Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben erneut zwei Marschflugkörper abgefeuert. Südkorea habe "zwischen 11.43 und 11.53 Uhr (Ortszeit) zwei ballistische Kurzstreckenraketen" entdeckt, die von Nordkorea "aus dem Sunan-Gebiet" in Richtung Ostmeer, das auch als Japanisches Meer bekannt ist, abgefeuert worden seien, teilte Südkoreas Generalstab am Mittwoch mit. Die Raketenstarts erfolgten während eines Besuchs von Nordkoreas Machthaber Kim Kong Un in Russland.

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Die südkoreanischen Streitkräfte hätten die Überwachung und Wachsamkeit in Vorbereitung auf weitere Starts verstärkt, erklärte er weiter. Das Militär halte sich "in enger Zusammenarbeit mit den USA in voller Bereitschaft".

Auch die japanische Küstenwache registrierte den Start von zwei ballistische Raketen. Japans Regierungssprecher Hirokazu Matsuno sagte vor Journalisten, die Raketen seien "offenbar außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans abgestürzt". Die Details würden analysiert.

Nordkorea hat in diesem Jahr bereits eine Rekordzahl an Waffentests vorgenommen. Ende August wurden zwei ballistische Kurzstreckenraketen als Teil einer "taktischen Atomübung" abgefeuert. Ende August scheiterte Pjöngjang zum zweiten Mal mit dem Versuch, einen Spionagesatelliten in die Umlaufbahn zu bringen. Als Reaktion auf die militärischen Aktivitäten Nordkoreas verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hält sich derzeit zu Gesprächen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Russland auf. Bei dem Treffen wollen sich die beiden Staatschefs Berichten zufolge über "Handelsbeziehungen" und "internationale Angelegenheiten" austauschen. Washington zufolge könnten die in Wostotschny geplanten Gespräche zwischen Kim und Putin zu Waffenlieferungen aus Nordkorea für Russlands Offensive in der Ukraine führen.

Nordkorea feuert Marschflugkörper ab
Ein Fernsehbildschirm zeigt ein Bild des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un (M) während einer Nachrichtensendung im Seouler Bahnhof in Seoul. Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs am Samstag mehrere Marschflugkörper in Richtung Gelbes Meer abgefeuert. © dpa / Ahn Young-joon/AP/dpa


kas/lt  © AFP

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