• Borussia Dortmund verliert in Leipzig nicht nur das Spiel, sondern erinnert mit seiner Leistung frappierend an die letzte Saison.
  • Trainer Edin Terzic ist jetzt schnell gefordert, die kommenden Gegner haben es in sich.

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Man kann nicht sagen, dass Edin Terzic am Samstag nach der Niederlage in Leipzig etwas schönreden wollte, ganz im Gegenteil. "Es war ein schlechtes Spiel von uns. Da waren ein paar Dinge, die uns nicht gefallen haben, die hatten wir in der Vergangenheit auch häufig", resümierte Dortmunds Trainer. "Deshalb müssen wir daran arbeiten, das schnellstmöglich abzustellen, um da eine Konstanz hineinzubekommen!"

Das Dortmunder 0:3 beim wenig geliebten Brauseklub war nicht nur fürs Gemüt eine herbe Schlappe, sondern ereilte den BVB auch einigermaßen überraschend. Die Wochen davor mit sechs Siegen aus sieben Partien hatten die Hoffnung geschürt, dass die Trendwende eingeleitet ist. Besonders die Defensivleistung war zuletzt überzeugend, das verrückte Spiel gegen Werder schien ein einmaliger Ausrutscher.

Am ersten Widerstand zerschellt

Die Partie in Leipzig, gegen einen heftig angeschlagenen Gegner, förderte aber wieder jene Probleme zutage, mit denen sich die Mannschaft seit einigen Jahren herumschlägt. Der BVB konnte wieder nicht mit einem frühen Rückschlag umgehen, das erste große Hindernis in Form des ersten Gegentreffers nach ein paar Minuten brachte das gesamte Konstrukt so ins Wanken, dass die Mannschaft fast nicht mehr ins Spiel fand.

Dieser Umgang mit Widerständen ist wohlbekannt, er führte nicht erst in der abgelaufenen Saison zu einer Flut an Gegentoren und etlichen Niederlagen. Dortmunder Comeback-Qualitäten gab es allenfalls vereinzelt, in der Regel ergab sich das Team stattdessen früher oder später seinem Schicksal. Wie nun in Leipzig, das überraschend leichtes Spiel hatte und die Partie nahezu problemlos nach Hause spielen konnte.

Die Offensive bleibt das große Problem

Nun erscheint bei drei Gegentoren in 90 Minuten die Defensive als größte Baustelle und tatsächlich passten einige gruppentaktische Abläufe nicht und die Bereitschaft des Einzelnen, ein Tor mit allen Mitteln zu verhindern, war auch nicht immer erkennbar. Das eigentliche Dortmunder Problem bleibt aber die Offensive.

Während die Fortschritte im Spiel gegen den Ball deutlich sichtbar sind, fehlt es gegen tief stehende Gegner oder solche, die den BVB aggressiv und penetrant attackieren, an den entsprechenden Lösungen. Darüber sollten auch Spiele wie zuletzt in der Königsklasse gegen Kopenhagen nicht hinwegtäuschen: Auch da hatte die Borussia gegen einen geordnet und tief verteidigenden Gegner kaum Torchancen, die drei Treffer zum Sieg fielen allesamt nach schnellen Umschaltaktionen.

Die wieder einmal frappierenden Verletzungsprobleme spielen dabei eine Rolle, gegen Leipzig fehlte es in Abwesenheit der verhinderten Donyell Malen, Karim Adeyemi, Jamie Bynoe-Gittens und Thorgan Hazard auf den Außenbahnen an Geschwindigkeit und Dribbelstärke und im Zentrum irrlichtert Anthony Modeste auch in seinem sechsten Pflichtspiel ohne Anbindung zum Spiel und den Mitspielern durch die Gegend.

In Leipzig brachte die Dortmunder Offensive keinen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor. Nach sechs Bundesligaspielen stehen überhaupt erst acht Tore, für eine Mannschaft wie die Borussia mit deren individueller Qualität und Ansprüchen ist das deutlich zu wenig und deshalb ein weiterer klarer Arbeitsauftrag an den Trainer.

Terzic: "Diese Chancen haben wir nicht wahrgenommen"

Der konnte zwar aufgrund der vielen Verletzten noch nie ein- und dieselbe Wunschformation ins Spiel schicken, muss aber auch von den Spielern aus der zweiten Reihe mehr erwarten – und ihnen alternative Lösungen an die Hand geben. "Mit dem Personal sind wir nicht so schnell unterwegs, dass die Bälle häufig in die Tiefe gehen können", sah Terzic in der fehlenden Geschwindigkeit einen Hauptgrund für die fehlende Durchschlagskraft.

Aber auch die anderen Optionen, sich durch das Leipziger Dickicht im Zentrum durchzukombinieren oder mit einem langen Ball auf Modeste über das Pressing zu spielen und dann den zweiten Ball aufzusammeln, funktionierte überhaupt nicht. "Diese Chancen haben wir nicht wahrgenommen", so Terzic.

Der muss jetzt aufpassen, dass die leichte Euphorie nicht schnell wieder verfliegt und den bösen Erinnerungen an die letzte Spielzeit weicht. Unter der Woche geht es in der Champions League zum haushohen Favoriten Manchester City und am Wochenende steht das wichtigste Spiel der noch jungen Saison an: das Derby gegen Schalke 04. Überhaupt stehen danach in Köln und Sevilla zwei weitere Auswärtsspiele an – ehe dann der FC Bayern in Dortmund vorstellig wird.

Verwendete Quelle:

  • Youtube: "Keine gute Leistung gegen einen sehr starken Gegner" | PK mit Terzic & Rose | Leipzig – BVB 3:0

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