Mit Blick auf den Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg hat US-Außenminister Antony Blinken die teilnehmenden afrikanischen Staaten aufgerufen, vom russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Lösung für die durch ausbleibende Getreideexporte ausgelöste Lebensmittelkrise zu fordern. "Sie wissen genau, wer die Schuld an der gegenwärtigen Situation trägt", sagte Blinken am Donnerstag während eines Besuchs in Neuseeland. Er erwarte, "dass Russland dies von unseren afrikanischen Partnern deutlich zu hören bekommt".

Mehr News zur US-Politik

Viele Staats- und Regierungschefs aus Afrika haben Putins Einmarsch in die Ukraine nicht verurteilt oder unterstützen Russland sogar stillschweigend. Putins Angriffskrieg in der Ukraine führt allerdings zu gestiegenen Lebensmittelpreisen sowie Mangel an Getreide und Düngemittel. Die Krise hat sich noch verschärft, nachdem Russland vor anderthalb Wochen das Abkommen zum sicheren Export von Getreide aus ukrainischen Häfen für beendet erklärte.

Das Abkommen hatte den Export von Milliarden Tonnen Weizen und anderem Getreide auf sicheren Korridoren durch das Schwarze Meer ermöglicht. Das entspreche "dem Export von 18 Milliarden Broten durch diesen Korridor, den Russland nun geschlossen hat", sagte Blinken. Russland hatte in den vergangenen Tagen versucht, die Staaten Afrikas zu beruhigen und erklärt, es würde kostenlos Getreide in afrikanische Länder exportieren, die es benötigen.

Bei dem Gipfel mit 49 Teilnehmerstaaten, der am Donnerstag und Freitag in St. Petersburg stattfindet, soll es nach russischen Angaben um wirtschaftliche Zusammenarbeit, Energie, Sicherheit, Bildung und Gesundheit sowie Ernährung gehen. Zudem will Putin am Freitag die Lage in der Ukraine erörtern. Erwartet werden 17 Staatschefs, darunter der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa.  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.