtenstein - nach Afrika über.
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Zwischen 1972 und 1999 betreute Pfister nacheinander die Nationalmannschaften Ruandas, Burkina Fasos, des Senegal, der Elfenbeinküste, der Demokratischen Republik Kongo, Ghanas, Bangladeschs und Saudi-Arabiens. 2006 kurzfristig vom Verband des WM-Debütanten Togo engagiert, scheiterte Pfister mit der Mannschaft in der Vorrunde des Turniers in Deutschland. Danach pendelte Pfister zwischen Vereins- und Auswahlfußball und betreute bis 2018 die Nationalteams Kameruns (im Bild), Trinidad & Tobagos und Afghanistans.
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Drei Jahre und zwei Monate jünger als Pfister ist Eckhard Krautzun, Jahrgang 1941. Als Bundesligaspieler in Kaiserslautern nur drei Mal eingesetzt, arbeitete Krautzun als Trainer für zwölf deutsche Profiklubs, davor aber schon ein Jahrzehnt im Ausland: in Südkorea, der Schweiz (auf Vereinsebene), in Kenia und in Kanada. Als Nationaltrainer machte Krautzun auf den Philippinen Station und wirkte zuletzt 2007 als Berater der chinesischen Frauen-Nationalmannschaft.
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Seine ersten Sporen als Trainer verdiente sich Krautzun als Assistent Dettmar Cramers ab Dezember 1967 in Malaysia. Cramer (im Bild als Bayern-Trainer 1977/78), geboren 1925 in Dortmund, bereitete als Berater schon von 1960 bis 1963 Japans Nationalmannschaft auf die Olympischen Spiele 1964 daheim in Tokio vor. Später betreute Cramer die Nationalmannschaften Ägyptens, der USA, Saudi-Arabiens, erneut Malaysias und Thailands (bis 1997). In der Bundesliga betreute er Hertha BSC (aber in keinem Spiel), Bayern München, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen. Im Alter von 90 Jahren starb der Fußball-Botschafter 2015.
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1975 übernahm Burkhard Pape, hier 1986 als Trainer der indonesischen Nationalmannschaft, den Posten des Nationaltrainers in Ägypten von Cramer. Pape hatte zuvor bereits ab 1966 in Sierra Leone und ab 1968 in Uganda gewirkt. Auf Ägypten folgten die Ämter als Nationaltrainer in Sri Lanka, Indonesien, Thailand, Papua-Neuguinea und Tuvalu. Im Jahr 2000 verschlug es Pape im Alter von 67 Jahren für ein Jahr als Nationaltrainer nach Tansania. Bis 2015 trainierte er noch den Nachwuchs beim Münchner Klub SV Pullach.
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Sechs Jahre älter als Pape war Rudi Gutendorf, der 2019 genau zwei Wochen nach seinem 93. Geburtstag verstarb und auf diesem Foto aus dem Jahr 1978 Australiens Nationalmannschaft betreut. Wegen der unerreichten Zahl seiner Engagements in aller Welt steht Gutendorf sogar im "Guinness-Buch der Rekorde". Zuletzt arbeitete er 2003 mit der U23 der Ozeanien-Insel Samoa. Gutendorf begann seine Weltreise über alle Kontinente 1961 als Coach in Tunesien. Ausgerechnet von Fußball-Junkie Gutendorf stammt der Spruch: "Am Fußball zu hängen, ist eine der unbequemsten Lebenslagen."
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Erzählt sei noch die Geschichte, warum es Gutendorf, hier bei einem Treffen mit Julian Nagelsmann 2017, als Trainer nie zu einer WM schaffte: 1973 vertrieb ihn der Militärputsch aus Chile, dessen Nationalmannschaft im Jahr darauf bei der WM in Deutschland Auftaktgegner des Gastgebers wurde. Und 1982 steckte sich ein Postbeamter in Tansania die 84 Dollar für das Telegramm ein, in dem Rudi Gutendorf Kameruns Verband bestätigen wollte, das Team bei dessen WM-Premiere in Spanien zu betreuen. Das Telegramm erreichte deshalb nie sein Ziel - und Gutendorf nie ein WM-Turnier.
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