Israel hat die Pariser Gespräche über eine mögliche erneute Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln als "konstruktiv" beschrieben. Für die kommende Woche wird mit einer Fortsetzung der Gespräche gerechnet.

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Nach den Pariser Verhandlungen mit den USA, Katar und Ägypten über eine Feuerpause im Gaza-Krieg besteht nach Israels Angaben weiterhin Gesprächsbedarf. Das Treffen von Vertretern der vier Staaten am Sonntag in Paris sei "konstruktiv" verlaufen, teilte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu am Abend mit. Es gebe aber weiterhin "bedeutende Differenzen". Die Teilnehmer würden ihre Gespräche daher in der kommenden Woche fortsetzen.

Die Gespräche hatten am Samstag und Sonntag in verschiedenen Formaten stattgefunden. Beteiligt waren unter anderem der Chef des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdultahman al-Thani und ein ranghoher ägyptischer Vertreter. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen arbeiteten sie an einer Vereinbarung, die eine Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas und die Freilassung der von ihr festgehaltenen Geiseln im Gazastreifen umfasst.

Laut Netanjahu sitzt auch der israelische Geheimdienst am Verhandlungstisch

Laut der Mitteilung von Netanjahus Büro nahmen auch die Chefs der israelischen Geheimdienste Mossad und Schin Bet an den Gesprächen in Paris teil. Die israelische Regierung steht unter massivem Druck der eigenen Bevölkerung, die Geiseln endlich heim zu bringen.

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Zuvor hatte die "New York Times" berichtet, dass sich Unterhändler unter Führung der USA einer Vereinbarung näherten, welche die Freilassung von mehr als hundert Hamas-Geiseln vorsehe. Im Gegenzug soll Israel demnach seinen Militäreinsatz im Gazastreifen für rund zwei Monate aussetzen.

Ende November waren im Zuge einer von Katar, Ägypten und den USA vermittelten einwöchigen humanitären Feuerpause 105 Hamas-Geiseln im Gegenzug für 240 in Israel inhaftierte Palästinenser freigekommen. Nach Angaben der israelischen Behörden sind 132 Geiseln noch immer in der Gewalt der Hamas, 28 von ihnen sollen tot sein.

Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Palästinenserorganisation Hamas hatte bei ihrem brutalen Großangriff auf Israel am 7. Oktober nach israelischen Angaben etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas.(afp/jst)

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