Bei seiner Russland-Reise hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un am Freitag eine Flugzeugfabrik im Fernen Osten des Landes besucht.

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In Komsomolsk am Amur besichtigte er die Produktion von russischen Kampfflugzeugen vom Typ Suchoi Su-35 und Su-57, wie es in einer Erklärung der russischen Regierung aus Moskau hieß. Zudem wohnte er demnach einem Demonstrationsflug eines Kampfjets vom Typ Su-35 bei.

Russland sehe "das Potenzial für eine Zusammenarbeit sowohl im Bereich des Flugzeugbaus als auch in anderen Branchen" mit Nordkorea, sagte der russische Vize-Ministerpräsident Denis Manturow, nachdem er Kim durch die Anlage begleitet hatte.

Dies sei "besonders wichtig für die Bewältigung der Aufgaben, vor denen unsere Länder stehen, um technologische Souveränität zu erlangen", sagte Manturow, der auch Industrie- und Handelsminister ist. Laut der Agentur Interfax stellt das Luftfahrtunternehmen in Komsomolsk "militärische und zivile Ausrüstung" her.

Der Regionalgouverneur von Chabarowsk, Michail Degtjarew, der Kim bei seinem Besuch in der Flugzeugfabrik ebenfalls begleitete, erklärte anschließend im Onlinedienst Telegram: "Heute widerstehen wir gemeinsam dem Druck des kollektiven Westens." Beide Staaten würden durch "gemeinsame Anstrengungen weiterhin die Ideale der Freiheit und einer multipolaren Welt verteidigen".

Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti hatte zuvor Bilder von der Ankunft Kims in der wichtigen Industriestadt veröffentlicht, wo zur Begrüßung ein roter Teppich für ihn ausgerollt wurde. Laut Interfax wurde der nordkoreanische Präsident mit Blumen, Musik und einer Tanzgruppe feierlich empfangen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch Kims Besuch in der Fabrik in Komsomolsk am Amur angekündigt. Putin und Kim hatten sich am Mittwoch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Osten Russlands zu Gesprächen getroffen. Wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow danach mitteilte, überreichten Putin und Kim einander jeweils ein Gewehr als Gastgeschenk.

Nach Einschätzungen aus Washington könnten die in Wostotschny geführten Gespräche zu Waffenlieferungen Nordkoreas an Russland führen. Russland habe es auf Nordkoreas Artilleriegeschosse abgesehen, sagte An Chan-il, Direktor des Internationalen Instituts für Nordkorea-Studien. Bisher gab es aber noch keinerlei offizielle Erklärung zu einer möglichen Waffenlieferung oder einer militärischen Kooperation.

Kreml-Sprecher Peskow hatte erklärt, der Besuch Kims in Russland werde noch "einige Tage" andauern. Nach dem Besuch in Komsomolsk war Putin zufolge Kims Weiterfahrt nach Wladiwostok geplant, wo die russische Pazifikflotte ihm eine militärische "Demonstration" geben sollte. In der Großstadt sei auch ein Besuch Kims in der örtlichen Universität und in Einrichtungen der russischen Akademie der Wissenschaften geplant, sagte Putin.   © AFP

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