Der FC Liverpool tritt im Champions-League-Halbfinale beim FC Barcelona zwar mutig auf. Doch am Ende entscheidet Barças Ausnahme-Stürmer die Partie - mit seinem 600. Tor.

Mehr Sport-Themen finden Sie hier

Jetzt hilft Jürgen Klopp nur noch ein Fußball-Wunder: Das Star-Ensemble des FC Barcelona mit dem überragenden Lionel Messi hat die Hoffnungen auf ein erneutes Champions-League-Finale des FC Liverpool mit seinem deutschen Trainer schon fast zunichte gemacht. Die Reds kassierten am Mittwoch im Camp Nou eine heftige 0:3 (0:1)-Niederlage. Luis Suárez (26. Minute) und der herausragende Messi (75./82.), der mit einem direkten Freistoß zum 3:0 das 600. Pflichtspieltor seiner Karriere erzielte, schossen den Sieg des bereits feststehenden spanischen Fußballmeisters heraus.

"Das war das beste Geburtstagsgeschenk, auch wenn es nachträglich war", sagte Nationaltorwart Marc-André ter Stegen am Tag nach seinem 27. Geburtstag im TV-Sender Sky. "Ich habe mich sehr, sehr gefreut und glaube, die Zuschauer hatten heute Spaß."

Liverpool steht damit am kommenden Dienstag im Rückspiel an der Anfield Road vor einer schier unlösbar scheinenden Aufgabe, doch noch das Endspiel am 1. Juni in Madrid zu erreichen - wenngleich ter Stegen warnte: "Das wird nicht leichter als heute. Wir haben eine gute Ausgangsposition geschaffen, aber es wird ein harter Kampf." Im anderen Halbfinale hatte tags zuvor Ajax Amsterdam 1:0 bei Tottenham Hotspur gewonnen und einen Schritt in Richtung Finale getan.

Lesen Sie auch: Wo läuft das Champions-League-Finale zwischen Tottenham Hotspur gegen FC Liverpool im TV?

FC Barcelona gegen FC Liverpool: Duell mit einigen Offensivszenen

"Wir sollten auch mutig sein, wenn wir den Ball haben", hatte Klopp kurz vor dem Anpfiff noch im TV-Sender Sky gesagt und gefordert, dass seine Mannschaft "kreativ" und "aktiv" agieren solle. Und so entwickelte sich zwar ein unterhaltsames Duell mit einigen Offensivszenen, doch richtig gefährlich wurde in den ersten 45 Minuten nur der Gastgeber. Nach einer Viertelstunde forderten die Barça-Fans einen Elfmeter, weil Liverpools Joel Matip einen Schuss von Messi aus kurzer Distanz gegen die Hand bekommen hatte, doch Schiedsrichter Björn Kuipers aus den Niederlanden ließ nach kurzer Überprüfung weiterspielen. Angetrieben von Superstar Messi setzten die Katalanen den Gast aus England immer wieder unter Druck und wurden dann auch mit dem Führungstor durch Suárez belohnt.

Nach einem Zauberpass von Jordi Alba ließ der Nationalstürmer aus Uruguay aus kurzer Distanz Reds-Schlussmann Alisson keine Abwehrmöglichkeit. Schon zwei Minuten zuvor musste Klopp einen ersten Rückschlag hinnehmen. Der frühere Leipziger Bundesliga-Profi Naby Keita musste verletzt vom Platz, für ihn kam Jordan Henderson (24.).

Auf der anderen Seite musste ter Stegen in der ersten Hälfte kaum eingreifen. Bei langen Bällen oder Flanken jedoch war der frühere Gladbacher gewohnt souverän und abgeklärt. In der zweiten Hälfte stand der frühere Gladbacher dann ganz anders im Fokus und wurde mehrmals gefordert. Einen Schlenzer von James Milner lenkte er reaktionsschnell um den Pfosten (47.), auch bei Schüssen von Mohamed Salah (53.) und erneut Milner (59.) war er zur Stelle (53.).

Messi mit Traum-Freistoß

Liverpool erhöhte Tempo, Druck und vor allem Präzision im Spiel nach vorne. Barça gelang lange Zeit kaum noch Entlastung, zu dem Zeitpunkt hätten die Reds den Ausgleich durchaus verdient gehabt. Doch dann schlugen die Ausnahmestürmer Suárez und Messi zu. Zunächst staubte der fünfmalige Weltfußballer aus Argentinien ab, nachdem Suárez mit dem Knie die Latte getroffen hatte. Kurz darauf zirkelte Messi einen direkten Freistoß unhaltbar ins obere Toreck, was sogar Klopp an der Seitenlinie mit einem bewundernden Lächeln quittieren musste. Symptomatisch die Situation in der 84. Minute, als Liverpool zunächst an Ivan Rakitic auf der Torlinie und dann am Pfosten scheiterte.

(dpa/fra)  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.