Alexander Zverev ist bei den Australian Open in die zweite Runde eingezogen. Anschließend überraschte der deutsche Tennis-Star mit einer großzügigen Geste. Auch Angelique Kerber ist weiter mit von der Partie.

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Sein bemerkenswert großes Herz fand Alexander Zverev selbstverständlich. Für jeden Sieg bei den Australian Open wolle er den Betroffenen der australischen Buschbrände mit 10.000 australischen Dollar helfen, kündigte der 22-jährige Hamburger an.

Forsch versprach er sogar, im sensationellen Falle seines ersten Grand-Slam-Titels jeden Cent zu spenden. "Ich spiele diesen Sport, weil ich ihn liebe. Ich bin kein Riesen-Geldfreak", sagte er.

"Ich denke, dass dieses Geld viel bewirken könnte. Wenn ich die Australian Open gewinne, bin ich eh der glücklichste Mensch der Welt."

Zverev zieht in Runde zwei ein - und will nach jedem Sieg spenden

Der deutsche Tennisspieler sprach nach seinem Zweitrunden-Einzug am Dienstag in Melbourne davon, dass Menschen, die ihr Zuhause oder gar ihre Liebsten verloren haben und auch die Natur dieses Geld derzeit so viel besser gebrauchen können als er. Schließlich wüten in Down Under seit Monaten Buschbrände.

Nach dem 6:4, 7:6 (7:4), 6:3 gegen den Italiener Marcos Cecchinato erklärte er, er sei mit dieser Einstellung aufgewachsen. Seine Eltern hätten ihn so erzogen.

Dass der Weltranglisten-Siebte den Titel-Coup schafft und rund 2,5 Millionen Euro Preisgeld einsackt, scheint derzeit allerdings ausgeschlossen. Schon nach dem verwandelten Matchball in der Margaret-Court-Arena hatte er seine Spendenaktion unter Applaus verkündet.

Australian Open: Sechs von elf Deutschen erreichen die zweite Runde

Mit der Geste sorgte er für mehr Aufmerksamkeit als Angelique Kerber mit ihrem lockeren Erstrunden-Sieg gegen die italienische Qualifikantin und Grand-Slam-Debütantin Elisabetta Cocciaretto (6:2, 6:2). Am Donnerstag steht für Kerber die nächste Begegnung an.

Dann ist sie klare Favoritin gegen die australische Wildcard-Inhaberin Priscilla Hon, über die sie zunächst so gut wie nichts wusste. Für Zverev sollte derweil die nächste Aufgabe, ebenfalls am Donnerstag, gegen den Weißrussen Jegor Gerassimow machbar sein.

Auch Laura Siegemund und Peter Gojowczyk kämpfen dann um den Drittrunden-Einzug. Insgesamt erreichten sechs von elf Deutschen die zweite Runde.

Zverev leistet sich in Runde eins bereits viele Schwächephasen

Zverev hatte sich nicht spontan zu den angekündigten Spenden entschlossen. Zentrales Thema beim 22-Jährigen waren in den vergangenen Wochen dennoch seine Probleme beim Aufschlag.

Gegen den 70 Ränge schlechter platzierten Cecchinato waren vier Doppelfehler bei acht Assen eine ordentliche Quote. Allerdings leistete sich der Weltranglisten-Siebte in allen drei Sätzen auch Schwächephasen und Aufschlagverluste, kam aber nach den Rückständen immer direkt wieder zurück.

2:4, 3:5, 0:1 lag Zverev zurück, schaffte aber jeweils direkt das Rebreak. Trotz zwischenzeitlichen Kopfschüttelns, Haderns und nicht abgeschüttelter Unsicherheiten konnte er schlussendlich seinen ersten Sieg in der neuen Saison feiern.

Geldstrafe droht

"Ich bin extrem ruhig gewesen, denn für mich war es relativ normal. Es ist ein Prozess", sagte Zverev zu seinen Doppelfehlern. "Ich denke, ich war viel stabiler." Dass er vergessen hatte, vor dem Match sein Hemd zu wechseln, beim Gang auf den Platz ein nicht erlaubtes T-Shirt mit großer Werbeaufschrift trug und ihm eine Strafe droht, war nach Spielende längst vergessen.

Auch Kerber konnte nach ihrem gelungenen Pflichtauftakt gelöst und erleichtert lächeln. Gegen Cocciaretto, lediglich die Nummer 175 der Welt, hatte sie noch weniger Probleme als Zverev. Nur am Ende, als sie ihrer Gegnerin noch zwei Spielgewinne überließ, habe sie noch einmal gezittert, räumte sie ein. (msc/dpa)

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