Lukas Podolski ist einer der Gründer der neuen "Baller League". Frauen spielen in der vermeintlich revolutionären Fußball-Liga aber nicht mit. Auf die Frage nach dem Warum reagiert der ehemalige Nationalspieler ungehalten.

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Seit einigen Wochen ist sie vor allem in den sozialen Medien Thema: die "Baller League", gegründet von Lukas Podolski und BVB-Star Mats Hummels.

Das Konzept: Mehrere Teams, bestehend aus Amateurkickern, Ex-Profis und teilweise auch Influencern, spielen jede Woche in einer Halle in Köln gegeneinander. Dazu gibt es immer wieder spezielle Regeln, beispielsweise zählen Volleytore für eine bestimmte Zeit lang doppelt. Das Ziel: Den Fußball wieder einem jüngeren Publikum näherzubringen und laut Aussagen der Verantwortlichen den Straßenfußball wieder aufleben zu lassen.

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In der "Baller League" spielen keine Frauen

Frauen sucht man in der "Baller League" aber größtenteils vergebens: Zwar gibt es unter anderem mit Nationalspielerin Jule Brand eine prominente Teammanagerin an der Seitenlinie, Spielerinnen auf dem Feld gibt es beim Podolski-Hummels-Projekt allerdings nicht.

Als er kürzlich von einem Reporter der "Zeit" auf die fehlenden Frauen in der Liga angesprochen wird, reagiert Podolski genervt. Der ehemalige DFB-Stürmer fühlt sich angegriffen und falsch verstanden: "Ich komme aus Köln, hier leben viele Schwule, Lesben. Und egal, wo man herkommt, wir Kölner sind immer offen", sagt der 38-Jährige, der inzwischen in Polen bei Górnik Zabrze spielt.

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Dann geht Podolski aber doch noch auf die eigentliche Frage ein. Man solle nicht anfangen, jetzt Frauen in der "Baller League" mitspielen zu lassen, heißt es im Artikel: "Das ist eine Baller League, nicht für Kinder, nicht für Frauen, nicht für Babys, sondern für Herren." Hintergrund der sehr klaren Aussage: Podolski glaube nicht, dass Frauen gut genug seien, um in der neuen Liga mitspielen zu können.

"Baller League": Macher dachten über Frauenquote nach

Dabei seien Spielerinnen in der "Baller League" anfangs durchaus eine Überlegung gewesen. Das bestätigt Marvin Boachie, der in der Liga für Calcio Berlin spielt, gegenüber der "Zeit". Demnach seien bei den Sichtungen der Teams auch Frauen gewesen, "nur hat es keine von ihnen unter die Besten geschafft", wie es im "Zeit"-Artikel heißt. Auch über eine Frauenquote in der "Baller League" soll nachgedacht worden sein, die Idee wurde allerdings wieder verworfen.

Podolski jedenfalls war sichtlich aufgebracht, als es um das Thema ging. Demnach soll der Stürmer dem Reporter gegenüber gesagt haben, man könne die ganze Angelegenheit ja hinter der Halle klären "wie echte Männer".

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