Sollen die öffentlich-rechtlichen TV-Sender auch Unterhaltung anbieten? Wenn es nach den Jungen Liberalen geht, lautet die Antwort: Nein. Shows mit Florian Silbereisen etwa sollten nach Ansicht des FDP-Nachwuchses gestrichen werden, damit die Rundfunkbeiträge sinken könnten.

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Die Nachwuchsorganisation der FDP, die Jungen Liberalen, fordern ein Ende der großen Unterhaltungsshows in den öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen. Ein riesiger Teil der Rundfunkgebühren fließe in Produktionen, "die zur Meinungsbildung und politischen Information null beitragen", sagte die Vorsitzende der JuLis, Franziska Brandmann, der "Rheinischen Post". "Es muss Schluss sein mit Unterhaltungsformaten, die jedes Jahr mehrere Millionen kosten und von Studierenden und Auszubildenden mitfinanziert werden", forderte sie.

"Wer Florian Silbereisen sehen will, der kann dafür zahlen, genauso wie andere für ihr Netflix-Abo", sagte Brandmann. Dann könnten die Rundfunkgebühren "endlich sinken". Für eine entsprechende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wollten die Jungen Liberalen beim FDP-Parteitag am kommenden Wochenende einen konkreten Antrag vorlegen.

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Über den Rundfunkbeitrag werden in Deutschland im Wesentlichen die öffentlich-rechtlichen Sender von ARD, ZDF und Deutschlandradio finanziert. Jährlich kommen so mehr als acht Milliarden Euro zusammen. Pro Haushalt fallen derzeit monatlich 18,36 Euro an.

Lindner für Verschlankung von öffentlich-rechtlichen Sendern

FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte sich im vergangenen Jahr bereits ähnlich geäußert und eine kritische Durchsicht des Programmangebotes der öffentlich-rechtlichen Sender angemahnt. Außerdem forderte er Anreize, damit sich die Sender verschlanken und auf ihren Kernauftrag konzentrieren. Als mögliches Mittel dafür nannte er eine Deckelung der Rundfunkgebühren.

Als Beispiel für Einsparmöglichkeiten nannte Lindner damals etwa das Begräbnis der Queen in London. Dass dabei Pressevertreter von "ARD, ZDF und Phoenix live und parallel" und mit "jeweils eigenem Personal in London" waren, belege laut Lindner "anschaulich, dass es erhebliches Einsparpotenzial gibt".

Durch eine verstärkte Kooperation der Sender in ihrer Berichterstattung würden sich laut Lindner hohe Summen sparen lassen,"ohne dass sich dies am Programm negativ bemerkbar macht". (afp/dpa/thp)

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