Mehr als drei Monate nach dem Finale der Frauen-WM gibt es Ärger um die Weiterleitung der Prämien der Fifa. Zahlreiche Spielerinnen, die das Turnier bestritten haben, warten auf ihre Bezahlung. Schuld sind die Nationalverbände. Es droht gar der Gang vor Gericht.

Mehr News zur Fußball-WM

Am 20. August 2023 wurde mit dem Finalsieg der Spanierinnen über die Engländerinnen das WM-Turnier der Frauen beendet. Es ging dabei nicht nur um Ruhm und Ehre für die jeweiligen Teilnehmerländer, sondern auch um viel Geld. Die Gewinnerinnen aus Spanien durften sich, pro Spielerin, über umgerechnet fast 250.000 Euro Prämie aus dem Topf der Fifa freuen.

Lesen Sie auch

Sechs der 32 Verbände, deren Nationalmannschaften in Australien und Neuseeland um den WM-Titel mitgespielt haben, sollen die seitens des Weltfußballverbands überwiesenen Prämien intern noch nicht weiterverteilt haben. Welche genau dies sind, wurde zunächst nicht bekannt.

Die Zahlungsverzögerung habe steuerliche Gründe, heißt es seitens der Fifpro. Sie vertritt weltweit die Interessen der Profifußballerinnen. Fifpro-Direktorin Sarah Gregorius rechnet nach Information des Portals "The Athletic" mit einer Bezahlung der Spielerinnen spätestens zum Jahresende, sagt aber auch: "Je weiter wir uns vom Austragungszeitpunkt des Turniers entfernen", desto eher gehe den betroffenen Akteurinnen die Geduld aus.

Der Gang vor Gericht wäre ein Novum

Schlimmstenfalls drohe eine gerichtliche Entscheidung vor dem Schiedsgericht der Fifa oder einem anderen Sportgericht. Die wäre neu, Gregorius spricht von einem "Präzendenzfall." Denn auf einen Vertrag, der eben zwischen den Spielerinnen und ihrem jeweiligen Nationalverband bezüglich der Auszahlung der WM-Prämie der Fifa nicht besteht, könnten die Fußballerinnen nicht pochen.

Verwendete Quelle

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.