• Nico Hülkenberg hat sich lange Hoffnungen auf eine Zukunft in der Formel 1 gemacht, hakt die Königsklasse für sich jetzt aber ab.
  • Er kritisiert die Teams für ihre Fahrerauswahl und schätzt das Fahrerfeld insgesamt schwächer ein.
  • Seine aktive Karriere will er dennoch fortsetzen.

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Nico Hülkenberg hatte zwei Saisons lang zumindest noch einen Fuß in der Tür zur Formel 1. Die ist nun aber wohl endgültig zu.

Denn eine Zukunft in der Motorsport-Königsklasse hat der Deutsche selbst mehr oder weniger abgehakt. Dabei kann er sich einen Seitenhieb gegen manche Verantwortliche nicht verkneifen. Denn komplett nachvollziehen kann er die aktuelle Fahrerauswahl in der Formel 1 nicht.

Kritik an den Teams

Als Fahrer sei man Teil des Prozesses, aber letztendlich träfen die Teams die Entscheidung, sagte er bei "Motorsport.com". "Und manche Teams haben einen fragwürdigen Geschmack oder eine fragwürdige Entscheidungsfindung", kritisierte der gebürtige Emmericher.

Er habe das Gefühl, so Hülkenberg, "die ersten zehn, vielleicht die ersten zwölf Fahrer haben eine wirklich hohe Qualität und sind echte Top-Fahrer. Aber in der unteren Hälfte ist die Qualität nicht mehr so hoch, wie sie sein sollte. Aus meiner Sicht ist das natürlich ein bisschen schade und enttäuschend, aber so ist es halt", sagte Hülkenberg weiter.

Der 34-Jährige hat von 2010 bis 2020 für Williams, Force India, Sauber, Renault und Racing Point insgesamt 179 Rennen in der Formel 1 bestritten. Nach der Saison 2019 bekam er bei Renault kein Cockpit mehr und wollte ein Jahr Pause einlegen, er sprang 2020 aber bei Force India noch einmal für drei Rennen ein, nachdem die Stammfahrer Sergio Perez und Lance Stroll ausgefallen waren.

2021 ist er Ersatzmann für Sebastian Vettel und Stroll beim Nachfolgeteam Aston Martin, musste beziehungsweise durfte bis dato aber nicht mehr ran. Wie es aussieht, wird er sich mit dem Platz an der Seitenlinie aus der Formel 1 verabschieden.

Hülkenberg bereut nicht viel

Und das mit einem stolzen Blick zurück. Auch wenn er immer als der Top-Fahrer galt, der aus diversen Gründen nie ein Top-Cockpit hatte. Und auch, wenn er in seiner Karriere nie einen Podestplatz einfahren konnte.

Er räumt ein, er habe etwas anders machen können, vor allem zu Beginn seiner Karriere. "Aber im Nachhinein ist es nicht meine Art, so lange und so viel darüber nachzudenken", so Hülkenberg. "Um ehrlich zu sein, bereue ich nicht viel. Ich hatte eine wirklich gute Zeit."

Der Zug sei nun abgefahren, "da muss ich auch realistisch sein", sagte der 34-Jährige, trotzdem habe er "noch ein paar gute Runden in meinem rechten Fuß", so Hülkenberg, der nun mit einem Wechsel in die USA zur IndyCar-Serie in Verbindung gebracht wird.

"Mein Herz schlägt immer noch für Einsitzer und das mit der Formel 1 wird offensichtlich nicht klappen. Also schaut man sich die nächstbeste Alternative an, und IndyCar ist auf jeden Fall interessant", sagte er.

Hülkenberg scherzt: Muss öffter ins Fitnessstudio

In dieser Woche bestritt Hülkenberg bereits einen Test für McLaren. "Ich kann definitiv bestätigen, dass diese 'Lenkungsmonster' sehr schwer zu fahren sind. Ich muss wohl mehr ins Fitnessstudio gehen", scherzte Hülkenberg nach 108 Runden mit Blick auf die fehlende Servolenkung.

Nun folgen die Gespräche mit den Verantwortlichen, ob er 2022 tatsächlich in die US-Rennserie einsteigt.

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Verwendete Quellen:

  • motorsport.com: Hulkenberg says F1 "train has probably left", ready for IndyCar
  • auto-motor-und-sport.de: Hülkenberg überzeugt im IndyCar
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