• Nach rund der Hälfte aller EM-Spiele gibt es einige Auffälligkeiten, etwa die vielen Eigentore.
  • Doch es sind noch mehr Trends zu erkennen.

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Reichlich Eigentore und Elfmeter-Fehlschüsse und ein Tor-Schnitt, der Hoffnung auf mehr Treffer als bei der EM 2016 macht. Nach rund der Hälfte aller 51 Spiele können bei der Europameisterschaft noch keine Trends abgelesen werden, aber die eine oder andere Tendenz ist nach 26 Partien schon zu erahnen. So torreich wie der 4:2-Sieg Deutschlands gegen Portugal war bei der EM vor fünf Jahren kein Vorrunden-Spiel.

Heimvorteil, Eigentore und mehr: So läuft die EM

Eigentor-Flut:

Fünf Tore ins eigene Netz bei einer EM-Endrunde sind Rekord. Als erstes Team in der EM-Geschichte verschuldete das deutsche Team ein Eigentor und profitierte auch von einem Eigentor.

Dem entscheidenden Treffer von Mats Hummels beim 0:1 gegen Frankreich folgten zwei Eigentore Portugals beim 4:2-Sieg der DFB-Elf. Bei der EM 2016 in Frankreich gab es im ganzen Turnier nur drei Eigentore.

Elfmeter-Fehlschüsse:

Neunmal liefen die Schützen vom Punkt an - nur vier verwandelten. Einer der Strafstöße war ein Handelfmeter, sonst ahndeten die Schiedsrichter immer Foulspiele.

Bei der EM in Frankreich verschossen nur Mesut Özil und Cristiano Ronaldo. Acht Strafstöße - ohne Elfmeterschießen - wurden im gesamten Turnier verwandelt.

Das entspricht in etwa den Quoten aus den vergangenen Bundesliga-Spielzeiten sowie einer neun Jahre alten Doktorarbeit. Durchschnittlich wurden demnach etwa 75 Prozent aller Elfmeter verwandelt.

Tor-Schnitt:

Deutschland und Portugal haben die Bilanz am Samstagabend mit sechs Toren kräftig aufgebessert. In 26 Spielen fielen 60 Tore. Das macht einen Schnitt von rund 2,3 pro Spiel.

In der Vorrunde 2016 durften die Fans nur 1,92 Treffer pro Partie bejubeln. Inklusive K.o.-Runde wurde diese Bilanz dann auf 2,1 gesteigert, 108 Tore in 51 Spielen.

Tor-Verteilung:

Ein Punkt ist im Kampf um Platz drei und die Chance auf das Achtelfinale viel wert, möglicherweise ist damit ein vorsichtiger Start zu erklären. Am ersten Spieltag fielen sieben Tore in der ersten Hälfte, 21 in der zweiten.

Mittlerweile hat sich das angeglichen, nach zwei Spieltagen lautet das Verhältnis 23 zu 37. Zum Ende der EM-Vorrunde 2016 waren von 69 Toren 24 in der ersten Hälfte gefallen. 2021 dürften mehr Treffer im ersten Spielabschnitt fallen.

Jung ist in:

Jude Bellingham freute sich bei den Engländern über sein Debüt mit 17 Jahren und 349 Tagen beim 1:0 zum Auftakt gegen Kroatien. Damit war der Profi von Borussia Dortmund zumindest ein paar Tage der jüngste Spieler einer EM.

"Historisch", twitterte der BVB. Kacper Kozlowski aus Polen löste Bellingham aber schon wieder ab.

17 Jahre und 246 Tage war er gerade mal alt, als er am Samstag gegen Spanien eingewechselt wurde. Bei Spanien führt Pedri derweil mit 18 Jahren und 201 Tagen die Liste der jüngsten EM-Spieler seit dem ersten Gruppenspiel gegen Schweden an.

Jüngster deutscher Torschütze bei einer EM darf sich Kai Havertz mit 22 Jahren und 8 Tagen seit seinem Treffer beim 4:2 gegen Portugal nennen.

Kurzvideos:

Es geht meist recht fix. Pfiff, die Stimme im Ohr meldet sich, der Schiedsrichter wartet oder schaut sich schnell die Wiederholung an - und Entscheidung. Lange sind die Partien beim Einsatz des Videoschiedsrichters eigentlich nicht unterbrochen.

Heimvorteil (fast) dahin:

Das mit dem Heimspiel ist so eine Sache bei einer EM in elf Ländern und dann noch angesichts meist herrschender Zuschauer-Beschränkungen. Jedenfalls gab es bisher bei 17 Partien mit einer Mannschaft im eigenen Land sieben Siege. Viermal trennten sich die Gastgeber vom Gegner mit einem Remis, sechsmal verloren sie sogar. (dpa/msc)

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