ZDF-Moderator Jan Böhmermann polarisiert regelmäßig. Mit einem Tweet scheint er jetzt übers Ziel hinausgeschossen zu sein. Sein Arbeitgeber gibt eine Stellungnahme ab.
Das ZDF hat sich von einem Tweet des Satirikers
Böhmermanns Nazi-Vergleich sorgte für Aufschrei in der CDU
Böhmermann hatte sich zu Aussagen des CDU-Bundesvorsitzenden
Merz hatte zuvor bei der Klausur der CSU-Landesgruppe die Union als "Alternative für Deutschland mit Substanz" bezeichnet. Seine Äußerungen im ZDF-Sommerinterview zum Umgang mit der AfD in den Kommunen waren vielfach als Aufweichung der klaren Abgrenzung der CDU zur AfD interpretiert worden. Merz wies dies jedoch zurück und bekräftigte, dass die Union nicht mit der AfD kooperieren werde.
Der rheinland-pfälzische CDU-Fraktionschef Gordon Schnieder hatte den ZDF-Intendanten Norbert Himmler aufgefordert, sich eindeutig von den Äußerungen Böhmermanns zu distanzieren. Böhmermann habe mit seinem Tweet auf das Übelste eine der großen Volksparteien in Deutschland diffamiert und deren Mitglieder beleidigt, schrieb Schnieder in einem Brief an Himmler. "Es bedarf daher dringend und umgehend einer offiziellen Stellungnahme von Ihnen, die deutlich macht, dass solche Äußerungen nicht mit dem Codex des ZDF vereinbar sind."
CDU-Mann fordert Entzug des Sendeplatzes
Böhmermann habe mit seiner Äußerung nicht nur die CDU beleidigt, sondern auch die Schrecknisse des Nationalsozialismus verharmlost, schrieb Schnieder weiter. Er bat Himmler um eine zeitnahe Rückmeldung, "ob Sie aufgrund der wiederholten Entgleisungen von Jan Böhmermann beabsichtigen, ihm den Sendeplatz zu entziehen". Ähnlich deutliche Kritik an dem Böhmermann-Tweet hatte auch schon CDU-Bundesvize Karin Prien geübt. Das ZDF teilte mit, das Schreiben "von Herrn Schnieder ist eingegangen und wird selbstverständlich beantwortet". (dpa/the)
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