Kanzlerin und Gesundheitsminister sind vor dem Bund-Länder-Gipfel am vergangenen Donnerstag von deutlich zu vielen akut Infizierten in Deutschland ausgegangen. Grund ist wohl ein Rechenfehler.

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Fakten und richtige Zahlen sind wichtige Grundlagen, um erstens die richtigen Entscheidungen in der Coronakrise zu treffen und zweitens das Vertrauen der Bürger in diese Entscheidungen zu stärken.

Insofern haben Angela Merkel und Jens Spahn ein Eigentor geschossen: Laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hat die Bundesregierung in Person der Kanzlerin und des Bundesgesundheitsministers beim Bund-Länder-Gipfel am vergangenen Donnerstag falsche Infektionszahlen genannt.

Sprecherin räumt falsche Corona-Zahlen ein

Wie eine Sprecherin des Ministeriums laut "Spiegel" einräumte, sei die kommunizierte Zahl von 40.000 akut Infizierten falsch gewesen. Spahn hatte die Zahl auch in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" genannt. Merkel hatte auf einer Pressekonferenz im Anschluss an den Gipfel von 40.000 Infizierten gesprochen. Aus dem Kanzleramt gab es bislang noch keine Stellungnahme.

Laut den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) gab es am Donnerstag wesentlich weniger, nämlich 29.000 infektiöse Menschen in Deutschland.

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Grund für die zu hohen Zahlen scheint ein Rechenfehler zu sein. Spahn hatte vergangenen Mittwoch von 157.000 Infizierten gesprochen, von denen man die 120.000 Genesenen abziehen müsse, somit blieben 37.000 akut Infizierte übrig.

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Um rund ein Drittel verrechnet: 29.000 statt 40.000 Infizierte

Die Zahl der rund 6.000 Toten von dieser Differenz abzuziehen, hatte der Gesundheitsminister wohl vergessen. Demnach waren es am Mittwoch laut RKI rund 31.000 Infizierte, für den Tag des Bund-Länder-Gipfels aufgrund steigender Totenzahlen und mehr Geheilten als Neuinfizierten waren es dann noch rund 29.000.

In den letzten beiden Tagen lag die Zahl der Neuinfektionen unter der wichtigen Marke von 1.000, aktuell gibt es etwa 25.000 Infizierte in Deutschland. Allerdings haben mehrere Gesundheitsämter aufgrund des langen Wochenendes mit dem 1. Mai-Feiertag noch keine neuen Daten geliefert, so das RKI.

Verwendete Quelle:

  • Agenturmaterial von Reuters
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