• Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, hat die Einladung des ukrainischen Präsidenten ausgeschlagen, nach Kiew zu reisen.
  • Zuvor hatte McCarthy die Ukraine-Hilfe der USA kritisiert und Zweifel geäußert.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts von zunehmend kritischen Äußerungen aus den Reihen der US-Republikaner zur Unterstützung Kiews den Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, nach Kiew eingeladen.

"Herr McCarthy sollte kommen und selbst sehen, was hier passiert, was der Krieg für uns bedeutet", sagte Selenskyj dem US-Fernsehsender CNN laut am Mittwoch veröffentlichten Interview-Auszügen. Ein Besuch in der Ukraine würde McCarthy "helfen, seine Position zu finden".

McCarthy wies die Darstellung von Selenskyj umgehend zurück: Er müsse nicht die Ukraine besuchen, um die Situation vor Ort zu verstehen, sagte er CNN. Zudem argumentierte er, dass US-Präsident Joe Biden nicht schnell genug gehandelt habe, um dem Land zu helfen.

McCarthy: "Keine Blankoschecks, ok?"

Zuletzt hatte es zunehmend kritische Stimmen von Republikanern angesichts der massiven finanziellen und militärischen US-Unterstützung für Kiew gegeben. McCarthy selbst lehnt eine Unterstützung nicht grundlegend ab, befürwortet jedoch keinen "Blankoscheck" - wie er im vergangenen Oktober und damit vor seiner Wahl zum Vorsitzenden des Repräsentantenhauses erklärt hatte.

Diese Position wiederholte er nun in dem CNN-Interview: "Lassen Sie uns ganz klar sagen, was ich gesagt habe: keine Blankoschecks, ok? So gesehen muss ich nicht in die Ukraine reisen, um zu verstehen, ob es einen Blankoscheck gibt oder nicht." Er werde sich weiterhin informieren, aber er müsse nicht in das Land reisen, um das zu sehen. "Und ich habe immer gesagt, dass ich keinen Blankoscheck für irgendetwas ausstellen werde", so McCarthy.

USA unterstützen die Ukraine

McCarthy war im Januar - im 15. Wahlgang - zum Vorsitzenden des Repräsentantenhauses gewählt worden und ist damit der einflussreichste Republikaner im US-Kongress. Als solcher könnte er das massive Hilfsprogramm von Biden für die Ukraine erheblich behindern.

Der US-Präsident hatte Kiew im Februar besucht, um seine Unterstützung für das Land zu bekunden. Zuletzt hatte die USA der Ukraine neue Militärhilfe im Wert von 400 Millionen US-Dollar (rund 377 Millionen Euro) bereitgestellt. (ari/afp)

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