Aufregung auf Schalke: Der Club trennt sich von 24 Fahrern der Nachwuchsabteilung und wird dafür auch intern kritisiert. Nun hat Sportvorstand Jochen Schneider den Schritt klar verteidigt: Es handele sich um eine "unstrittig richtige" Entscheidung.

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Schalke-Sportvorstand Jochen Schneider hat die Kündigung von 24 Mitarbeitern des Fahrdienstes als "unstrittig richtige" Entscheidung bezeichnet. Anderes als beim vielkritisierten Umgang mit den Fans in der Frage der Ticket-Rückerstattung sei sich der Fußball-Bundesligist diesmal keiner Schuld bewusst. "Da haben wir zweifelsohne einen großen Fehler gemacht, diesmal nicht", sagte der 49-Jährige den "Funke Medien".

Entscheidung über Fahrdienst bereits vor langer Zeit getroffen

Die Entscheidung über den Fahrdienst sei bereits vor langer Zeit getroffen und nun umgesetzt worden, "weil ohnehin gerade niemand fährt". "Wir müssen den Verein auch nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten führen", kommentierte Schneider, stellte aber Hilfe für die Betroffenen in Aussicht. "Wir lassen keinen fallen, dessen Lebensunterhalt an dieser Anstellung hängt."

Am vergangenen Wochenende hatte die Kündigung von 24 Mitarbeitern des Fahrdienstes der Nachwuchsabteilung für Aufregung gesorgt. Diese Arbeit soll künftig ein externer Dienstleister übernehmen.

Kurz nach Bekanntwerden der Entscheidung kursierten Spekulationen, dass Schalke derart in finanzielle Schieflage geraten sei, dass der Club selbst bei einem verhältnismäßig kleinen Posten sparen müsse. Diesen Gerüchten trat der Club entscheiden entgegen - doch es hagelte Kritik an dem Schritt.

Interne Kritik am Vorgehen der Vereinsführung

So meldete sich unter anderem Stefan Bracks, Berater des Schalker Torhüters Alexander Nübel, zu Wort. Er ärgerte sich darüber, dass Spieler in der Corona-Krise auf Gehalt verzichten würden - unter anderem, um eigentlich schlechter bezahlte Mitarbeiter der Clubs in der Krise zu schützen. Schalkes Betriebsratsvorsitzende Martina Lenz bezeichnete die Maßnahme als "sozial verantwortungslos". Zudem sei der Betriebsrat verspätet informiert worden.

Schon zuvor war die Vereinsführung in die Kritik geraten, weil bei der Rückerstattung von Tickets aufgrund der Geisterspiele von den Fans einen Härtefallantrag verlangt worden war.

Fahrer erwägen laut Medienbericht Klage

Laut "Funke Medien" wollen einige Fahrer Kündigungsschutzklagen beim Arbeitsgericht einreichen. Die Betriebsratsvorsitzende Martina Lenz berichtete, dass sich mehrere Fahrer bei ihr gemeldet hätten. Keiner von ihnen sei darüber informiert worden, was genau man mit ihm vorhabe.

Die meisten der bisherigen Fahrer, die die Nachwuchsspieler täglich aus verschiedenen Städten zum Training hin- und auch wieder zurückbringen, arbeiteten seit Jahren als Mini-Jobber für den Verein. (mgb/dpa)

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