Die Menschen im Süden und Osten Deutschlands haben einen heißen Samstag erlebt. Vielerorts wurde die 34-Grad-Marke geknackt. Am heißesten war es mit 38,8 Grad im bayerischen Möhrendorf. Auf die hochsommerlichen Temperaturen sollen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) schwere Gewitter folgen.

Mehr Panorama-News

Die für Deutschland bislang höchsten Temperaturen des Jahres hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag mit 38,8 Grad Celsius in Bayern registriert. Der Wert sei in Möhrendorf-Kleinseebach im Landkreis Erlangen-Höchstadt gegen 15.20 Uhr gemessen worden, sagte ein DWD-Meteorologe anhand vorläufiger Daten am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Im ebenfalls im Norden Bayerns gelegenen Kitzingen waren es demnach 37,8 Grad, in Dresden-Strehlen in Sachsen 37,3 Grad.

Weitere sehr hohe Werte waren auch in Baden-Württemberg zu vermelden. Notzingen (Landkreis Esslingen) verzeichnete 37,3 Grad, Stuttgart-Echterdingen 37,0 Grad. Selbst in Rostock-Warnemünde direkt am Ostseestrand seien es noch 33,1 Grad gewesen, sagte der DWD-Experte. Temperaturen von über 30 Grad wurden demnach im gesamten Osten der Republik sowie in Bayern und Baden-Württemberg gemessen. Nicht ganz so heiß war es hingegen im Nordwesten Deutschlands. Am Abend kam es in Teilen der Republik zu stärkeren Gewittern.

Nach der Hitze: Schwere Gewitter in der Nacht in Bayern

Meteorologe Lars Kirchhübel vom DWD sprach von einer möglichen "explosiven" Wettermischung. Von Westen ziehen demnach Schauer und Gewitter nach Deutschland, vor allem im Südwesten bis in die östliche Mitte Deutschlands seien Gewitter auch mit heftigem Starkregen, Sturmböen und Hagel möglich. Richtung Abend erreichen die Gewitter dann Teile Ostdeutschlands.

Im Süden könnte sich laut DWD ein Gewittercluster bilden, "welches nachfolgend mit schweren Sturmböen oder orkanartigen Böen sowie heftigem Starkregen über Baden-Württemberg und Bayern hinwegrollen soll".

Am Samstagabend seien vor allem Franken und Schwaben betroffen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. In der Nacht sollen sich die Gewitter auf das ganze Bundesland bis auf den Südosten ausbreiten. Starkregen und Sturmböen mit bis zu 95 Stundenkilometern sind den Angaben des DWD zufolge möglich.

Das größte Risiko für Unwetter habe Franken. Hier könne es "orkanartige Böen" mit bis zu 110 Stundenkilometern und Hagel geben. Am Sonntagnachmittag bis -abend seien vor allem in Niederbayern und am Alpenrand einzelne Gewitter möglich. In den kommenden Tagen beruhige sich das Wetter dann vielerorts wieder, teilte Kirchhübel mit.

Thüringen: Erst Hitze, dann Regen und teils Unwetter

Laut DWD können in der Nacht zu Sonntag ebenso in Thüringen durchziehende Schauer teils kräftige Gewitter, Sturmböen und Starkregen mit sich bringen. Konkret warnte der Wetterdienst bereits am Samstagmorgen für die Landkreise Saalfeld-Rudolstadt, Sonneberg und den Saale-Orla-Kreis vor lokalen Gewittern mit schweren Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern in der Stunde. Auch Starkregen mit Niederschlagsmengen von 30 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit und Hagel seien möglich.

Die Regenwolken sollen am Sonntagmorgen abziehen. Im Lauf des Tages seien dann wieder bis zu 30 Grad möglich.

Sachsen-Anhalt muss mit kräftigen Gewitter mit lokalem Starkregen rechnen

In Sachsen-Anhalt kommen ab dem Samstagnachmittag von Westen her vermehrt Wolken und erste Schauer oder Gewitter. Vor allem in Altmark und Börde kann es Sturmböen und kleinkörnigen Hagel geben. Auf dem Brocken wird es laut DWD stürmen.

In der Nacht zum Sonntag bleibt es stark bewölkt bei Temperaturen zwischen 20 und 16 Grad. Im Laufe der Nacht ziehen von Westen nach Osten Regenschauer und mitunter kräftige Gewitter mit lokalem Starkregen. Am Sonntag ist es zunächst noch regnerisch, dann wird es allmählich freundlicher. Die Höchstwerte liegen zwischen 27 bis 30 Grad, im Harz bis 26 Grad.

In der Nacht zum Montag fallen die Temperaturen auf 16 bis 12 Grad. Der Montag bleibt laut DWD trocken bei Höchsttemperaturen zwischen 25 und 27 Grad und mitunter böigem Wind.

Wetterdienst rechnet mit weiteren Gewittern in NRW

Auch in Nordrhein-Westfalen müssen sich die Menschen am Samstag gegen Regenschauer und Gewitter wappnen. Bereits am Vormittag sei es zu schauerartigem, teils gewittrigem Regen sowie lokal zu Starkregen gekommen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.

Am Nachmittag und Abend gebe es örtlich weitere Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. Dabei sei die Südosthälfte des Landes besonders stark betroffen, sagte ein DWD-Meteorologe am Samstagvormittag. Sollte es mehrfach gewittern, was nicht auszuschließen sei, könne es lokal zu Überschwemmungen kommen. Auch umgestürzte Bäume sind demnach als eine Folge von Sturmböen nicht ausgeschlossen. In der Nacht zum Sonntag beruhige sich die Lage allmählich wieder, teilte der DWD am Samstagmittag mit.

Wetter in NRW: So wird es am Sonntag und Montag

Am Sonntag ist es demnach heiter bis wolkig; meist bleibt es trocken. Die Temperaturen liegen bei Höchstwerten von 23 bis 26 Grad und in den Hochlagen bei 21 Grad. Darüber hinaus sei es weniger schwül. Dazu gehe ein überwiegend mäßiger, zeitweise stark böiger Wind.

Am Montag bleibt es laut DWD ähnlich - es ist wechselnd bewölkt; Regen gibt es meist keinen. Derweil zeige das Thermometer weiter maximal 23 bis 26 Grad sowie in Hochlagen 19 bis 22 Grad an. Dazu gehe ein schwacher bis mäßiger Wind, der sich in den Hochlagen des Lands zeitweise stark böig auffrischen könne.

Hitzewelle in Süd- und Südosteuropa dauert an

Unterdessen soll in ganz Süd- und Südosteuropa eine Hitzewelle mit kleinen Schwankungen die kommenden Tage andauern. In Griechenland zeigten die Thermometer am Freitag in einigen Regionen mehr als 40 Grad an. Ein Rückgang der Temperaturen auf für die Jahreszeit übliche Werte um die 35 Grad ist nach Angaben der Meteorologen in Athen zunächst "nicht in Sicht". Das gilt auch für Italien. In der Hauptstadt Rom etwa werden Anfang der Woche Temperaturen von über 40 Grad erwartet. (dpa/afp/ari)

Lesen Sie auch: Viele wissen es nicht: Zu viel Sonne schadet nicht nur der Haut

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.