Der SC Freiburg gewann am Sonntagabend mit 1:0 gegen Eintracht Frankfurt. Doch das Sportliche geriet im Breisgau in den Hintergrund. Ein Bodycheck von David Abraham gegenüber Christian Streich sorgte für einen Skandal. Dabei bleibt der Freiburg-Trainer ganz cool.

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Der Sieg des SC Freiburg über Eintracht Frankfurt (1:0) am Sonntagabend in der Bundesliga endete in einer unschönen Szene: In der Nachspielzeit hatte Frankfurts Kapitän David Abraham Freiburgs Trainer Christian Streich an der Seitenlinie umgecheckt und dafür die Rote Karte gesehen.

Die Freiburger Bank war umgehend auf Abraham zugestürmt. Die Streithähne waren kaum zu trennen.

Der bereits ausgewechselte Vincenzo Grifo griff Abraham wutentbrannt ins Gesicht und sah nach Betrachtung der Videobilder ebenfalls Rot. Nach der Partie gab es allerdings wieder versöhnliche Töne.

Frankfurt-Kapitän Abraham checkt Streich um: "Ich wollte ..."

"Ich möchte mich in aller Form bei Christian Streich entschuldigen", zitiert die Eintracht Abraham bei Twitter. "Ich wollte in der letzten Minute der Nachspielzeit den Ball so schnell wie möglich wieder ins Spiel bringen und hätte ausweichen müssen. Ich bin sehr froh, dass wir nach dem Spiel gesprochen haben und alles gut zwischen uns ist."

Streich und Rotsünder Grifo waren nach Abpfiff in die Frankfurter Kabine gegangen. Dort habe man die Sache geklärt und sich die Hand gereicht, twitterten die Vereine noch am Sonntagabend.

Streich nach Abraham-Attacke: "Er hat sich entschuldigt, und die Sache ist erledigt"

Unmittelbar nach dem Spiel hatte Streich am "Sky"-Mikrofon noch gescherzt: "Mit 54 kannst du schon mal von so einem jungen Büffel umgerannt werden. Da kannst du dich nicht mehr halten."

Streich erklärte: "Abraham ist ein extrem emotionaler Spieler. Er ist mit Vollgas auf mich zugekommen, wollte an den Ball und irgendwie noch ein Tor schießen. Ich konnte nicht mehr ausweichen und er hat mich über den Haufen gerannt. Das ist alles. Wir sollten nun alle runterfahren und nicht unüberlegt über diese Aktion schwätzen."

Bei der Attacke seien dem Argentinier allerdings die "Sicherungen durchgebrannt". Er selbst sei sofort wieder aufgestanden, denn er habe "keinen Bock auf das ganze Theater".

Der Vorfall ist für den Trainer nun Geschichte: "Ich bin kein besonders nachtragender Mensch. Er (Abraham, Anm. d. Red.) hat sich entschuldigt, und die Sache ist erledigt." Gegenüber der ARD sagte Streich weiter: "Hier auf dem Platz geht's ab, und dann ist gut. Hinterher ist Frieden und fertig."

Bobic sieht in der Nachspielzeit nur Verlierer

Auch Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic äußerte sich zum Rempler seines Kapitäns: "Abraham darf so etwas nicht machen. Er war emotional und hat sich provoziert gefühlt, aber das darf ihm nicht passieren. Das weiß er auch. Es ist schade, dass ein eigentlich ansehnliches Spiel so endet."

Die Szene in der Nachspielzeit, in der Schiedsrichter Felix Brych fehlerfrei handelte, habe grundsätzlich nur Verlierer gehabt. "Auch die Freiburger hat es getroffen mit Grifo. Das sind alles unnötige Sperren, die kein Mensch braucht. Da wird es für alle Beteiligten Konsequenzen geben."

Welche Konsequenzen das Verhalten von Abraham und Grifo haben wird, entscheidet das DFB-Sportgericht in dieser Woche.

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