• Mikaela Shiffrin ist in der ewigen Bestenliste im alpinen Skisport mit Ingemar Stenmark gleichgezogen.
  • Die US-Amerikanerin holte beim Riesenslalom im schwedischen Are ihren 86. Weltcup-Sieg.
  • Zugleich sicherte sie sich die kleine Kristallkugel in der Disziplin.

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Ski-Königin Mikaela Shiffrin hat ihrer ruhmreichen Karriere einen weiteren Meilenstein hinzugefügt und den Siegrekord des legendären Schweden Ingemar Stenmark eingestellt. Die US-Amerikanerin fuhr in Stenmarks Heimat beim Riesenslalom in Are zu ihrem 86. Weltcup-Erfolg und egalisierte die Bestmarke des 66-Jährigen von 1989.

Die 27 Jahre alte zweimalige Ski-Olympiasiegerin hatte schon mit dem schnellsten ersten Lauf die Grundlage für den Erfolg gelegt, mit dem sie sich zugleich den Disziplin-Weltcup sicherte.

Nach zwei Läufen hatte Shiffrin 0,64 Sekunden Vorsprung auf Federica Brignone aus Italien. Dritte wurde die Schwedin Sara Hector (+0,92). Schon an diesem Samstag (10:30 Uhr/13:30 Uhr) kann Shiffrin mit einem Sieg im Slalom zur alleinigen Rekordhalterin aufsteigen.

Stenmark: Shiffrin kann auch 100 Rennen gewinnen

"Ich freue mich für sie. Es ist wirklich verdient", sagte Stenmark der Nachrichtenagentur AFP. Shiffrin werde "als Erste 100 Rennen gewinnen und noch mehr, wenn sie gesund bleibt", glaubt er.

"Als ich ein kleines Mädchen war und davon geträumt habe, Weltcup-Rennen zu gewinnen, hätte ich nie gedacht, dass ich diesen Rekord erreichen könnte. Das ist unglaublich für mich", sagte Shiffrin dem norwegischen Sender NRK.

Doch "egal, was ich auch erreiche: Ingemar Stenmark wird immer ein Synonym für Skirennen sein", betonte sie: "Er hat den Standard für uns alle gesetzt, für alle Generationen. Er ist der Eine."

Mikaela Shiffrin erreicht auch eine Bestmarke im Riesenslalom

Mit dem 20. Weltcup-Sieg im Riesenslalom schloss Shiffrin, die Weltmeisterin in dieser Disziplin, zu Rekordhalterin Vreni Schneider aus der Schweiz auf. Außerdem gewann sie nach dem Gesamt- und dem Slalom-Weltcup zum zweiten Mal nach 2019 die kleine Kristallkugel im "Riesen". Auch damit, so Shiffrin direkt nach dem Rennen, habe sie sich einen Traum erfüllt. "Es ist ein spektakulärer Tag. Ich hatte im ersten Lauf Glück mit dem Licht. Im zweiten Durchgang war es viel schwieriger. Ich habe pausenlos versucht, zu pushen."

Für Shiffrin, die am Montag ihren 28. Geburtstag feiert, schloss sich beim 245. Start im Weltcup ein Kreis: In Are hatte sie am 20. Dezember 2012 als 17 Jährige ihren ersten Sieg geholt.

Shiffrin feiert Rekord-Saison

Shiffrins famose Rekord-Saison geht damit ununterbrochen weiter. Erst knackte die Ausnahme-Athletin die Bestmarke ihrer früheren Kontrahentin und Landsfrau Lindsey Vonn und gewann als erste Frau 83 Weltcups. Dann stieg sie mit ihrer 14. WM-Medaille zur erfolgreichsten Skirennfahrerin bei Weltmeisterschaften in der Nachkriegszeit auf. Jetzt ist also Stenmark dran.

Die schwedische Slalom-Legende hatte schon vor Shiffrins Sieg in Are in höchsten Tönen von der Alpin-Überfliegerin geschwärmt. "Sie ist viel besser, als ich es war. Sie hat eine gute körperliche Stärke, sie hat eine gute Technik, einen starken Kopf. Und ich bin auch beeindruckt davon, dass sie sowohl im Slalom als auch im Super-G und in der Abfahrt so gut fährt. Ich hätte niemals in all diesen Disziplinen so stark sein können", rühmte Stenmark die Frau aus Colorado.

Stenmark feierte in den 1970er- und 80er-Jahren alle 86 Siege in den technischen Disziplinen Slalom (40) und Riesenslalom (46). Auch Shiffrin stand vor ihrem Erfolg in Are vorwiegend im Slalom ganz oben (52), siegte aber auch im Riesenslalom (20) oder Parallel (5), im Super-G (5) und in der Abfahrt (3) sowie in der Kombination (1).

Und was kommt als Nächstes? Shiffrin spricht nicht gerne über Rekorde. "Vielleicht können wir endlich aufhören. Ich weiß es nur, weil ihr mich immer darauf aufmerksam macht", sagte die Amerikanerin. Doch solange die magischen Wintersport-Grenzen des früheren Biathleten Ole Einar Björndalen (95 Weltcup-Einzelsiege) oder der Langläuferin Marit Björgen (114) nicht erreicht sind, wird sich Shiffrin wohl weiter den Rekordfragen stellen müssen. (SID/dpa/ank/hau/tas)

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