Mit Max Hopp, Gabriel Clemens und Nico Kurz sind gleich drei Deutsche bei der Darts-Weltmeisterschaft vertreten. Und das Beste ist: Allen Dreien ist aufgrund ihrer guten Form eine erfolgreiche WM zuzutrauen.

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Wenn eher unsportlich aussehende Athleten bejubelt werden wie Gladiatoren, wenn Zuschauer in lustigen Verkleidungen auf Tischen tanzen und dabei das Bier in Strömen fließt, dann hat die Darts-Weltmeisterschaft begonnen.

Die PDC World Darts Championship, so der offizielle Name, ist Jahr für Jahr eines der größten Sportereignisse des Winters. Diesen Freitag beginnt das Turnier und lockt bis zum Finale am 1. Januar täglich 3.000 Zuschauer in das "Ally Pally" von London.

Auch in Deutschland zählt Darts zu den beliebtesten Sportarten. Das Finale der vergangenen WM wurde bei dem TV-Sender Sport1 von bis zu 1,79 Millionen Zuschauern verfolgt.

Einer der Gründe für den Darts-Boom ist, dass mittlerweile auch deutsche Athleten in der Weltspitze mitmischen. Zwar haben wir keinen Michael van Gerwen (Niederlande), der als Titelverteidiger und Weltranglistenerster zur WM reist. Wir sind auch längst nicht so stark vertreten wie die Engländer, die alleine fünf Spieler in den Top-10 haben und mit dem Weltranglistenzweiten Rob Cross einen Mitfavoriten stellen.

Aber Deutschland geht mit gleich drei Pfeilwerfern in London an den Start: Nico Kurz und Gabriel Clemens legen direkt in der erste Runde los. Der deutsche Top-Star Max Hopp ist als 24. der Weltrangliste automatisch für die zweite Runde qualifiziert.

Darts-WM 2020: Hopp will in die Top-16 und Weltmeister werden

Hopp ist das Aushängeschild des deutschen Darts, seitdem er 2013 erstmals an einer Weltmeisterschaft teilnahm. Vergangenes Jahr erreichte er zum ersten Mal in seiner Karriere die 3. Runde und scheiterte lediglich an dem späteren WM-Sieger van Gerwen.

Der aus Wiesbaden stammende Profi scheut keine Kampfansagen. "Ich werde Darts-Weltmeister", sagte er der "Bild"-Zeitung. Er ließ allerdings offen, wann es mit dem WM-Titel klappen soll.

Zunächst einmal geht es für ihn darum, mit guten Ergebnissen in der Weltrangliste weiter nach oben zu rutschen. "Mein Ziel ist es, nach der Weltmeisterschaft zu den Top-20 zu zählen. Langfristig strebe ich die Top-16 an", sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Mit seinen 23 Jahren hat Hopp bereits einiges erreicht, wurde im Jahre 2015 U23-Weltmeister, stand 2018 bei der PDC European Darts Championship im Halbfinale und blickt nun seiner siebten WM-Teilnahme entgegen. Noch nie zuvor war ein Deutscher in der Weltrangliste so hoch platziert wie er.

Hopps Potential ist unbestritten groß. Hätte er dieses völlig ausgeschöpft, wäre er im Ranking möglicherweise sogar noch weiter oben. Dieser Meinung ist jedenfalls Michael van Gerwen: "Mit dem Talent, das er hat, hätte er schon weiter sein sollen."

Gleichwohl ist Hopp für einen Darts-Profi noch verhältnismäßig jung. Alle Spieler aus den Top Ten sind (meist deutlich) älter als er. Gut möglich also, dass der ganz große Durchbruch noch erfolgt. Möglicherweise bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft?

Deutsches Duell gegen Gabriel Clemens in Runde 2?

Bereits Hopps erstes Spiel könnte ein Kracher werden. In der zweite Runde könnte es ein deutsches Duell gegen Gabriel Clemens geben - wenn dieser die erste Runde übersteht.

Clemens steht auf Position 42 der Weltrangliste und ist somit der zweitbeste deutsche Darts-Profi. Der 36-Jährige tritt zum Auftakt auf den Niederländer Benito van de Pas, der zwar auf Platz 59 der Weltrangliste steht, aber schon vier Mal das Achtelfinale der Weltmeisterschaft erreichte. Clemens nahm vergangenes Jahr erstmals an einer WM teil und scheiterte in der zweiten Runde.

Sollte es wirklich zum deutschen Duell kommen, wäre laut Darts-Experte Elmar Paulke der Druck ungleich verteilt: "Gabriel kann völlig entspannt da reingehen, Max wird mehr zeigen wollen, dass er die Nummer eins ist."

Nico Kurz: Der Favoritenschreck?

Völlig entspannt kann auch Nico Kurz der Weltmeisterschaft entgegenblicken. Für den 22-Jährigen ist es ein großer Erfolg, überhaupt beim größten Darts-Event des Jahres dabei zu sein.

Als Nummer 183 der Weltrangliste zählt er zu den großen Underdogs und ist auch im Erstrundenduell mit dem Engländer James Wilson (Platz 36 der Weltrangliste) der Außenseiter .

Tatsache ist aber auch: Kurz ist ein Favoritenschreck. Im Sommer bezwang er beim German Darts Masters sogar den zweimaligen Weltmeister Gary Anderson. Gut möglich also, dass er auch bei der Weltmeisterschaft das eine oder andere Mal überrascht.

Verwendete Quellen:

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