Ausgerechnet zum Start der Handball-EM in Deutschland kommt es bei der Deutschen Bahn zu Streiks. Die EM-Organisatoren sind als Krisen-Manager gefordert.

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Der angekündigte Streik bei der Deutschen Bahn stellt die Organisatoren der Handball-EM in Deutschland vor einige Probleme und hat die Vorfreude auf das Mega-Event getrübt. "Ich muss keinen Hehl daraus machen, dass wir darüber nicht glücklich sind. Das kommt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt", sagte Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes, am Montag auf einer Pressekonferenz in Köln.

Von Mittwoch - dem Tag der EM-Eröffnung - bis zum Freitag wollen die Lokführer in den Ausstand treten. Dies würde zu weitreichenden Einschränkungen im Personenverkehr auf der Schiene führen. Die Deutsche Bahn, die bei der EM Mobilitätspartner der Veranstalter ist, will den Arbeitskampf mit juristischen Mitteln stoppen. Der Ausgang war am Montagmittag ungewiss.

"Der Bahn-Streik stellt uns vor eine große Herausforderung. Wir hoffen weiter darauf, dass die Bahn und die Gewerkschaft der Lokführer sich einigen, damit die Auswirkungen auf die EM möglichst gering bleiben. Vielleicht sogar noch in dieser Woche", sagte Schober dazu und ergänzte: "Wenn nicht, hoffen wir, dass es möglichst wenig Einfluss haben wird."

Der DHB-Boss appellierte an Fans, andere Transportmöglichkeiten zu nutzen und gegebenenfalls Fahrgemeinschaften zu bilden. "Vielleicht hält die Handballfamilie hier zusammen."

Bahn-Streik: Organisatoren der Handball-EM treffen Maßnahmen

Die EM-Organisatoren haben bereits Maßnahmen getroffen, um ein größeres Chaos zum Turnierauftakt zu vermeiden. "Es wird einen Sonderfahrplan geben für die Mannschaften, Offiziellen und Fans, die eine Eintrittskarte gekauft haben", verkündete Schober. Demnach könnten 20 bis 25 Prozent der Züge fahren.

Zudem habe man rund um die Düsseldorfer Fußball-Arena, wo am Mittwoch rund 53.000 Fans zum deutschen Auftaktspiel gegen die Schweiz (20:45 Uhr/ZDF und Dyn) erwartet werden, "zusätzliche Parkplatzkapazitäten geschaffen, weil wir davon ausgehen, dass mehr Menschen mit dem Auto kommen."

Ob der Verband oder die Bahn die möglichen Mehrkosten trägt, ließ Schober offen. Zunächst sei es wichtig, das Problem professionell zu managen, sagte der DHB-Vorstandschef und kündigte an: "Am Ende werden wir mit den Kollegen reden, inwiefern es da partnerschaftliche Lösungen gibt." (dpa/lh)

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