Die französische Polizei ermittelt einem Bericht zufolge derzeit gegen Paris Saint-Germain. Der Vorwurf: Bestechung. Ein ehemaliger Vereinsvertreter soll durch unerlaubte Mittel die Ballon-d'Or-Wahl 2021 zugunsten von Lionel Messi beeinflußt haben.

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Die Ballon-d'Or-Wahl 2021 war die wohl umstrittenste der vergangenen Jahre: Lionel Messi gewann mit nur 33 Stimmen Vorsprung vor dem damaligen Bayern-Stürmer Robert Lewandowski, den viele Fans und auch Experten im Vorfeld als Gewinner auf dem Schirm hatten.

Doch ging bei der Wahl alles mit rechten Dingen zu?

Das darf nun zumindest angezweifelt werden. Denn wie die französische "Le Monde" berichtet, ermittelt die französische Polizei gegen einen früheren PSG-Funktionär.

Champions-League-Tickets und Flüge verschenkt?

Die Ermittlungen richten sich dem Bericht zufolge gegen Jean-Martial Ribes, den damaligen Kommunikationsdirektor von PSG. Er soll Pascal Ferre, dem ehemaligen Chefredakteur der Fußball-Fachzeitschrift "France Football" "verschiedene Geschenke" angeboten haben. Die Zeitschrift richtet jährlich die Ballon-d’Or-Wahl aus, bei der Journalisten aus aller Welt teilnehmen dürfen.

Im Bericht der "Le Monde" werden auch Beispiele für besagte Geschenke genannt. Allerdings in einem anderen Rahmen. Denn bereits 2020 soll es Kontakt zwischen Ribes und Ferre gegeben haben. Damals ging es um einen kritischen Artikel über PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi. Der Verein wollte, dass der Artikel gelöscht wird, dafür soll der Chefredakteur Tickets für ein Champions-League-Spiel während der Corona-Pandemie sowie einen Business-Class-Flug mit Qatar Airways bekommen haben.

Ex-Chefredakteur ist jetzt PSG-Pressesprecher

Die Beziehungen wurden im Laufe der Zeit weiter gepflegt. Messi gewann 2021 die Copa América sowie den spanischen Pokal, im Sommer wechselte er dann nach Paris. Es war einer der aufsehenerregendsten Transfers der vergangenen Jahre. Doch Messis Anfangszeit beim französischen Top-Klub verlief eher ernüchternd. Auch deshalb sorgte die Wahl damals für reichlich Kritik.

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Bayern-Star Lewandowski konnte indes auf ein besonders erfolgreiches Jahr zurückblicken - vor allem persönlich. Mit den Münchnern gewann er die deutsche Meisterschaft sowie die Klub-WM, zudem knackte er mit 41 Treffern den legendären Bundesliga-Torrekord von "Bomber" Gerd Müller. Deshalb sahen ihn viele Experten bei der Wahl eigentlich vorne. Am Ende fehlten dem Polen 33 Stimmen.

Besonders pikant: Ex-Chefredakteur Ferre ist mittlerweile Pressesprecher von PSG.

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