Die New England Patriots treffen im 53. Super Bowl auf die Los Angeles Rams. Welches Team hat bessere Chancen auf den Triumph? Welche Akteure können am Ende den Unterschied ausmachen? Beide Mannschaften im großen Check.

Alle News zum Super Bowl finden Sie hier

Kein Event elektrisiert die USA mehr als der Super Bowl, das Finale der National Football League (NFL). Auch global wird der Hype um die größte Einzel-Sportveranstaltung der Welt immer gewaltiger.

Doch wer hat aus sportlicher Sicht eigentlich die besseren Karten, wenn in der Nacht auf kommenden Montag in Atlanta ab 0:30 Uhr (MEZ) die Los Angeles Rams auf die New England Patriots um Superstar Tom Brady treffen?

Wir haben die entscheidenden Akteure verglichen und wagen einen Blick in die Glaskugel.

(Sie sind mit den Regeln, Positionen und wichtigsten Grundlagen des Sports nicht vertraut? Kein Problem, hier gibt es alle Infos für Football-Neulinge im Überblick.)

Patriots-Offense vs. Rams-Defense

Die Defense wurde in den letzten Spielen der Playoffs zum Prunkstück der Los Angeles Rams. Sowohl in der Verteidigung gegen Lauf- als auch gegen Passspielzüge lieferten die Kalifornier sehr überzeugende Leistungen ab.

Nur die Baltimore Ravens ließen in der Postseason noch weniger Raumgewinn des Gegners zu als die Rams.

Auch Patriots-Superstar Tom Brady ist sich dieser Herausforderung bewusst und lobte seine Kontrahenten vor dem Super Bowl in den höchsten Tönen. "Sie haben eine starke Verteidigung, die beste Defensive Line der Liga und einige der besten Interception-Jäger, die es so gibt", sagte Brady.

Besonders in Acht nehmen muss sich die - zugegebenermaßen auch bärenstarke Offensive Line der Patriots - vor allem vor Aaron Donald.

Der 27-Jährige gilt aktuell als der beste Defensive-Line-Spieler der NFL. Ligaweit brachte in der regulären Saison kein Akteur den gegnerischen Quarterback öfter zu Fall als Donald.

Findet Aaron Donald im Super Bowl zu der außerirdischen Form zurück, die er vor den Playoffs hatte, könnte es ein extrem ungemütlicher Abend für die Offense der Patriots werden.

Fazit: Leichter Vorteil Los Angeles.

Rams-Offense vs. Patriots-Defense

Noch vor einigen Wochen wäre dieser Vergleich ganz klar zugunsten der Rams ausgegangen. New Englands Verteidigung erreichte in der regulären Saison beim zugelassenen Raumgewinn nur Platz 21 (von 32 NFL-Teams).

In den Playoffs steigerten sich die Patriots allerdings enorm und haben dort statistisch gesehen immerhin die viertbeste Defense zu bieten.

In der Verteidigung von Laufspielzügen war sogar kein anderes Team in der Postseason erfolgreicher.

Nach bestenfalls mittelmäßigen Leistungen zu Saisonbeginn näherten sich in den letzten Wochen vor allem Leistungsträger wie Trey Flowers und Kyle van Noy immer mehr ihrer Topform an.

Sollte sich diese Entwicklung auch in Atlanta fortsetzen, ist auch beim 53. Super Bowl mal wieder mit einer bärenstarken Verteidigung der Patriots zu rechnen.

Fazit: Leichter Vorteil New England.

Quarterbacks: Tom Brady vs. Jared Goff

Es ist ein ungleiches Duell auf der wichtigsten Position der Offense: Der beste Spielmacher aller Zeiten gegen ein aufstrebendes 24-jähriges Talent.

Tom Brady hat fünf Super Bowls gewonnen, als Einzelspieler mehr Playoff-Spiele gewonnen als fast alle Teams der NFL - und was am wichtigsten ist: Er hat in den letzten Wochen eine regelrechte Leistungsexplosion hingelegt.

Nach einer für Brady-Verhältnisse unterdurchschnittlichen regulären Saison zeigte der 41-Jährige in den letzten beiden Spielen, warum er im Super Bowl wie immer die gefährlichste Waffe der Patriots sein wird.

Gegen die Los Angeles Chargers und die Kansas City Chiefs erzielte Brady insgesamt fast 700 Yards Raumgewinn durch Passspielzüge. Kein anderer Quarterback erreichte auch nur annähernd ähnlich gute Werte.

Jared Goff ist ein außerordentlich talentierter Spielmacher. Die Statistiken weisen den Rams-Jungstar sogar als viertbesten Quarterback der regulären Saison aus - und auch in den Playoffs zeigte er zumindest solide Leistungen.

Gegen den vor Selbstvertrauen, Qualität und vor allem Erfahrung strotzenden Tom Brady wird Goff auf der größtmöglichen Bühne des Super Bowls aber wohl keine Chance haben.

Fazit: Klarer Vorteil New England.

Runningbacks: Sony Michel vs. Todd Gurley

Parallel zu Brady steigerte sich auch Patriots-Runningback Sony Michel in den Playoffs enorm.

Statistisch landete er in der regulären Saison nur auf Rang 15, in den Playoffs aber erzielte kein Ballträger mehr Raumgewinn als der 23-Jährige - zudem gelangen ihm in den zwei Spielen stolze fünf (!) Touchdowns.

Zum Zünglein an der Waage könnte aber dennoch ein großes Fragezeichen aufseiten der Rams werden. Todd Gurley war der überragende Superstar und Erfolgsgarant für Los Angeles in der regulären Saison.

Er belegte Platz 3 aller Runningbacks beim erzielten Raumgewinn und erzielte die mit Abstand meisten Touchdowns aller NFL-Profis (17).

In den Playoffs allerdings wurde Gurley zum Nebendarsteller, leistete sich einige leichte Fehler und wurde sogar vom eigentlichen Ersatzmann C.J. Anderson verdrängt.

Falls Gurley von den Trainern der Rams die Chance bekommt, seine wahre Stärke wieder zu zeigen, kann er den Unterschied zugunsten von Los Angeles ausmachen.

Fazit: Vorteil Los Angeles.

Brady wird's wohl machen - außer ...

Realistisch betrachtet muss man sagen, dass die Rams-Defense Tom Brady im Super Bowl nicht komplett aus dem Spiel nehmen kann.

Die Patriots werden also garantiert ein paar Touchdowns zustande bringen und Los Angeles damit das Leben schwer machen.

Wenn die Rams eine realistische Chance auf den Triumph haben wollen, brauchen sie ihren Star-Runningback Todd Gurley in absoluter Bestform. Nur wenn er seine überragenden athletischen Fähigkeiten ausspielen und an die Leistungen aus der regulären Saison anknüpfen kann, hat Los Angeles eine echte Chance.

Andernfalls wird sich Tom Brady seinen sechsten Titel schnappen und so weiter an seinem Legenden-Status für die New England Patriots basteln.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.