• Prinz Philip ist im Alter von 99 Jahren gestorben.
  • Wie geht es nach Tod des Gatten von Queen Elizabeth II. weiter?
  • Das regelt die sogenannte "Operation Forth Bridge".

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Auf den Tod von Prinz Philip folgt die "Operation Forth Bridge". Dieser Code-Begriff - nach der gleichnamigen Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth nahe der schottischen Hauptstadt Edinburgh - bezeichnet den Ablauf bis zur Beerdigung des Ehemanns von Queen Elizabeth II. Lange vorbereitet, tritt der Plan nun in Kraft.

Das bewirkt "Operation Forth Bridge"

Bis zur Beerdigung des Herzogs von Edinburgh gilt demnach eine landesweite Trauerzeit. Die Queen und andere Royals werden keine Termine wahrnehmen - das bedeutet auch, dass die Königin als Staatsoberhaupt in dieser Zeit keine Gesetze mit ihrer Unterschrift in Kraft setzen kann.

Im Parlament in London wird der königliche Zeremonienstab in schwarzes Tuch geschlagen, die Abgeordneten tragen schwarze Bänder am linken Arm und männliche Parlamentarier eine schwarze Krawatte. Auch die Königsfamilie wird in der gesamten Zeit nur in Trauerkleidung erscheinen und Armbinden tragen. Flaggen wehen auf halbmast.

Als Prinzgemahl steht dem Herzog von Edinburgh ein Staatsbegräbnis zu. Allerdings soll der Prinz gesagt haben, er wünsche kein Aufheben. Erwartet wird daher eine eher privatere Zeremonie, militärisch angehaucht, in der St George's Chapel im Schloss Windsor, wo Philip seit Beginn der Pandemie mit der Queen residierte. Beerdigt wird er dann wohl in Frogmore Gardens, wo sich auch das Grab von Queen Victoria befindet.

Wohl auch wegen der Corona-Pandemie und der geltenden Regeln im Vereinigten Königreich fällt das Begräbnis vermutlich ohnehin kleiner aus als in normalen Zeiten. Fraglich ist auch, ob ausländische Ehrengäste zur Zeremonie kommen können.

Für die Einreise nach Großbritannien gelten derzeit strenge Regeln: Ankommende müssen sich für zehn Tage in Selbstisolation begeben. Wer aus einem als Hochrisikogebiet ausgewiesenen Land kommt, etwa aus Südafrika oder Südamerika, muss sogar in Hotel-Quarantäne. Die Regel gilt auch für Journalisten, die über die Trauerfeierlichkeiten berichten wollen.

Kondolenzbekundungen aus aller Welt

Zahlreiche andere Royals haben dem britischen Königshaus bereits ihr Beileid ausgesprochen. Das norwegische Königshaus teilte mit, man sei in Gedanken bei der Königin und ihrer Familie. Das schwedische Königshaus trauert "um einen guten Freund der Familie", den man sehr geschätzt habe. Und das niederländische Königshaus gedenkt "mit großem Respekt".

Neben anderen Königsfamilien kondolierten auch zahlreiche Staatschefs und -oberhäupter. Großbritanniens Premier Boris Johnson würdigte Philip als wichtigen Lenker des britischen Königshauses und der Monarchie. Vor allem hob Johnson die Rolle des Herzogs von Edinburgh als Wegbegleiter der 94 Jahre alten Queen hervor. Er sei nicht nur als Gemahl an ihrer Seite, sondern auch als Ehemann mehr als 70 Jahre lang ihre "Stärke und Stütze" gewesen, so Johnson.

Russlands Präsident Wladimir Putin würdigte den Verstorbenen in einem Kondolenztelegramm als historische Persönlichkeit: "Mit dem Namen seiner königlichen Hoheit sind viele wichtige Ereignisse in der neueren Geschichte Ihres Landes verbunden", schrieb Putin nach Kremlangaben am Freitag. "Er genoss zu Recht die Wertschätzung der Briten und internationales Ansehen."

Bundeskanzlerin Angela Merkel kondolierte der Queen und ihrer Familie: "Der Tod von Prinz Philip erfüllt mich mit großer Trauer", erklärte Merkel laut einem Tweet der stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag. "Seine Freundschaft zu Deutschland, seine Geradlinigkeit und sein Pflichtbewusstsein bleiben unvergessen."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte Prinz Philip als Versöhner von Großbritannien und Deutschland: "Wir Deutsche trauern um eine gewinnende Persönlichkeit, die einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung unserer Nationen nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges geleistet hat", teilte das deutsche Staatsoberhaupt am Freitag mit.

"Als Angehöriger der Royal Navy kämpfte Prinz Philip für die Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Terror. Sein Einsatz für Demokratie und Freiheit wird uns in Erinnerung bleiben." Er selbst, so Steinmeier, habe Philips "scharfsinnigen Humor" bei Begegnungen in London und Berlin "persönlich mit großem Vergnügen" erleben dürfen. (dpa/mgb)

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