• Peter Neururer ist immer für eine unterhaltsame Geschichte gut.
  • Nun hat der Kult-Trainer über seine Zeit bei Kickers Offenbach gesprochen.
  • Allerdings gerät seine neueste Anekdote nicht gerade appetitlich.

Mehr Fußballthemen finden Sie hier

Peter Neururer war ein Trainer der anderen Art. Zwar einer, der sich auch in Hemd und Krawatte an die Seitenlinie setzte, aber niemand, der schwieg, wenn er etwas zu sagen hatte. Und so ist es auch heute noch.

Neururer erzählt gerne. Oft von sich. Was er erlebt hat, wie er es erlebt hat. Und so offen sprach er kürzlich auch beim Live-Streaming-Videoportal "Twitch" über seine Zeit bei den Kickers Offenbach - auch wenn die Geschichte selbst etwas unappetitlich gerät.

Neururer: "... da habe ich mir in die Hose geschissen"

"In Offenbach war mal ein Spiel, da habe ich mir in die Hose geschissen. So wie ich es gesagt habe: In die Hose geschissen", begann Neururer seine Anekdote und holte weiter aus.

"Der damalige Manager, der Vereinspräsident und der Geschäftsführer gingen zusammen mit dem neuen Trainer und dessen Co-Trainer vor dem ersten Spiel ins 'Frankfurter Haus' essen. Das war wohl üblich so. Die Offenbacher haben für uns bestellt: Handkäs mit Musik. Noch nie gesehen, noch nie gehört vorher", erzählte Neururer, der im Oktober 1999 den Trainerjob bei den Kickers aus Offenbach - damals noch Zweitligist - übernommen hatte.

"Daraufhin fragte der Kellner, was wir zum Handkäs mit Musik gerne trinken würden", berichtete Neururer weiter, wie sich das Gespräch entwickelt hatte.

  • Neururer: "Normalerweise trinke ich Wein. Aber was passt denn dazu?"
  • Kellner: "Äppelwoi."
  • Neururer: "Na gut, dann trinken wir Äppelwoi."
  • Kellner: "Hätten sie den gerne süß oder sauer gespritzt?"
  • Neururer: "Wieso? Ist der Äppelwoi denn schlecht?"
  • Kellner: "Nein, sehr gut sogar."
  • Neururer: "Dann am liebsten gar nicht gespritzt."

Ein Fehler, wie sich herausstellte: "Mein Co-Trainer nahm dasselbe. Die Offenbacher, die mit am Tisch saßen, guckten uns schon an, als wären wir nicht ganz dicht", sagte Neururer.

Bis Offenbach das Führungstor erzielte, war alles gut

"Und so haben wir dann getrunken und gegessen und auf einmal sehe ich zu meinem Co-Trainer rüber, der kriegte Schweißausbrüche. Und dann verabschiedet sich der auch. Ich dachte: 'Was ist denn mit dem los? Das gibt's doch gar nicht'", sagte Neururer.

Inzwischen weiß der 65-Jährige: "Da brach der Magen-Darm-Trakt komplett zusammen." Und so sei sein Co-Trainer auch am nächsten Tag beim Spiel nicht auf der Bank gesessen. Neururer hingegen schon: "Ich habe nicht viel bemerkt, es war alles gut." Bis die Kickers das 1:0 erzielt hatten. (Anm.d.Red: Bilder belegen, dass Neururers Co-Trainer sehr wohl im Spiel auf der Bank saß. Aber nach so langer Zeit kann eine Erinnerungslücke schon mal vorkommen.)

"Ich bin ein emotionaler Mensch und springe auf und juble und reiße alles nach oben und da scheiß' ich mir dermaßen in die Hose, das kann sich kein Mensch vorstellen." Und weiter: "Ich dachte: 'Was machst du jetzt?' Ich habe mich ganz schnell wieder auf die Trainerbank gesetzt. Ich dachte nur: 'Ach du Scheiße, was ist jetzt los?' Mein Magen rumorte, aber keiner hat was mitbekommen."

Fans feiern Kult-Trainer - der feiert mit (voller Hose)

Dann wurde zur Halbzeit gepfiffen und Neururer blickt hoffnungsvoll Richtung Kabine. Doch zum Umziehen blieb keine Zeit, und die Mannschaft sollte auch nicht von seinem Malheur erfahren. So ging es mit voller Hose wieder zurück.

"In der zweiten Halbzeit drehte sich mein Magen und es wurde immer schlimmer. Ich hatte die Hosen immer noch voll. Das Spiel ist zu Ende und wir gewinnen dieses Spiel und ich laufe so schnell wie möglich im Eiertanz, ich konnte ja nicht richtig gehen, auf die Offenbacher Fankurve - die eine Gerade ist - zu, um in die Kabine zu kommen", sagte Neururer

Doch nach dem 1:0-Sieg gegen Fürth waren die Fans in Feierlaune. Neururer erklärte: "Plötzlich fingen die Fans an, mich zu feiern. Und ich dachte: 'Ach du Scheiße, was machst du denn jetzt?' Sie sangen: 'Wir tanzen den Peter Neururer. Wir schwingen unsere Hüften nach links, nach rechts.' Und ich sollte das mitmachen."

Und natürlich konnte Neururer den Fans ihren Wunsch nicht abschlagen. "Ich habe meine Arme hochgerissen und machte den Schwung nach links einmal mit. In dem Moment war ich entspannt und da kam die nächste Ladung runter. Danach war der Darm komplett leer."

Neururer verliert das Duell gegen seine Hose

Die Spieler lachten, der Trainer auch. Doch damit war immer noch nicht Schuss: "Ich musste noch zur Pressekonferenz. Oben war alles in Ordnung. Die anderen Klamotten habe ich weggeworfen. Dann bin ich mit kurzer Hose, Schlips und Kragen zur Pressekonferenz gegangen. Das war Weltklasse!"

Verwendete Quellen:

  • twitch.tv/ssynic13
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.